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JULIA ARZTROMAN Band 26

JULIA ARZTROMAN Band 26

Titel: JULIA ARZTROMAN Band 26
Autoren: JOSIE METCALFE CAROLINE ANDERSON SARAH MORGAN
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„Ich sehe furchtbar aus – und sie machen ein Foto nach dem anderen!“, beschwerte sie sich und barg das Gesicht an seiner Brust. Adam lachte und hob gebieterisch die Hand.
    Wie auf ein Zauberwort verstummte der Lärm. Nur der Generator war zu hören, untermalt vom ungnädigen Tschilpen einiger Vögel, die der künstliche Sonnenaufgang frühzeitig geweckt hatte.
    „Wie Sie sehen, ist Maggie wieder bei uns, und es geht ihr gut.“ Seine kraftvolle Stimme erhob sich über die Menschenmenge hinweg. „Alle, die tatkräftig bei ihrer Rettung mitgeholfen haben, sind herzlich eingeladen, später im Penhally Arms mit uns zu feiern. Aber jetzt muss sie sich ausruhen. Dafür haben Sie sicher Verständnis.“
    Er wandte sich ab und nahm die Decke entgegen, die ihm jemand reichte. Als er Maggie sorgsam darin eingehüllt hatte, legte er besitzergreifend den Arm um sie. Sie war froh darüber. Vom Meer her wehte ein kühler Wind, der sie frösteln ließ.
    Hinter ihnen ertönten laute Rufe. Die versammelte Medienmeute protestierte, weil man sie um ein erstes Interview gebracht hatte. Doch das Rettungsteam, weithin sichtbar mit orangeroten reflektierenden Schutzwesten, bildete eine undurchdringliche Mauer, sodass Maggie abgeschirmt war.
    Was ihr nur recht war. Sie hätte sowieso nicht gewusst, was sie sagen sollte. Als sie Tel stabilisierte und für den Krankentransport vorbereitete, hatte sie nichts anderes getan als jeder andere Sanitäter an ihrer Stelle. Und was die ungewisse Reise durch den Wetterschacht betraf, so war es allein Adam zu verdanken, dass sie sie überhaupt gewagt hatte.
    „Maggie?“ Eine Jungenstimme ertönte, und jemand zupfte sie am Ärmel.
    Sie drehte sich um und sah Jem Althorp mit seiner Mutter vor sich.
    „Jem! Und du auch, Kate!“, rief sie überrascht aus. „Ich dachte, ihr seid längst im Bett.“
    „Ich konnte nicht schlafen“, sagte Jem ernst. „Ich wollte erst sicher sein, dass Sie aus der Mine heraus sind.“
    „Wir waren schon zu Hause. Jem hat gebadet und etwas gegessen, aber er wollte unbedingt wieder hierher. Und ich auch“, ergänzte Kate. „Danke, dass du dich um ihn gekümmert hast, und … bitte entschuldige, dass ich dich angeschrien habe. Ich …“
    „Ist schon gut, Kate, mach dir keine Gedanken. Fahrt nach Hause und ruht euch aus“, fügte sie hinzu. „Dein Sohn ist ein toller Junge. Er verdient einen Orden dafür, dass er dort unten bei Tel geblieben ist.“
    Nachdem sie sich von Kate und Jem verabschiedet hatten, führte Adam Maggie rasch den Hügel hinab. Lärm und Menschen blieben hinter ihnen zurück. Im Schutz einer Steinmauer blieb er stehen und zog Maggie mit sich auf das kurze Gras.
    „Hier“, sagte er, als sie dicht nebeneinandersaßen, und reichte ihr eine Flasche Wasser. „Das kannst du jetzt bestimmt gebrauchen.“
    „Oh, ja!“ Ihre Kehle war wie ausgedörrt, aber ihre aufgeschürften steifen Finger schafften es nicht, den Deckel abzudrehen.
    „Warte, keresik , lass mich das machen.“ Behutsam nahm er ihr die Flasche ab.
    Das Wasser war kühl und erfrischend. Maggie trank gierig. „Herrlich“, seufzte sie und setzte die fast leere Flasche wieder ab. „Ich war im Leben noch nie so durstig.“
    „Ist in deiner Tasche irgendetwas, womit ich dir die Hände verbinden kann?“
    „Meine Rettungstasche!“ Sie hatte völlig vergessen, dass sie sie durch den Schacht hinter sich her geschleppt hatte. Maggie stellte sich vor, wie sie ausgesehen hatte, und fing schallend an zu lachen.
    „Worüber lachst du?“ Besorgt blickte er sie an. Fürchtete er, dass sie nach all den Strapazen doch noch die Nerven verlor?
    „Ich hatte gar nicht mehr daran gedacht, dass ich sie an die Taille gebunden hatte. Wenn du sie nicht gesehen und festgehalten hättest, als du mich herumgewirbelt hast …“ Sie musste wieder lachen.
    „Vielleicht wären wir die Presse noch schneller losgeworden.“ Adam lachte auf. „Das Ding war unheimlich schwer. Was schleppt ihr Sanitäter mit euch herum? Ziegelsteine?“
    Da fielen ihr die schimmernden Steine wieder ein, die sie für Jem mitgenommen hatte! Maggie griff nach dem Fach, wo sie sie hineingesteckt hatte.
    Aber ihre Finger gehorchten ihr nicht, und Adam musste ihr helfen, den Reißverschluss aufzuziehen. Dann steckte sie den Arm hinein und ertastete ganz unten die beiden Gesteinsbrocken. Den größeren zog sie heraus.
    „Die habe ich gefunden, bevor ich in diesen schrecklichen Schacht geklettert bin. Ich dachte, sie wären
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