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John Sinclair - 0981 - Der Fluch des alten Kriegers

John Sinclair - 0981 - Der Fluch des alten Kriegers

Titel: John Sinclair - 0981 - Der Fluch des alten Kriegers
Autoren: Jason Dark
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entschlossen«, erklärte er. »Wir können nicht länger warten, zumindest ich nicht, sonst werde ich noch verrückt.«
    »Ja, das ist gut«, stimmte man ihm zu.
    »Fahren wir jetzt zurück?« fragte Scotty.
    »In einer Minute sind wir unterwegs.«
    »Und dann?«
    »Holen wir uns den Roten und stecken ihn endlich in die Abfalltonne.«
    Seine Kumpane kicherten. Daß sie hier den Tod eines Menschen beschlossen hatten, war ihnen egal.
    »Aber da sind noch zwei!« meldete sich eine Stimme vom Rücksitz.
    »Die nehmen wir uns auch noch vor«, versprach Toley.
    »In die Tonne?«
    »Nein, denen erteilen wir eine andere Lektion. Außerdem habe ich noch Durst.«
    Scotty, der auf dem Nebensitz saß, rieb die Handflächen über das dünne Leder seiner Hose.
    »Dann laß uns fahren, bevor wir hier noch vor Wut ersticken.«
    »Genau.« Toley war zufrieden und auch nicht mehr so wütend. Er hatte sich abreagieren können, und er war zufrieden, daß auch seine Freunde zugestimmt hatten.
    Sie würden kommen. Sie würden zu einem Gewitter werden, das mit Donner und Blitz Rache nahm. Auf dem schmalen Weg mußte der Wagen noch gewendet werden. Es war leicht zu schaffen, aber Toley wollte nicht die gleiche Strecke zurückfahren. Der Highway war für sein Vorhaben besser geeignet. Manchmal führte er in Sichtweite entlang, und es gab auch genügend flache Stellen, um ihn zu erreichen.
    Außerdem packte der Cherokee das locker. Über Steine, harte Erde und einige verdorrte Grasbüschel fuhren sie hinweg, bis sie den Highway erreicht hatten, dessen flacher Asphalt wie ein dunkler Anstrich wirkte.
    Rechts und links waren keine Lichter zu sehen. Um diese Zeit fuhren nur sehr wenige in dieser verlassenen Gegend Mexikos. »Wir haben ihn für uns«, flüsterte Toley. »Wir haben ihn ganz für uns. Und wir werden bald alle für uns haben. Freut euch schon, Freunde, denn gleich beginnt unser großes Fest.«
    Das Brüllen der drei anderen zeigte Toley an, daß er mit seinem Vorhaben genau richtig lag. Sie waren wild darauf, sich zu rächen und diesem Roten zu zeigen, wohin er wirklich gehörte. Ihrer Meinung nach.
    Erst der Apache, dann waren die anderen beiden an der Reihe. Toley wollte dafür sorgen, daß sie unvergessen blieben. Er freute sich. Sein Herz hüpfte vor Freude. Er brauchte jetzt Musik. Harten Rock, der richtig aufpeitschte, das war es doch.
    »Schieb die Kassette ein, Scotty!«
    »Ja, ist gut.«
    Sekunden später dröhnten aus vier Lautsprechern die Rhythmen, die nicht viel mit Musik zu tun hatten, sondern meist nur Aggressivität erzeugten. Die brauchte er. Er wollte zum Schwein werden, wenn er vor der Raststätte stoppte. Da sollten dann auch die letzten Hindernisse in seiner Psyche gefallen sein.
    Alles andere würde man sehen.
    Er fuhr schnell. Eigentlich zu schnell. Jede Polizeistreife hätte ihn gestoppt, aber auch die Bullen hatten mal Feierabend. Diese Strecke war sowieso ziemlich vergessen.
    Weiter. Dem Ziel näher kommen. In die Dunkelheit hineinstoßen wie ein Pfeil, getrieben von den harten Rhythmen der Rockmusik, als würde diese die Motorleistung noch erhöhen.
    Sie hatten ihren Spaß. Sie freuten sich. Die beiden auf dem Rücksitz und auch Scotty schnippten mit den Fingern. Sie trampelten mit den Füßen.
    Sie gierten danach, Rache zu nehmen, und der Geländewagen hielt die Mitte der glatten Fahrbahn besetzt, wo kein einziges Hindernis lag, das die Fahrt hätte stören können.
    Rechts und links huschte die Landschaft vorbei. Eingepackt in die Dunkelheit, so daß Steine, verdorrtes Gestrüpp und trockene Gräser zu einem einzigen Mischmasch verwischten.
    Der Himmel war düster. Schwere Wolken verdeckten den Blick auf die Gestirne. Weiter vorn schienen der Untergrund und auch der Himmel zu einer Einheit zu verschmelzen. Nur wenig Staub umwehte den Wagen, so daß die Sicht gut war. Selbst die Reklame der Raststätte in der Ferne war von den Insassen zu sehen.
    »Wir sind bald da«, jubelte Toley. Er stellte die Musik ab, weil er nicht mehr so schreien wollte. Die nächsten Worte flüsterte er nur. »Jetzt geht es den Schweinen an den Kragen.«
    Sie schrien wieder. Toley behielt das Tempo bei. Er wollte erst kurz vor der Zufahrt abbremsen und sich dann anschleichen. Es war nicht nötig, daß man sie zu früh bemerkte.
    Sie lauschten dem Klang der Reifen. Das Rollen tat ihnen gut. Sie waren wieder unterwegs und fühlten sich als Herren über Leben und Tod. Bald, bald …
    »Da ist was in der Luft!« meldete sich
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