Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
John Sinclair - 0981 - Der Fluch des alten Kriegers

John Sinclair - 0981 - Der Fluch des alten Kriegers

Titel: John Sinclair - 0981 - Der Fluch des alten Kriegers
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Scotty.
    »Wo?« keuchte der Fahrer.
    Scotty streckte den Arm aus und den linken Zeigefinger. »Da, an der Raststätte.«
    Jetzt sahen es auch die anderen. Ein roter Punkt, beinahe wie ein Ball, der sich nicht bewegte.
    »Ein Stern?« fragte jemand vom Rücksitz.
    »Idiot!« gab Toley knurrend zurück. »Das kann höchstens eine Lampe sein. Dazu noch rot. Mann, das ist ein Puff!«
    »Die Raststätte?« staunte Scotty.
    Toley lachte nur. Er fuhr langsamer. Er war nicht beunruhigt, aber er behielt den roten Punkt doch im Blick, weil er ihm schon etwas komisch vorkam. Mit den Zähnen nagte er an seiner Unterlippe. Kein anderes Fahrzeug war weit und breit zu sehen. Das Land und die Dunkelheit gehörten ihnen. Er dachte sogar daran, an der Raststätte vorbeizufahren, aber es war nur eine flüchtige Idee. Sie verschwand ebenso schnell, wie sie aufgekommen war.
    »Wir lassen uns durch gar nichts stören!« verkündete Toley. »Habt ihr gehört? Durch nichts.«
    Seine Freunde stimmten zu.
    Die Reklame sahen sie jetzt deutlicher. Ein heller Lichtpfeil wies nach links. Dort konnte man auf den Parkplatz fahren. Das wollte Toley auch tun, und er ging noch mehr mit dem Tempo herunter. Langsam fahren, den Überblick behalten. Vor allen Dingen beobachten, das rote Licht nicht aus den Augen lassen.
    Seinen Standort hatte es nicht verändert. Nur der Winkel von ihnen zu ihm war ein anderer geworden. Es stand jetzt mehr senkrecht. Sie sahen es deutlicher. Scotty sprach das aus, was die anderen dachten, aber nicht sagten.
    »Das kann keine Lampe sein, Freunde. Das ist ja nicht so klar. Dieses Licht hat einen Hof, der sich bewegt.«
    »Wieso Hof?« fragte jemand aus dem Fond.
    »Eine Aura …«
    »Ach so.«
    »Haltet jetzt mal die Schnauzen!« befahl Toley. »Ich muß mich konzentrieren.«
    »Auf das Licht?« fragte Scotty.
    »Auch.« Toley hatte das Lenkrad nach links eingeschlagen. Sie verließen den Highway und rollten auf den großen Parkplatz, der nicht asphaltiert, sondern nur plattgewalzt war. Der Schotter knirschte unter den Reifen.
    Plötzlich tanzte das Licht. Und es sah tatsächlich aus wie ein Feuerball.
    »Scheiße!« flüsterte Toley. Er bremste. Kurz hinter der Einfahrt blieb der Wagen stehen. Auf dem Parkplatz vor ihnen war es ruhig. Auch hinter den Fenstern schimmerte kein Licht. Die Besitzer schliefen, die Gäste im Anbau ebenfalls. Es war eine unheimliche Stille, die sich breitgemacht hatte und von dieser ungewöhnlichen, roten Lichtkugel mit dem Strahlenkranz an der Seite befehligt zu werden schien.
    »Mir ist es hier unheimlich«, flüsterte Scotty.
    Toley lachte nur scharf. Ihm war es auch unheimlich, aber er war der Boß, und er würde seine Angst nie zugeben. »Willst du aussteigen?«
    »Nein, aber was ist das für ein Licht?«
    »Kann ich nicht sagen.«
    »Der Apache«, sagte Scotty leise. »Es muß der Apache gewesen sein. Der ist mir schon immer unheimlich gewesen. Er hat das Licht erschaffen.«
    »Ist er Jesus?« fragte Toley lachend.
    »Mach keine Witze!«
    »Sollen wir weiterfahren?« fragte Cruiser, der hinten hockte und nervös mit seinem Messer spielte.
    »Wir können auch zu Fuß gehen.«
    »Okay, Toley, ich bin dabei.« Cruiser wollte seine Tür aufdrücken.
    Losgeschnallt hatte er sich schon, aber der Boß war nicht seiner Meinung.
    »Wenn hier einer aussteigt, dann bin ich es.«
    »Meinetwegen.«
    Die Lichtkugel blieb. Sie war für das wilde Quartett auch mehr geworden als nur ein nicht erklärbares Licht. Durch die Nähe konnten sie es viel besser erkennen. Eine Feuerkugel schwebte vor ihnen.
    Scotty wollte es aussprechen, aber was dann passierte, ließ alle vier verstummen und zugleich die Krallen des Entsetzens in ihnen hochsteigen.
    Es war unwahrscheinlich, nicht zu fassen, denn die Feuerkugel, die solange unbeweglich in der Luft vor ihnen geschwebt hatte, setzte sich nun in Bewegung.
    Sie floß hin und her. Sie zog ihre Bahnen durch die Finsternis und hinterließ jedesmal einen schwachen Widerschein, der als Streifen hinter ihr herwehte.
    Sie tanzte vor ihnen. Sekunden wurden für die vier jungen Männer zu Ewigkeiten. Sie hockten wie Statuen in ihrem Fahrzeug, waren von der tanzenden Lichtkugel gebannt und wollten aufschreien, als die Kugel plötzlich mit einem rasenden und kaum zu verfolgenden Tempo auf die Frontscheibe des Fahrzeugs zuraste.
    Sie war schnell, zu schnell.
    Als einziger schrie ausgerechnet Toley auf. Dann durchbrach die Feuerkugel die Scheibe. Nicht einmal das leiseste
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher