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John Sinclair - 0981 - Der Fluch des alten Kriegers

John Sinclair - 0981 - Der Fluch des alten Kriegers

Titel: John Sinclair - 0981 - Der Fluch des alten Kriegers
Autoren: Jason Dark
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nicht.«
    »Doch, hast du!«
    Der Wirt winkte nur ab. Es hatte keinen Sinn, sich mit der Frau zu streiten, da zog er sowieso den kürzeren, denn Maria gehörte zu den Frauen, die nicht nachgaben. Das Leben hatte sie hart werden lassen. Sie hatte sich immer durchsetzen müssen. Geschenkt worden war ihr nie etwas. Aber sie war auch eine Person gewesen, die stets auf ihr Äußeres Wert gelegt hatte. Schmutzig kannte man sie nicht, auch nicht nach diesem langen Tag. Sie trug stets eine saubere Schürze, auch wenn sie wie jetzt die Küche gewischt hatte.
    »Was willst du denn, Gomez?«
    »Nur mal schauen.«
    »Dann fahr in die nächste Stadt und besorg dir eine von Garvins Nutten.«
    »Stadt nennst du das Kaff?«
    »Das sagen doch alle.«
    »Aber nicht ich. Ich bin lieber hier als in der schäbigen Stadt.«
    »Dann beschwer dich nicht.«
    »Habe ich das?«
    Maria fuhr sich übers Haar. »So, jetzt raus mit der Sprache! Was ist los?«
    »Ich wollte nur mal schauen.«
    »Kontrollieren?«
    »Nein. Ich will fragen, ob noch alles da ist. Oder ich morgen den Wagen bestellen muß.«
    »Eier und Gemüse brauche ich.«
    »Die werden sowieso geliefert.«
    »Getränke sind noch da«, sagte sie leise. »Da kommen wir über das Wochenende mit hin. Ansonsten brauche wir wirklich erst in der folgenden Woche Nachschub. Es ist ja zur Zeit nicht viel los. Der Sommer ist viel zu heiß.«
    »Das ändert sich wieder.«
    »Wie ich.«
    »Dann geh jetzt schlafen, Maria. Ich haue mich auch aufs Ohr. Für morgen haben sich zwei Busse angesagt. Typen von der Ostküste, die noch nie im Westen waren.«
    »Gibt’s die noch?«
    »Angeblich ja.«
    »Die kriegen Steaks mit Bohnen. Und als Nachtisch Pfannkuchen mit Ahornsirup. So haben sie es immer in den Filmen gesehen und den Western-Romanen gelesen. Und das wollen sie auch mal essen.«
    »Sehr gut, Maria. Wenn ich dich nicht hätte.«
    »Dann hättest du eine andere.«
    Gomez wollte lachen, nur blieb ihm das Gelächter im Hals stecken, denn er hatte in seinem Restaurant ein Geräusch gehört, das ihm überhaupt nicht gefiel.
    Einen Aufprall, als hätte jemand etwas umgeworfen. Gomez fluchte und dachte sofort an die vier Typen, die ihm von Beginn an schon nicht geheuer gewesen waren. Aber auch der alte Apache wollte ihm nicht aus dem Sinn.
    »Was war das?« fragte Maria.
    »Keine Ahnung«, preßte Gomez hervor. »Kann aber der Beginn eines Ärgers gewesen sein.«
    »Dieser vier?«
    »Bestimmt.«
    »Und was willst du tun?«
    »Hingehen.«
    »Und dann?«
    »Von meinem Hausrecht Gebrauch machen.«
    Maria lachte quäkend. »Die machen dich fertig, Gomez. Die sehen nicht so aus, als würden sie sich das Fleisch vom Hamburger nehmen lassen. Die bestimmt nicht. Du hast zwar noch deinen 45er, aber er ist bestimmt eingerostet.«
    Gomez winkte nur ab. Er drehte sich nicht mehr um, als er die Küche verließ, hinter dem Tresen auftauchte, wo er sofort sehen konnte, was sich verändert hatte.
    Die vier Typen saßen nicht mehr auf ihren Plätzen. Sie waren aufgestanden und umstanden den Tisch, an dem bis vor kurzem noch der Indianer gesessen hatte.
    Aber auch den Gast sah der Wirt nicht mehr. Dafür entdeckte er die Milchlache auf der Tischplatte, und der Rest des Gemüses war in die Flüssigkeit hineingeworfen worden.
    Die Hundesöhne hatten Gomez noch nicht entdeckt, da sie zu Boden schauten. Einer, der auch am Abend seine Sonnenbrille nicht abnahm und dessen Haar wie gebleicht wirkte, bewegte seinen rechten Fuß.
    »He, Alter, wir haben dir doch gesagt, daß du deinen Fraß vom Tisch fressen sollst. Ihr Roten freßt doch vom Tisch oder von der Erde, nicht wahr?«
    Die anderen drei lachten dämlich über den nicht gerade intelligenten Satz.
    Erst jetzt fiel Gomez richtig auf, daß die vier jungen Männer alles Weiße waren. Beschissene Rassisten, dachte er und fühlte sich mit dem alten Indianer solidarisch, den er noch immer nicht sah, weil er am Boden hockte.
    Der Hellblonde schaute zur Seite. Er entdeckte Gomez hinter dem Tresen. Sein knochiges Gesicht mit den schmalen Lippen zeigte ein Grinsen. »Sieh da, das fette Arschloch ist auch gekommen.«
    Gomez stieg das Blut in den Kopf. Auf einmal schwitzte er. Er kam sich vor wie ein Sheriff im letzten Jahrhundert, der von irgendwelchen Banditen im Saloon in die Enge gedrängt worden war. Jetzt drehten auch die anderen drei ihre Köpfe und blickten zu Lintock hinüber.
    Der wußte nicht, wie er sich verhalten sollte. Er knetete seine Hände und dachte daran, daß
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