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Jerry Cotton - 2927 - Ueberfahrt ins Grab

Jerry Cotton - 2927 - Ueberfahrt ins Grab

Titel: Jerry Cotton - 2927 - Ueberfahrt ins Grab
Autoren: Jerry Cotton
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Eskalation verhindern?«, widersprach ich.
    Assistant Director High hob die Hand und bat mich so um ein wenig Geduld. Dann gab er einige Befehle über die Tastatur vor sich ein und veranlasste uns, erneut hinauf zum Wandmonitor zu sehen. Dort erschienen verschiedene Aufnahmen eines Toten, der mit zwei Kugeln getötet worden war.
    »Bei dem Opfer handelt es sich um Lars Darabont. Er war ein hochrangiger Kollege bei der ICE und ein alter Weggefährte von mir«, erklärte AD High.
    Jemand hatte Darabont in einem Ort mit dem schönen Namen Bar Harbor ermordet, der sich als Hafenstadt auf der Halbinsel Mount Desert Island entpuppte. Die Ermittler hatten einige Mühe gehabt, den Toten zu identifizieren. Im Verzeichnis seines Mobilfunktelefons entdeckten sie verschiedene Nummern und telefonierten sie ab. So erhielt Mr High über den Mord Kenntnis und konnte den Cops aus Bar Harbor den Namen des Opfers nennen.
    »Wären für die Ermittlungen nicht die Kollegen aus Bangor zuständig?«, fragte Phil.
    Üblicherweise schätzten es die verschiedenen Field Offices in den Bundesstaaten nicht sonderlich, wenn ihnen Kollegen aus anderen Städten in die Suppe spuckten. Mir lag wenig daran, den Anlass für eine interne Auseinandersetzung zu bieten.
    »Wenn nicht Lars Darabont das Opfer wäre, würde ich Sie und Phil nicht hinschicken. Die Zuständigkeiten wurden bereits geklärt. In Bar Harbor erwarten Sie neben dem örtlichen Polizeichef, Chief Blake Townsend, auch zwei Agents der ICE. Sie werden gemeinsam die Ermittlungen betreiben«, antwortete Mr High.
    Mir war immer noch nicht sehr wohl bei dieser Ausgangslage, aber andererseits war AD High normalerweise nicht der Mensch, der für seine Freunde eine Ausnahme ermöglichte. Es musste einen schwerwiegenden Grund für seine Entscheidung geben.
    »Warum finden Sie es so wichtig, dass Phil und ich ausgerechnet diese Ermittlung übernehmen?«, bohrte ich nach.
    Ein feines Lächeln erschien auf dem schmalen Gesicht unseres Chefs.
    »Weil es möglicherweise eine direkte Verbindung zu dem Bombenanschlag gibt, Jerry«, erwiderte er.
    Mr High berichtete von den vermehrten illegalen Grenzübertritten entlang der Nordgrenze zu Kanada.
    »Sie erregten naturgemäß das Interesse von Lars Darabont, der eine gute Nase für entscheidende Entwicklungen hatte. Es irritierte ihn, dass es offenkundig eine Gruppe von Menschen gibt, die selbst einen Übertritt über die recht offenen Grenzen zu Kanada scheuen«, sprach er weiter.
    Langsam dämmerte es mir, welch brisanten Fall uns der Chef anvertrauen wollte.
    »Er fuhr nach Bar Harbor, weil er dort nach den Schmugglern suchte?«, fragte Phil.
    »Genau das vermute ich. Offiziell befand sich Lars Darabont jedoch im Urlaub, um ein wenig Kraft zu tanken«, antwortete Mr High.
    Sofort stellte sich mir die Frage: Warum unternahm ein hochrangiger Beamter der ICE verdeckte Ermittlungen, wenn ihm doch genügend erfahrene Ermittler zur Verfügung standen?
    »Warum musste er heimlich nach Bar Harbor reisen? Konnte er keine Agents mit den Ermittlungen beauftragen?«, fragte Phil.
    Mein Partner sprach die gleichen Bedenken aus, die auch mich beschäftigten.
    »Das ist der eigentliche Grund, warum ich Sie und Jerry hinschicke. Lars Darabont muss befürchtet haben, dass er nicht allen seiner Mitarbeiter voll vertrauen kann«, erwiderte der Chef.
    Demnach sollten Phil und ich also neben der offiziellen Ermittlung auch eine verdeckte Suche nach möglichen Verrätern innerhalb der ICE vornehmen. Der Auftrag schmeckte mir immer weniger.
    »Wir geraten in Teufels Küche, wenn wir heimlich gegen Kollegen der ICE ermitteln«, sagte ich.
    AD High wiegte skeptisch den Kopf.
    »Es ist keine offizielle Ermittlung, die sich gegen Agents der ICE richtet. Ich wollte nur, dass Ihnen die besonderen Umstände vertraut sind«, widersprach er.
    Wir diskutierten noch eine Weile über die speziellen Aspekte, doch am Schluss stand unser Auftrag fest. Phil und ich würden noch am gleichen Tag nach Mount Desert Island aufbrechen. Keiner von uns war sehr glücklich über die Änderung, aber die Befehle waren eindeutig, und so fügten wir uns. June Clark und Blair Duvall wurden von uns instruiert, damit sie ohne Verzögerung die Ermittlungen in New York weiterführen konnten.
    »Na, dann wünschen wir euch eine schöne Zeit im Urlaubsparadies Mount Desert Island«, verabschiedete uns June.
    ***
    Das Büro des Vereins, der sich um Army-Veteranen kümmerte, war winzig. June und Blair musterten
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