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Jerry Cotton - 2927 - Ueberfahrt ins Grab

Jerry Cotton - 2927 - Ueberfahrt ins Grab

Titel: Jerry Cotton - 2927 - Ueberfahrt ins Grab
Autoren: Jerry Cotton
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vorsichtig aus den Maschen ihres Netzes zu befreien.
    Nach mehr als zehn Minuten hatten sie es geschafft und schauten erneut zum Chief hinauf. Der hatte sich mittlerweile überlegt, was er mit dem Leichnam machen wollte. Er deutete mit dem Zeigefinger auf den Eingang zur Lagerhalle eines Fischhändlers.
    »Bringt den Toten in den Kühlraum von Petes Lager«, ordnete er an.
    Während der Vater und seine beiden Söhne dem Befehl nachkamen, zog Chief Townsend sein Mobiltelefon aus der Uniformjacke. Zuerst verständigte er den Arzt und erklärte, warum er ihn zu dieser frühen Morgenstunde aus dem Bett holte.
    »Danke, Doc. Es muss leider so schnell wie möglich passieren, damit ich die Techniker aus Bangor anfordern kann«, erklärte der Chief.
    Anschließend informierte er den Fischhändler darüber, dass einer seiner Kühlräume von der Polizei vorerst als Lagerraum für die Aufbewahrung eines Leichnams in Beschlag genommen wurde. Wie erwartet spuckte der alte Pete Gift und Galle, aber davon ließ Townsend sich nicht weiter beeindrucken. Er wusste schon, wie die Tirade enden würde.
    »Den Ausfall wird mir die Stadt bezahlen, Chief. Das wird nicht billig!«, warnte Pete.
    Mit einem Kopfschütteln beendete Townsend das Telefonat und ging hinüber, um den Fischern den Schlüssel für den Lagerraum abzunehmen. Sie hatten ihn von Pete ausgehändigt bekommen, um ihre Ladung ins Kühlhaus des Händlers zu bringen. Nun nahm der Chief ihn an sich und setzte sich wieder in seinen Dienstwagen, wo er auf das Eintreffen des Arztes wartete. So kam Townsend in den unerwarteten Genuss, die Sonne über dem Hafen von Bar Harbor aufgehen zu sehen.
    ***
    Am nächsten Tag spürte ich die Nachwirkungen der Schläge und Tritte. Ich biss auf die Zähne, um nicht beim Gehen aufzustöhnen. Besonders der hinterhältige Tritt gegen mein Knie hatte seine Spuren hinterlassen. Daher war ich ausnahmsweise ganz froh, sitzen zu können, und entspannte mich während der Besprechung im Büro des Chefs ein wenig.
    »Die Fahndung nach Cook war bisher vergebens, Sir. Dafür konnte Phil aber seinen Komplizen identifizieren«, berichtete ich.
    »Sein Name lautet Oswald Allington und er wurde unehrenhaft aus der Army entlassen. Dort lernte er den Umgang mit Sprengstoffen, doch die Drogen machten ihn als Soldat untauglich«, sagte mein Partner.
    Auf dem Wandmonitor erschien eine Serie von Bildern, die Allington überwiegend in der Uniform eines Private First Class zeigten. Anhand seiner Vorbildung und den gezeigten Leistungen hätte dem farbigen Mann eine Karriere bis hinauf in die Gruppe der Offiziere offengestanden.
    »Während eines viermonatigen Einsatzes im Irak kam Allington in Kontakt mit Drogen. Er wurde süchtig und finanzierte seinen Konsum am Ende mit dem Verkauf von Army-Ausrüstungen, die er seinen Kameraden stahl«, erzählte Phil weiter.
    Der ehemalige Soldat stammte aus einem kleinen Nest in Wichita. Wie er seinen Weg nach New York gefunden hatte, blieb vorerst ein Rätsel. Möglicherweise sah er hier größere Chancen, seine Sucht zu befriedigen.
    »Wir haben eine Anlaufstelle für ehemalige Soldaten ausgemacht, die ein Verein unterhält. Wir sprechen dort später vor und bringen in Erfahrung, ob Allington sich bei ihnen gemeldet hat«, sagte ich.
    Der Tipp war von der Mutter gekommen, die einen Anruf eines Mitarbeiters dieser Einrichtung erhalten hatte. Vielleicht wollte Allington nun doch noch den Anlauf unternehmen, um sein Leben ohne Drogen leben zu können.
    »Diese Ermittlung übertrage ich June und Blair«, erwiderte der Chef.
    Ich schaute Mr High verwundert an. Der bisherige Verlauf unserer Arbeit machte es nicht nötig, ein zweites Team mit den Ermittlungen zu beauftragen.
    »Sind Sie mit unserem Vorgehen nicht einverstanden?«, fragte ich.
    Der Chef schüttelte den Kopf.
    »Nein, damit hat es nichts zu tun. Es geht um einen anderen Fall, bei dem ich Sie und Phil unbedingt einsetzen möchte«, erwiderte er.
    Der Bombenanschlag war zurzeit der spektakulärste Fall in der Stadt, und daher wunderte mich das Vorgehen unseres Chefs. Welche Ermittlung konnte dringender sein als die drohende Eskalation zweier zu allem entschlossener Gruppen? Ich war felsenfest überzeugt davon, dass die Grauen Wölfe schon bald zurückschlagen würden.
    »Bei allem Respekt, Sir. Ich denke aber, dass Phil und ich auf einem guten Weg sind, die Ausweitung der Kämpfe zwischen den Türken und Edward Payne zu unterbinden. Sollten wir nicht lieber diese
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