Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jerry Cotton - 2927 - Ueberfahrt ins Grab

Jerry Cotton - 2927 - Ueberfahrt ins Grab

Titel: Jerry Cotton - 2927 - Ueberfahrt ins Grab
Autoren: Jerry Cotton
Vom Netzwerk:
die billigen Büromöbel sowie die Plakate an der einen Wand. Ein Mann von etwa vierzig Jahren sprach mit einem deutlich jüngeren Besucher, der die typischen Symptome eines Süchtigen aufwies. Seine Wangen waren eingefallen, die Augen waren gerötet und konnten nichts lange fixieren. Schließlich drückte der Mitarbeiter des Vereins, der leicht anhand eines Namensschildes zu erkennen war, dem Besucher einen Flyer in die Hand. Kaum hatte der die Tür hinter sich geschlossen, trat der Angestellte zu June und Blair.
    »Morten Gallagher. Was kann ich für Sie tun?«, fragte er.
    Beim Anblick der Dienstausweise zog er die Stirn in Falten.
    »FBI?«
    »Special Agent June Clark, und das ist mein Partner, Special Agent Blair Duvall«, sagte June.
    »Wie kann ich Ihnen behilflich sein?«, wollte Gallagher wissen.
    June erklärte dem Angestellten, warum sie hier nach Allington suchten.
    »Ja, ich erinnere mich an ihn. Die Sucht hat ihn noch nicht völlig in der Hand, und wegen irgendeiner Geschichte war Allington sehr verstört«, erwiderte Gallagher.
    June konnte sich lebhaft vorstellen, um was es sich dabei handelte.
    »Sie haben sicherlich von dem Bombenanschlag auf die Bar gehört, oder?«, fragte sie.
    Morten Gallagher schaute ungläubig von ihr zu Blair.
    »Sie wollen sagen, dass Allington etwas damit zu tun haben soll?«, fragte er.
    »Er wurde wahrscheinlich von einem Gangster angeheuert, ohne genau zu wissen, was er tun sollte«, antwortete Blair.
    Das war eine reine Vermutung, doch er wollte die Unterstützung des Angestellten nicht verlieren. Solange Gallagher noch einen Hoffnungsschimmer für Allington sah, würde er dem FBI wahrscheinlich weiterhelfen.
    »Mein Gott, was für eine fürchterliche Geschichte. Haben Sie Allington bereits festgenommen?«, fragte er.
    »Nein, aber wir hoffen, dass Sie uns mehr über seinen möglichen Aufenthaltsort verraten können. Wir möchten Allington davor bewahren, noch tiefer von dem Gangster in den kriminellen Sumpf gezogen zu werden«, antwortete June.
    Ein nachdenklicher Blick trat in Gallaghers Augen. Dann fasste er einen Entschluss und holte einen Flyer, den er June übergab.
    »Dorthin schicke ich alle Veteranen, die am Scheideweg stehen und mit dem Glauben noch nicht völlig abgeschlossen haben. Pater Francesco schafft es häufig, einen Zugang zu ihnen zu finden und den verlorenen Seelen einen Ausweg aufzuzeigen«, erklärte er.
    June warf einen Blick auf den Inhalt des Flyers, der offenbar sehr zielgerichtet für Veteranen entwickelt worden war. Die dazugehörige Kirche lag nur etwa fünfzehn Fahrtminuten entfernt.
    »Danke, Mister Gallagher. Falls Allington sich noch einmal bei Ihnen blicken lässt, informieren Sie uns bitte umgehend«, sagte June.
    Sie überreichte dem Angestellten ihre Visitenkarte und steckte anschließend den Flyer in die Seitentasche ihrer Winterjacke. Auf dem Weg zum Ausgang blieb Blair an einer Sammelbox stehen und schob eine Fünfzigdollarnote hinein. Morten Gallagher nahm es mit einem dankbaren Nicken auf, während June ihrem Partner die Tür aufhielt.
    »Wenn wir jedem Informanten Geld in die Hand drücken können, sollten wir die Arbeit eines solchen Vereins auch würdigen«, sagte Blair.
    »Gute Idee, Großer. Beim nächsten Mal bin ich an der Reihe«, versprach June.
    ***
    Die Fahrt zur Kirche nahm über eine halbe Stunde in Anspruch, weil Blair mitten in einen Stau geriet. Zwei Taxifahrer waren sich ins Gehege gekommen und auf der von Schneematsch bedeckten Straße mit ihren Fahrzeugen kollidiert. Uniformierte Cops nahmen den Unfallhergang auf und bemühten sich, die verstopfte Fahrbahn wieder freizubekommen.
    »Wir werden Allington nicht ausgerechnet jetzt in der Kirche verpassen«, sagte June.
    Blair sparte sich jeden Kommentar und starrte nur finster auf die sich streitenden Taxifahrer. Schließlich hatten die Cops die Fahrbahnen wieder freigegeben und Blair konnte den Dodge an der Kirche abstellen. Sie gingen die Stufen hinauf, öffneten die schwere Holztür und wurden von Dämmerlicht empfangen.
    Links und rechts des langen Ganges gab es lange Holzbänke, in denen verstreut einige Kirchgänger saßen. Während June und Blair leise den Gang in Richtung des Altars entlangschritten, schaute sie für einen Augenblick hinauf zur Decke. Doch diese Decke zeigte sich als schmucklos, daher senkte June den Blick und zuckte zusammen.
    »Hast du den Mann gesehen, der zu der Tür gehuscht ist?«, fragte sie.
    Blair musste nicht lange antworten,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher