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Jerry Cotton - 2927 - Ueberfahrt ins Grab

Jerry Cotton - 2927 - Ueberfahrt ins Grab

Titel: Jerry Cotton - 2927 - Ueberfahrt ins Grab
Autoren: Jerry Cotton
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nervlich zerrüttet der Mann war, und fragte sich, ob er mit dieser Schuld würde leben können.
    »Wenn Sie uns helfen, Cook zu überführen, wird die Staatsanwaltschaft es berücksichtigen. Sind Sie bereit dazu?«, fragte sie.
    Oswald Allington schaute sie an. June war sich aber nicht völlig sicher, ob er sie wirklich sah. Sein Blick war wieder leicht verhangen, und das konnte bedeuten, dass Allington sich in einem inneren Dialog befand.
    »Ja, Agent Clark. Ich werde tun, was in meiner Macht steht, um wenigstens einen Teil meiner Schuld abzutragen. Pater Francesco hatte recht. So könnte ich einfach nicht weiterleben«, antwortete er schließlich.
    June und Blair tauschten einen wissenden Blick aus. Das Gespräch mit dem Geistlichen hatte offensichtlich den Nährboden für diese Kehrtwendung des ehemaligen Soldaten bereitet. Als die Cops Oswald Allington abgeholt hatten, sprachen June und ihr Partner über diese Entwicklung.
    »Wir hätten keinen besseren Zeitpunkt erwischen können, um ihn zu stellen. Dieser Pater hat offenbar die richtigen Worte gefunden«, sagte June.
    »Ja, und wir werden jetzt Cook finden«, stimmte Blair zu.
    In seiner Stimme schwang grimmige Entschlossenheit mit. Die Art, wie der Gangster den ehemaligen Soldaten hinters Licht geführt hatte, machte Junes Partner sehr wütend. Brian Cook stand jetzt ganz weit oben auf seiner Liste, und das setzte weitere Energie in Blair frei.
    ***
    Es war bereits dunkel, als Phil und ich das Büro des Polizeichefs von Bar Harbor betraten. Nach der eisigen Kälte traf mich die Wärme darin fast wie ein Faustschlag und machte mich leicht benommen. Der kräftig gebaute Chief mit den dunkelbraunen Haaren, in denen ich kein einziges graues Haar erkennen konnte, starrte uns mit seinen kieselgrauen Augen finster an.
    »Jetzt also auch noch zwei Agents des FBI. Dieser Auflauf von Bundesagenten schmeckt mir nicht, Agent Cotton«, sagte er.
    Mir waren schon die abweisenden Blicke seiner Mitarbeiter aufgefallen, die sich im Großraumbüro aufgehalten hatten. Chief Townsend hatte bei der gegenseitigen Vorstellung nur seinen Namen genannt, was mich leicht verwundert hatte. Meine Benommenheit löste sich langsam auf und machte einer soliden Verärgerung Platz.
    »Möchten Sie die Verantwortung für die Aufklärung des Mordes an einem hochrangigen Beamten der ICE lieber allein schultern?«, fragte ich.
    Der Chief erwiderte meinen Blick ungerührt.
    »Ich hätte vorher davon in Kenntnis gesetzt werden müssen, dass eine verdeckte Operation der ICE in meinem Verantwortungsbereich abläuft. Mir gefällt es überhaupt nicht, wenn Bundesbehörden sich einen Dreck um die Belange örtlicher Polizeibehörden kümmern«, gab er zurück.
    Ich konnte seinen Verdruss zwar verstehen, aber vor allem war ich müde und erschöpft von der Fahrt vom Flughafen in Bangor nach Mount Desert Island. Mir stand nicht der Sinn nach diplomatischem Auftreten. Bevor ich jedoch den schwelenden Konflikt weiter anheizen konnte, ergriff mein Partner das Wort.
    »Dafür möchten wir uns auch bei Ihnen entschuldigen, Chief Townsend. Mein Partner und ich wurden selbst erst vor wenigen Stunden darüber informiert, die Ermittlungen hier vorzunehmen«, sagte Phil.
    Townsend schaute ihn einige Sekunden schweigend an. Dann veränderte sich sein Blick und ich konnte Anzeichen von Resignation erkennen.
    »Gut gemacht, Partner«, dachte ich.
    Vermutlich hatte Chief Townsend einfach auf eine Entschuldigung gewartet, und nachdem Phil sie ausgesprochen hatte, lenkte der Polizeichef ein.
    »Na schön. Jetzt ist das Kind in den Brunnen gefallen und wir sollten uns anstrengen, es dort wieder hinauszuschaffen«, sagte er.
    Ich atmete innerlich auf, denn eine Ermittlung gegen den Widerstand der örtlichen Polizei war extrem unangenehm.
    »Was Sie mir aber noch erklären müssen, ist Ihre Anwesenheit. Warum kommen Agents aus New York hierher? Leiden Ihre Kollegen in Bangor an Überarbeitung oder gibt es weitere Geheimnisse, über die man mich im Dunkeln lassen möchte?«, fragte Chief Townsend.
    Ich schilderte den Bombenanschlag und welche Verbindung wir zum Mord an Lars Darabont sahen. Chief Townsend hörte schweigend zu und machte sich vermutlich Gedanken über die daraus entstehenden Probleme für seine kleine Stadt.
    »Danke, Agent Cotton. Ich richte mich also besser darauf ein, dass es hier in den kommenden Tagen zu weiteren Ausbrüchen von Gewalt kommen kann«, erwiderte er.
    »Dazu besteht vorerst kein Anlass, Chief
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