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Jerry Cotton - 2927 - Ueberfahrt ins Grab

Jerry Cotton - 2927 - Ueberfahrt ins Grab

Titel: Jerry Cotton - 2927 - Ueberfahrt ins Grab
Autoren: Jerry Cotton
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Seitdem der Bürgerkrieg in Syrien ausgebrochen ist, haben sich die Auseinandersetzungen wieder verstärkt«, sagte er.
    Ich nahm den Hinweis dankend auf und erzählte kurz darauf meinem Partner davon. Phil hatte die Zeit ebenfalls genutzt und eine landesweite Anfrage ins System eingestellt.
    »Wenn es irgendwo ebenfalls einen Anschlag gegeben hat, der sich gegen türkische Einwanderer richtet, sollten wir es bald wissen«, sagte er.
    In den folgenden Stunden arbeiteten wir überwiegend schweigend am Computer, um den ersten Hinweisen nachzugehen. Während Phil sich verstärkt um die türkischen Einwanderer kümmerte, machte ich mich über die kurdische Separatistenbewegung PKK schlau.
    Ich hoffte allerdings, dass sie nicht ausgerechnet New York zu einem weiteren Schauplatz terroristischer Anschläge machen wollten. Mir reichten die üblichen Auseinandersetzungen mit Gangstern völlig aus, und dafür sprach immerhin der Drogenfund im Keller der Bar.
    ***
    Es war nicht das Wetter, um auf Mount Desert Island Urlaub zu machen. Doch Lars Darabont war ja auch nicht wirklich als Tourist auf die Insel vor der Küste Maines gekommen.
    »Es kann nicht anders sein«, dachte er.
    Seitdem er auf diese Häufung von Merkwürdigkeiten gestoßen war, ließ es dem erfahrenen Ermittler der ICE keine Ruhe mehr. Es gab ein deutliches Ansteigen von Grenzverletzungen an der kanadischen Grenze, die den Beamten der United States Immigration and Customs Enforcement einiges Kopfzerbrechen bereitete.
    »Wenn jemand die sehr offene Grenze nach Kanada illegal überquert, gehört er zu den gesuchten Personen«, hatte Darabont erkannt.
    Seine eigenen Nachforschungen stießen jedoch immer wieder schnell an eine bestimmte Grenze. Nach einer Weile beschlich den hochrangigen Beamten des ICE ein ungutes Gefühl.
    »So etwas kann nur jemand vertuschen, der zu uns gehört«, dachte er.
    Es wurde zu einer heimlichen Schnitzeljagd, um seine Theorie mit immer mehr Fakten zu untermauern. Seit über sechs Monaten sammelte Darabont die Beweise für einen Maulwurf, und schließlich führten die Hinweise auf diese Insel vor der Küste Maines.
    »Hier nahm alles seinen Anfang, also finde ich auch hier den Maulwurf«, sagte er sich.
    Kurz entschlossen nahm er sich frei und reiste mitten im Winter auf die Insel Mount Desert Island. Offiziell benötigte Lars Darabont eine Auszeit, und da er mit seiner Familie bereits öfter in Bar Harbor gewesen war, sollte das Ziel seiner Reise keinen Anlass für Spekulationen bieten.
    »Der Hummer dort ist besonders gut, und da sich nur wenig Touristen zu dieser Jahreszeit nach Mount Desert Island verirren, werde ich mich bestens erholen«, sagte er.
    Niemand nahm Anstoß daran und auch seine Frau akzeptierte den überraschenden Urlaub klaglos. Sie ahnte vermutlich, dass es nicht nur private Gründe gab, und fügte sich wie gewöhnlich in ihr Schicksal.
    »Kann ich dem Chief und seinen Leuten trauen?«
    Dieser Frage hing Darabont nach, während er gemächlich über die Promenade spazierte. Er hatte vermutlich eine erste Person gefunden, die zu dem Netzwerk der Menschenschmuggler gehörte. Darabont musste nun entscheiden, was er aus diesem Hinweis machte. Er könnte den Steuermann aufsuchen und direkt mit den Vorwürfen konfrontieren. Wenn er kein abgebrühter Gangster war, dann bestand eine große Chance, dass der Mann dem Druck eines professionellen Verhörs nicht standhielt. Es gab jedoch eine Sache zu bedenken.
    »Beobachten ihn die Leute, die diesen Pfad des Bösen verwenden?«, fragte er sich.
    Die Vorarbeit der kanadischen Kollegen war hervorragend gewesen, wie Darabont mittlerweile erfahren hatte. Es gab eine sogenannte Pipeline, die offensichtlich von Bar Harbor nach Yarmouth führte. Ein ortsansässiges Fährunternehmen hielt eine Verbindung zu der kanadischen Stadt in Nova Scotia aufrecht. Alles deutete darauf hin, dass über diesen Weg die illegalen Einwanderer ihren Weg in die USA fanden.
    »Ich halte mich vorerst weiter bedeckt«, entschied sich Darabont.
    Er konnte sich nicht vorstellen, dass die Schmuggler ohne die Hilfe eines Polizisten aus Bar Harbor schon so lange unbemerkt ihr schmutziges Geschäft betrieben. Lars Darabont würde sich zunächst allein mit dem Steuermann der Fähre treffen und herausfinden, ob der Mann zu einem Geständnis oder wenigstens Deal bereit war. Sobald Darabont die erforderlichen Beweise in der Hand halten würde, konnte er endlich zuschlagen. Er empfand es als persönliche Beleidigung,
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