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Jerry Cotton - 2923 - Die Rueckkehr des Kronzeugen

Jerry Cotton - 2923 - Die Rueckkehr des Kronzeugen

Titel: Jerry Cotton - 2923 - Die Rueckkehr des Kronzeugen
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Tisch kam, bestellte ich zwei Tassen Kaffee für uns. Gage schaute immer wieder nervös zu Phil, der sich dicht neben ihn auf die Sitzbank gequetscht hatte. Es war dem ehemaligen Mitarbeiter der Stadtverwaltung anzusehen, wie unwohl ihm diese körperliche Nähe war.
    »FBI? Ich bin absolut sauber, Agent Cotton«, versicherte er.
    Wir ließen ihn weiter zappeln und nippten am Kaffee, während Gage immer unruhiger wurde.
    »Wir sollen Ihnen Grüße übermitteln. Die Kollegen aus dem Zeugenschutzprogramm vermissen Ethan Sheldon und würden ihn gerne bald wieder unter ihre Fittiche nehmen«, sagte ich.
    Allein der Name des Kronzeugen brachte Gage zum Schwitzen. Er wischte sich mit einer fahrigen Bewegung über die Stirn und schluckte schwer.
    »Sheldon ist abgehauen? Warum denn?«, fragte Gage.
    Ich hatte nicht mit einer so offensichtlichen Angst gerechnet und fragte mich, was wir bislang noch nicht über Ethan Sheldon wussten.
    »Es hat ihn unwiderstehlich nach New York zurückgezogen. Wen wird er wohl aufsuchen? Sie, Gage?«, fragte Phil.
    Sein Lächeln hätte nicht falscher ausfallen können, und so langsam tat mir der schmächtige Mann neben ihm doch leid.
    »Mich? Wieso sucht er nach mir?«, fragte Gage.
    Es wurde Zeit, dass der wegen Korruption vorbestrafte Mann uns statt Fragen endlich Antworten lieferte.
    »Sheldon muss einige Dinge aus der Vergangenheit zu Ende bringen. Sie gehören vermutlich dazu«, erwiderte ich.
    Oscar Gage wollte etwas sagen, doch vor lauter Aufregung verschluckte er sich und erlitt einen Hustenanfall. Einem Mann am Tresen gefiel das überhaupt nicht. Er erhob sich vom Hocker und kam an den Tisch.
    »Belästigen die Männer dich, Oscar?«, fragte er.
    Seine Kleidung war die eines Bauarbeiters, und die schwieligen Fäuste verrieten mir, dass der Freund von Gage über einige Kraft verfügte. Bevor er etwas in den falschen Hals bekommen konnte, ließ ich ihn einen Blick auf meine Marke werfen. Vor lauter Überraschung klappte sein Unterkiefer hinunter und er zog sich mit einem neugierigen Blick auf Gage hastig wieder zurück.
    »Sie sollten sich gut überlegen, ob wir nicht die bessere Alternative sind. Es gibt einige Leute, die ebenfalls nach Sheldon suchen, und die sind weniger zimperlich«, warnte Phil.
    Gage kaute nervös auf seiner Unterlippe und starrte an mir vorbei aus dem Fenster. Ich gewährte ihm einen Moment des Nachdenkens, damit der Druck Gage nicht überwältigte und er sich in sein Schneckenhaus zurückzog.
    Als ich an meinem Kaffee nippte, ereigneten sich zwei Dinge gleichzeitig. Oscar Gage wurde gegen Phil geschleudert, dessen Gesicht auf einmal von roten Sprenkeln übersät war.
    »Deckung! Es wird geschossen«, brüllte ich.
    Die Schrecksekunde war vorbei und der Knall der Schüsse ließ die Gäste im Diner eilig abtauchen. Phil hatte sich einfach seitlich zu Boden gleiten lassen, sodass der Körper von Gage wie in Zeitlupe auf die Seite rutschte. Eine zweite Glasscheibe ging zu Bruch und dann heulte der Motor eines Autos auf. Ich warf einen Blick zu meinem Partner, der den Puls an Gages Halsschlagader überprüfte.
    »Er ist tot«, sagte Phil.
    Er nahm sich nicht die Zeit, die Blutspritzer aus seinem Gesicht zu wischen, sondern folgte mir aus dem Diner. Als die Fußgänger die Pistolen in unseren Händen bemerkten, stoben sie schreiend auseinander. Der Wagen, aus dem die Schüsse abgefeuert worden waren, hatte bereits einen großen Vorsprung.
    »Wir müssen den Schützen stellen«, rief ich.
    ***
    Wer immer auf Gage geschossen hatte, hing irgendwie auch mit dem Mord an Zamecki zusammen. Phil sprang blitzschnell auf den Beifahrersitz des Jaguar, während ich bereits die fünfhundert Pferdestärken der Viper-Maschine entfesselte.
    Mein Partner stellte über Funk die Verbindung zur Leitstelle der Verkehrsüberwachung her. Ich schaltete mit fliegenden Fingern die Signallampen sowie die Sirene ein und kurbelte gleichzeitig am Lenkrad.
    »Fahr über den Bürgersteig!«
    Die Ereignisse hatten auf der Straße zu einem Stau geführt, weshalb ich den unorthodoxen Rat von Phil in die Tat umsetzte. Erneut mussten Fußgänger eilig aus dem Weg gehen, damit ich ihnen nicht über die Füße rollte. Nach hundert Yards lenkte ich die lange Schnauze des roten Flitzers zurück auf die Fahrbahn und beschleunigte kräftig.
    »Der Wagen ist an der übernächsten Kreuzung in Richtung Ground Zero abgebogen«, sagte Phil.
    Da uns die Sirene sowie die Signallampen eine freie Straße bescherten,
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