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Jerry Cotton - 2920 - Die Reichen und die Leichen

Jerry Cotton - 2920 - Die Reichen und die Leichen

Titel: Jerry Cotton - 2920 - Die Reichen und die Leichen
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Moment legte sich Schweigen über uns. Enzos Vater musste sich offenbar erst klar darüber werden, wie er sich weiter verhalten sollte.
    ***
    Domenico Basile hatte uns versprochen, dass sich Enzo am folgenden Tag im Field Office melden würde. Phil und ich verließen danach sein Arbeitszimmer, um mit dem Fahrstuhl den Weg nach unten anzutreten.
    »Er weiß nichts von dem Mord«, sagte ich.
    Mein Partner nickte und verließ den Lift durch die sich soeben öffnende Tür. Ich war zu sehr mit meinen Gedanken beschäftigt, um mich über die unerwartet kurze Fahrt zu wundern.
    »He, das ist nicht das Foyer«, stutzte ich.
    Phil schmunzelte zufrieden vor sich hin, während er auf den Klingelknopf neben einer Wohnungstür drückte. Nach wenigen Sekunden öffnete uns Enzo Basile und erstarrte vor Schreck.
    »FBI, Special Agent Cotton, und das ist mein Partner, Special Agent Decker. Wir dürfen doch?«, sagte ich.
    Da mein Partner uns auf diese Weise doch noch zu einem Gespräch mit dem Freund von Amber verholfen hatte, wollte ich die Gelegenheit unbedingt nutzen. Mit sanftem Nachdruck drängte ich den immer noch erschrockenen Enzo in sein Apartment zurück. Phil folgte uns und schloss die Wohnungstür.
    »Sie haben gehört, was Ihrer Freundin Amber Palmer widerfahren ist?«, fragte ich.
    Enzo war bis zu einem Barschrank zurückgewichen und schluckte angestrengt. Sein schlechtes Gewissen war geradezu offensichtlich.
    »Äh, ja. Darüber weiß ich aber überhaupt nichts, Agent Cotton. Amber und ich waren mehr flüchtige Bekannte als gute Freunde«, antwortete er endlich.
    Mit zitternden Händen füllte er sich großzügig ein Glas mit Whisky und kippte es in zwei Zügen schnell hinunter. Sein Gesicht nahm anschließend mehr Farbe an, und als Enzo sein Glas nachfüllte, zitterten seine Hände kaum noch.
    »Erzählen Sie uns über Amber«, forderte ich.
    Enzo sammelte seine Gedanken und erzählte, wie er mit seiner Clique im Club Vanity regelmäßig zusammenkam.
    »Dabei habe ich auch Amber kennengelernt. Wir haben ab und an getanzt oder einfach nur geredet«, erzählte er.
    Ich warf Phil einen Seitenblick zu.
    »Vergessen Sie die Drogen nicht, Enzo«, ermahnte er ihn.
    Mein Partner kaufte Basile diese nette Geschichte also genauso wenig ab wie ich selbst.
    »Was für Drogen? Mein Vater würde mir den Kopf abreißen, wenn ich das Zeug auch nur anfassen würde«, protestierte Enzo.
    Zu meiner Verwunderung glaubte ich es ihm sogar.
    »Sie wussten aber, dass Amber mit Drogen zu tun hatte«, hakte ich nach.
    Enzo trank einen langen Schluck, wodurch er sich offenbar mehr Zeit für die Antwort verschaffen wollte. Sollte mein Bluff funktionieren?
    »Ja, aber nur aus Berichten von anderen Gästen im Club«, räumte er ein.
    Ich bohrte weiter und schaffte es immerhin, dass Enzo uns zwei Namen nannte. Der Frauenname stand auf der Liste von Ambers Mutter, doch der Männername war neu für mich.
    »Sie sprechen von Mills, dem Stararchitekt?«, fragte ich.
    »Ja. Er und Amber waren enger befreundet. Angeblich vor allem, weil Judd von ihr das beste Koks bekam«, antwortete Enzo.
    Zu weiteren Fragen kamen wir nicht, da urplötzlich die Wohnungstür aufflog und ein sichtlich erregter Domenico Basile in Begleitung von zwei Schlägern ins Apartment stürmte. Von Privatsphäre schien Enzos Vater wenig zu halten.
    »Das ist ungeheuerlich, Agent Cotton! Ich werde mich bei Ihrem Vorgesetzten beschweren«, fuhr er mich an.
    »Ihr Sohn hat uns freiwillig in seine Wohnung gelassen und unsere Fragen beantwortet«, erwiderte ich gelassen.
    Basile warf seinem Sohn einen finsteren Blick zu, bevor er sich an die beiden Männer neben sich wandte.
    »Sorgt dafür, dass die Agents sich nicht noch einmal im Haus verlaufen«, befahl er.
    Wir hatten vorerst genügend Informationen von Enzo erhalten. Die beiden Schläger spielten bis zur Ausgangstür unsere Eskorte.
    »Der arme Kerl steht ganz schön unter der Fuchtel seines Vaters«, murmelte Phil.
    Wir schlenderten hinüber zum Jaguar.
    »Judd Mills. Weißt du zufällig, wo sich sein Büro befindet?«, fragte ich.
    Phil beugte sich bereits über den Monitor in der Mittelkonsole, um die gewünschte Information einzuholen. Wie erwartet lag das Geschäftshaus mit den Büroräumen des Architekten in Midtown. Da unser Weg zurück ins Field Office daran vorbeiführen würde, wollten wir unser Glück versuchen.
    ***
    Sie war kein Kind von Traurigkeit, doch Amber spielte in einer völlig anderen Liga. Sandrine befand sich
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