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Jerry Cotton - 2920 - Die Reichen und die Leichen

Jerry Cotton - 2920 - Die Reichen und die Leichen

Titel: Jerry Cotton - 2920 - Die Reichen und die Leichen
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Müllcontainer steigen, den jemand unmittelbar unter dem Fenster abgestellt hatte. Behände schwang sich die junge Französin hinaus und sprang eine halbe Minute später auf den Boden der Seitengasse.
    »Das Konsulat muss mir helfen«, sagte sie sich.
    Irgendwie musste es Sandrine gelingen, dem Konsul von Frankreich ihre außergewöhnliche Situation zu vermitteln. Wie hätte sie auch ahnen können, dass sich ihr Aufenthalt als Au-pair so drastisch entwickeln würde! Einmal mehr verfluchte sie Amber Palmer und noch mehr die Teufelin, wie sie die andere Frau nur noch nannte.
    »Das Geld muss reichen«, murmelte sie.
    Sandrine hatte immer einen kleinen Betrag an Bargeld bei sich, da gewisse Leute keine Kreditkarten als Zahlungsmittel akzeptierten. Bisher hatte sie es meistens verflucht, doch heute erwies es sich als Glücksfall. Sandrine eilte zur Straße und hielt nach einem Taxi Ausschau. Sie winkte mehrfach, doch die Fahrzeuge waren bereits besetzt oder die Fahrer wollten lieber Geschäftsleute einsammeln. In Marseille wäre es einfacher gewesen, doch in New York gab es nun einmal andere Spielregeln.
    »He, was soll das denn?«, rief Sandrine. Für einen kurzen Augenblick hatte sie sich ihren Erinnerungen hingegeben und wurde daher von dem harten Griff an ihren Schultern überrascht.
    »Keinen Laut oder du bereust es«, fauchte der Mann.
    Ein silberner Van hielt urplötzlich neben Sandrine an und sie wurde blitzschnell durch die hintere Seitentür geschoben. Erst jetzt erkannte die Französin, in welcher Gefahr sie schwebte, und so trat sie wild um sich.
    »Bring sie endlich zur Ruhe!«
    Der Befehl vom Beifahrersitz brachte den Entführer dazu, Sandrine Lescout zweimal brutal mit der Faust ins Gesicht zu schlagen. Mit einem Wimmern sackte sie in sich zusammen und verlor das Bewusstsein.
    ***
    Als wir uns am nächsten Vormittag zu einer Besprechung am Konferenztisch in Mr Highs Büro einfanden, war meine Laune nicht die beste.
    »Die Ärzte bestehen darauf, dass wir Judd Mills zurzeit nicht vernehmen dürfen. Der Schockzustand ihres Patienten sei zu erheblich, um es zu riskieren«, sagte ich.
    Unser Chef lächelte kühl. Er hatte vermutlich bereits etwas in dieser Richtung erwartet und sah sich bestätigt. Mills war ein sehr bekannter Architekt, der über einigen Einfluss verfügte. Ich war mir aber nicht so sicher, ob seine Weigerung daher rührte.
    »Sie denken, es ist mehr eine Angstreaktion?«, fragte Mr High.
    Wie immer verstand er es hervorragend, meine Gedanken zu lesen.
    »Allerdings, Sir. Leider haben wir die Entführer nicht als Angehörige des Basile-Clans identifizieren können, sodass uns auch in dieser Hinsicht ein Druckmittel fehlt«, antwortete ich.
    Nach der deutlichen Absage des behandelnden Arztes folgte der zweite Rückschlag, nachdem mein Partner die Entführer anhand der Videoaufzeichnungen identifiziert hatte.
    »Beide Männer sind Gangster der einfachen Kategorie, die man für eine Handvoll Dollars anheuern kann. Domenico Basile hat den Cadillac als gestohlen gemeldet und ist damit vorerst aus dem Schneider«, berichtete Phil.
    »Was Sie jedoch nicht glauben, richtig?«, hakte Mr High nach.
    »Es erscheint uns ein zu großer Zufall zu sein, zumal die Kleinganoven einfach nicht das Format für eine Entführung haben«, antwortete Phil.
    Unser Chef nahm es stumm zur Kenntnis und dachte nach. »Können Sie mit absoluter Sicherheit davon ausgehen, dass diese beiden Gangster auch wirklich die Entführer von Mister Mills sind?«
    Seine Frage irritierte Phil genauso wie mich. Immerhin hatten wir gesehen, wie jemand den Architekten in den Cadillac Sports Wagon gestoßen hatte.
    »Wir sind dem Wagen von der Bar aus gefolgt und haben die Insassen in der Tiefgarage gestellt«, antwortete ich.
    »Daran zweifle ich nicht, Jerry. Könnte es nicht vielleicht so gewesen sein, dass Enzo Basile panisch reagiert hat und ein Problem aus der Welt schaffen wollte, von dem sein Vater besser nichts erfahren sollte?«, fragte Mr High.
    Jetzt verstand ich, worauf unser Chef hinauswollte. Während ich darüber nachdachte, stiegen einige Erinnerungen an unseren Besuch bei Domenico Basile und seinem Sohn in mir auf.
    »Ja, das wäre denkbar. Enzo hat bei weitem nicht das Format seines Vaters oder seines älteren Bruders. Er könnte tatsächlich auf die verrückte Idee verfallen sein, zwei drittklassige Gangster anzuheuern und mit ihnen Mills zu entführen«, stimmte ich zu.
    Damit stand fest, an welcher Schraube wir als
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