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Jerry Cotton - 2920 - Die Reichen und die Leichen

Jerry Cotton - 2920 - Die Reichen und die Leichen

Titel: Jerry Cotton - 2920 - Die Reichen und die Leichen
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Jerry. Pizarro kennt Enzo sehr gut und weiß auch, dass Amber öfter mit dem Heißsporn unterwegs war«, sagte er.
    Es war eine Abweichung vom normalen Leben eines Teenagers, die wir uns genauer ansehen wollten. Mr High unterstützte unser Vorhaben und musste sich selbst auf eine Pressekonferenz vorbereiten. Seitdem die Medien von dem Mord an der Tochter des englischen Konsuls erfahren hatten, drängten sie das Rathaus sowie unseren Chef, einen Kommentar abzugeben.
    »Da befrage ich doch lieber den Sohn eines Mafiabosses«, kommentierte Phil trocken.
    Wir saßen bereits wieder im Jaguar und waren auf dem Weg zum Wohnhaus der Familie Basile. Es lag ebenfalls im East Village. Zufall oder nicht, allein dieser Umstand weckte meine Neugier.
    »Die Kerle sehen aber nicht so aus, als wenn sie zum üblichen Hausmeisterdienst gehören«, sagte ich.
    Wir hatten soeben das Foyer des Apartmenthauses am St. Mark’s Place betreten, da erfasste mein Blick drei Männer. Sie schauten uns aufmerksam an und die Körperhaltung ließ keinen anderen Schluss zu, als dass sie blitzschnell auf eine Bedrohung reagieren konnten. Das achtstöckige Haus wurde komplett von der Familie Basile bewohnt.
    ***
    »FBI, Special Agent Cotton, und das ist Special Agent Decker. Wir müssen mit Enzo Basile sprechen«, sagte ich.
    Die beiden Männer hinter dem Empfangstresen schauten überrascht auf unsere Dienstausweise.
    »FBI? Um was geht es denn, Agent Cotton?«, fragte der Glatzkopf.
    Möglicherweise litt der Mann in meinem Alter an einem ungewöhnlich frühen Haarausfall, aber ich hielt seine fehlende Haarpracht eher für den Versuch, als harter Bursche durchzugehen. Da jedoch sein Arbeitgeber nicht einmal zur zweiten Garnitur der kalabrischen Mafia zählte, rechnete ich die Handlanger ebenfalls nicht zur Spitzenkategorie.
    »Das werden wir Mister Basile schon selbst sagen. In welcher Wohnung finden wir ihn?«, antwortete ich kühl.
    Der andere Mann hinter dem Tresen hatte die Situation schneller eingeschätzt und telefonierte bereits. Bevor sein Kumpan antworten konnte, mischte er sich ein.
    »Mister Basile erwartet Sie in seinem Büro. Ich führe Sie hin«, sagte er.
    Mit einer einladenden Geste lotste er uns zu den Fahrstühlen, mit denen wir bis ins oberste Stockwerk fuhren. Phil und ich tauschten einen wissenden Blick aus. Dort oben residierte mit Sicherheit das Clanoberhaupt und nicht der zweitälteste Sohn. Fünf Minuten später wurde aus unserer Ahnung Gewissheit, als uns der etwa fünfzig Jahre alte Domenico Basile empfing.
    »Danke, Salvatore. Du kannst uns allein lassen«, sagte er.
    Unser schweigsamer Begleiter befolgte die Anweisung umgehend. Das Büro war mit massiven Möbeln aus dunklem Holz ausgestattet. Es gab eine Sitzgruppe, zu der drei Sessel und eine Couch gehörten.
    »Domenico Basile. Ich bin der Vater von Enzo«, stellte er sich vor.
    Basile war ein eher kleiner Mann mit einem kräftigen Körperbau. Seine dunkelbraunen Augen unter dem grauen Kraushaar musterten Phil und mich abschätzend, während er auf eine Erwiderung wartete.
    »Special Agent Cotton, und das ist mein Partner, Special Agent Decker«, sagte ich.
    Da Salvatore uns nicht weiter angekündigt hatte, wollte ich die Form wahren.
    »Wir wollten eigentlich mit Enzo sprechen. Ist Ihr Sohn nicht zu Hause?«, fragte ich.
    Mit einer einladenden Geste bot Domenico uns Sitzplätze an. Während Phil sich auf der Couch niederließ, wählte ich einen Sessel aus. Unsere Sitzwahl sorgte dafür, dass Domenico Basile von uns in die Mitte genommen wurde. Um dies zu umgehen, hätte er sich schon zu meinem Partner auf die Couch setzen müssen. Das tat er jedoch nicht.
    »Nein. Vielleicht kann ich Ihnen weiterhelfen. Warum wollen Sie mit Enzo sprechen, Agent Cotton?«, erwiderte Basile.
    »Es geht um den Mord an Amber Palmer. Sie haben vermutlich bereits davon gehört«, antwortete ich.
    Für den Bruchteil einer Sekunde zeigte Basile seine Überraschung, bevor er wieder die Maske des unbeteiligten Geschäftsmannes aufsetzte. Falls Enzo mit seinem Vater über den Mord oder seine Beziehung zu dem Opfer gesprochen hätte, wären Domenico Basiles Emotionen sicherlich weniger auffällig ausgefallen.
    »Wie kommen Sie darauf, dass mein Sohn etwas damit zu tun haben könnte?«, fragte er.
    Seine Stimme war eine Nuance dunkler geworden, was ich aber noch als Folge seiner Erschütterung ansah.
    »Er gehörte zum engeren Freundeskreis des Opfers, Mister Domenico«, antwortete Phil.
    Für einen
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