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Jerry Cotton - 2920 - Die Reichen und die Leichen

Jerry Cotton - 2920 - Die Reichen und die Leichen

Titel: Jerry Cotton - 2920 - Die Reichen und die Leichen
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ersten Schüsse abgab. Es mussten zwei Männer sein, denn ich wurde aus zwei Richtungen unter Feuer genommen. Obwohl es extrem gefährlich war, schlüpfte ich aus dem Wagen und schoss in schneller Folge weiter. Meine ganze Sorge galt Phil, der wehrlos auf dem Beton lag und ein allzu leichtes Ziel abgab.
    »Bist du lebensmüde?«
    Eine Welle der Erleichterung erfasste mich, als ich die ärgerliche Stimme meines Partners vernahm. Phil kauerte am Heck des roten Flitzers und beteiligte sich nunmehr an der Schießerei.
    »Ich wollte dir nur ein wenig Zeit verschaffen«, erwiderte ich.
    Phil schnaubte nur und dann machte er eine Geste. Wir wollten uns nicht länger passiv verhalten, sondern zum Gegenangriff übergehen. Ich bestätigte sein Vorhaben und nahm abwechselnd beide Gegner unter Beschuss, sodass sie hoffentlich Phils Verschwinden nicht mitbekommen würden.
    »Dann wollen wir doch einmal sehen, wie ihr hiermit zurechtkommt«, murmelte ich.
    Die ausgemachte Zeitspanne war vorbei und Phil befand sich an seinem neuen Standort. Ich führte ein neues Magazin in die SIG ein und begann meinen Vorstoß. Dabei bewegte ich mich zügig zwischen den abgestellten Fahrzeugen in Richtung der beiden Angreifer, die ungefähr auf gleicher Höhe mit geringem Abstand voneinander postiert waren.
    »FBI! Waffe fallen lassen«, rief Phil.
    Er hatte sich offenbar einem der Männer so weit nähern können, dass er seiner Aufforderung genügend Nachdruck verleihen konnte. Es fielen nur noch drei Schüsse schnell hintereinander, dann wurde es ruhig in der Tiefgarage.
    »Jerry? Bist du in Ordnung?«
    »Ja, alles klar«, erwiderte ich.
    »Die Kerle haben sich abgesetzt«, sagte Phil.
    Ich erhob mich vorsichtig aus der Deckung und schaute zu meinem Partner, der neben dem Cadillac stand. Als ich bei ihm angekommen war, hatte Phil bereits die Heckklappe geöffnet. Eigentlich rechnete ich nicht damit, dass wir Judd Mills lebend vorfinden würden. Als ich in seine vor Schreck geweiteten Augen schaute, stieß ich den angehaltenen Atem aus.
    »Das hätte ich auch nicht gedacht«, sagte Phil.
    Wir befreiten den vor Angst schlotternden Architekten von seinen Fesseln. Kaum waren die Plastikbänder von Hand- und Fußgelenken entfernt, klappte Mills in sich zusammen. Phil und ich reagierten gleich schnell, sodass der Architekt nicht unsanft auf dem Betonboden landete.
    »Ich rufe einen Krankenwagen«, sagte Phil.
    Da er sich um Mills kümmerte, nahm ich die Verfolgung der Gangster wieder auf. Ich verließ die Tiefgarage und eilte ohne Umwege zum Büro des Sicherheitsdienstes des Veranstaltungszentrums. Dort stieß ich auf einen Mann und eine Frau, die sich als Leiterin des Sicherheitsdienstes entpuppte.
    »FBI, Special Agent Cotton. Mein Partner und ich haben zwei Kidnapper bis in die Tiefgarage des Zentrums verfolgt«, erklärte ich.
    Die Frau reagierte sehr schnell und wies ihren Mitarbeiter an, die Aufzeichnungen der Überwachungskameras nach den Flüchtigen abzusuchen.
    »Geben Sie uns einfach eine Beschreibung der beiden Flüchtigen, Agent Cotton. Dann finden wir sie sicherlich schnell«, sagte die Leiterin.
    Damit konnte ich leider nicht dienen, wodurch die Suche erheblich erschwert wurde. Im Veranstaltungszentrum gab es insgesamt vier Ebenen der Tiefgarage, sodass ein beständiger Fluss an Menschen hinein- und hinausging. Uns blieb schließlich nichts weiter übrig, als alle Aufzeichnungen innerhalb einer gewissen Frist auszuwählen.
    »Die Kopien kann ich Ihnen sofort aushändigen, Agent Cotton«, sagte die Leiterin.
    Ich dankte ihr wenige Minuten später für die Unterstützung und kehrte zu meinem Partner zurück.
    »Der Notarzt hat Mills untersucht und einen schweren Schock diagnostiziert. Zwei Cops begleiten den Rettungswagen und bewachen Mills«, sagte er.
    Weitere Officer sperrten bereits diesen Teil der Tiefgarage ab, damit die Kriminaltechniker die Spuren sichern konnten.
    »Wir haben einige Aufnahmen des Überwachungssystems, auf denen vermutlich die beiden Gangster zu finden sind«, sagte ich.
    Phil schaute auf die CD, die ich in der Hand hielt.
    »Einen der Kerle konnte ich ziemlich gut sehen, Jerry. Das sollte genügen, um sie ausfindig zu machen«, erwiderte er.
    ***
    Als Sandrine Lescout das hohe Fenster in der Frauentoilette entdeckte, stieg neue Hoffnung in ihr auf. Sie hängte sich kurzerhand die Handtasche um den Hals und öffnete das Fenster. Ein schneller Blick hinaus erhöhte ihren Puls, denn sie konnte ungehindert auf einen
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