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Jerry Cotton - 2914 - Der Geruch der Angst

Jerry Cotton - 2914 - Der Geruch der Angst

Titel: Jerry Cotton - 2914 - Der Geruch der Angst
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veranlassen, dass alle Krankenhäuser und Privatkliniken im Großraum New York City angerufen werden. So müssten wir in Erfahrung bringen, welches von denen Mister Kim operiert hat.«
    »Wann können wir mit Mister Kim sprechen?«, fragte Phil.
    »Mister Kim wird die nächsten 10 Stunden schlafen. Frühestens morgen also.« Er wandte sich zum Gehen, drehte sich aber noch einmal um. »Aber wenn es Sie tröstet: Mister Kim hatte Glück. Hätten Sie ihn nicht gefunden, wäre er verblutet.«
    Wenigstens etwas, dachte ich.
    ***
    Es war schon nach Mitternacht, als wir die Notaufnahme verließen. Nieselregen hatte eingesetzt und die Temperaturen lagen unter dem Gefrierpunkt. Das war es also, was Dr. Slotnick mit Witterungsbedingungen meinte. Ich zog den Mantel enger um mich und stapfte zum Wagen.
    »Du willst an der Sache dranbleiben?«, fragte Phil.
    Ich öffnete die Fahrertür und stieg ein. »Ich will wissen, welches Krankenhaus einen frisch operierten Mann entlässt. Kosten hin oder her.« Wütend schlug ich die Tür ins Schloss.
    Phil nickte. »Dann sprechen wir morgen mit Mister Kim.«
    Der Motor war gerade erst warm geworden und die Temperaturen im Wageninnenraum wurden langsam angenehm, da erreichten wir schon das 40. Revier.
    Alex und ein paar seiner Kollegen hielten in der Kaffeeküche einen Plausch ab. »Na, ihr habt wohl nichts zu tun?«, rief ich laut und grinste in die Runde.
    »Agent Cotton und Agent Decker.« Alex prostete uns mit seiner Kaffeetasse zu. »Schön, euch zu sehen. Und wenn du schon fragst: Wir haben alle Hände voll zu tun. Mehr, als du denkst.« Alex kam auf uns zu. »Nur im Gegensatz zu euch können wir unsere Arbeit nicht einfach an den nächsten Laternenpfahl binden und vom Fußvolk einsammeln lassen.« Lachend schlug er mir mit seiner freien Hand auf den Rücken. »Euer Verhafteter befindet sich in Zelle drei.«
    Wir gingen nach hinten. »Danke, Alex, dass du ihn geholt hast«, sagte ich.
    »Was war denn los?«
    Phil erzählte ihm die Geschichte vom verletzten Mr Kim. »Was für eine Schweinerei«, schimpfte Alex. Er sprach mir aus der Seele.
    Ich unterzeichnete die Übergabepapiere und sammelte unseren Ausweisfälscher ein. Böse blickte er mich an, als ich ihm erneut Handschellen anlegte. »Das wird ein Nachspiel haben«, knurrte er. »Sie haben mich zum Gespött der Leute gemacht.«
    Ich stellte mir vor, wie die Kunden des Danny’s reagiert hatten, als sie den Mann wehrlos gefesselt am Laternenpfahl entdeckten. »Das war bestimmt ein Spaß«, sagte ich laut.
    »Von wegen«, schimpfte der Mann. Ich rümpfte die Nase und blickte an ihm hinab. Sein linkes Hosenbein war nass und roch streng nach Urin. »Warst du das oder die Leute aus dem Danny’s ?«
    Der Mann schnaubte durch die Nase und ließ sich abführen.
    Wir brachten ihn ins Office und reichten ihn an die Kollegen vom Erkennungsdienst weiter. »Könntet ihr bitte die Personalien feststellen und ihn in eine Zelle stecken? Wir befragen ihn morgen früh.«
    Nach einem langen Tag und einer noch längeren Nacht stellte ich den Firmenwagen zurück in den Fuhrpark und stieg in meinen Jaguar. Dann startete ich den Motor und lenkte den Wagen durch die nächtlichen Straßen von New York zu der üblichen Ecke, an der ich Phil absetzte.
    ***
    Keine sechs Stunden später wartete ich an ebenjener Ecke auf Phil. Es war noch nicht einmal richtig hell draußen und es regnete noch immer.
    Ich hatte kaum geschlafen. Der Gedanke an Mr Kim und die Vorstellung, wie er sich frisch operiert bei diesem Sauwetter nach Hause schleppte, hatten mich den Rest der Nacht wachgehalten. Während ich darüber nachgrübelte, dass die Welt immer verrückter wurde, wurde die Tür aufgerissen.
    »Morgen, Partner«, begrüßte mich Phil. Er schien besserer Laune zu sein als ich.
    Ich brummte und lenkte den Wagen in Richtung Office.
    »Was ist los?«, fragte er. »Du bist so schweigsam heute Morgen. Dabei haben wir doch endlich jemanden von dieser Fälscherbande.«
    »Mir lässt die Geschichte von letzter Nacht keine Ruhe«, sagte ich. »Der frisch operierte Mister Kim. Die aufgeplatzte Operationsnarbe. Die braune Papiertüte mit den Medikamenten. Das alles riecht für mich nach einer großen Sauerei.« Nach diesen Worten hingen wir beide unseren Gedanken nach.
    Im Office angekommen, begaben wir uns direkt in Mr Highs Büro. Phil berichtete unserem Chef von unserer Verhaftung in der letzten Nacht. »Wir werden den Verdächtigen jetzt gleich befragen und dann dem
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