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Jerry Cotton - 2914 - Der Geruch der Angst

Jerry Cotton - 2914 - Der Geruch der Angst

Titel: Jerry Cotton - 2914 - Der Geruch der Angst
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warten«, sagte ich. »Es kommt gleich jemand und holt dich ab.« Dann fuhr ich den Wagen zu Phil und dem Verletzten hinüber.
    Vorsichtig schoben wir ihn auf den Rücksitz. Der Mann war erstaunlich leicht. Ich setzte mich daneben und presste weiter Phils mittlerweile durchweichte Jacke auf die Wunde. Warmes Blut sickerte zwischen meinen Fingern hindurch.
    ***
    »Schön wach bleiben, Mister«, rief ich und wählte eine Nummer beim NYPD. Alex, ein Kollege vom 40. Revier, schuldete mir noch einen Gefallen. »Hier ist Jerry«, sagte ich knapp. »Kannst du bitte dem Bronx Hospital Bescheid geben, dass wir in fünf Minuten mit einem schwer verletzten Mann bei ihnen sind? Und dann wäre es schön, wenn du kurz zur Willis Avenue, Ecke 138th East fahren würdest. Vor dem Danny’s befindet sich ein Mann, den wir in Gewahrsam genommen haben.« Ich teilte ihm noch mit, dass er an einer Laterne auf ihn warten würde. »Kannst du ihn in eine Zelle stecken? Wir holen ihn nachher ab.«
    Alex stöhnte auf, aber ich wusste, er würde mir den Gefallen tun. Zufrieden legte ich auf. Mit der freien Hand untersuchte ich die Taschen des Mannes und fand einen abgewetzten Führerschein. Im Scheinwerferlicht der entgegenkommenden Autos versuchte ich, das Foto zu erkennen. Soweit ich es sagen konnte, war es der Mann vor mir. »Sein Name ist Kim Hyong-sik. Geburtsort ist Ulsan.«
    »Klingt irgendwie nach Asien«, sagte Phil.
    »Ja, aber er lebt in der Bronx. Er wohnt ganz in der Nähe des Ortes, an dem wir ihn aufgelesen haben.«
    »Er war also auf dem Weg nach Hause.«
    Mr Kim stöhnte auf. Seine Augen öffneten sich kurz, dann fielen sie wieder zu. Ich schlug ihm leicht gegen die Wange. Seine Haut fühlte sich heiß und trocken an. »Wir sind gleich im Krankenhaus, Mister Kim. Bleiben Sie bei uns.«
    Er öffnete die Augen wieder, versuchte mich zu fixieren. Doch nach ein paar Sekunden verdrehte er sie und wurde ohnmächtig. »Phil, drück auf die Tube.«
    »Wir sind gleich da.« Der Wagen machte einen Satz, als Phil das Gaspedal durchtrat. Drei Minuten später hielten wir mit quietschenden Reifen vor der Notaufnahme des Bronx Hospital.
    Zwei Schwestern und ein Arzt warteten bereits vor dem Eingang auf uns. Sie eilten uns mit einer Trage entgegen.
    »57-jähriger Mann«, informierte ich den Arzt. »Er hat starke Blutungen am Bauch. Sieht nach einer aufgeplatzten OP-Narbe aus. Außerdem fühlt er sich heiß an.«
    Der Arzt setzte sein Stethoskop auf die Brust des Mannes. »Seine Atmung ist flach.«
    »Sein Puls ist schwach«, ergänzte eine Schwester. Sie packten die Trage und rollten sie durch die Tür der Notaufnahme.
    Phil und ich atmeten durch. Ich hatte noch immer den Geruch von Blut in der Nase. Tief sog ich die frische, feuchte Luft ein. Da öffnete sich die Tür der Notaufnahme wieder. »Kommen Sie bitte?«, rief eine der Schwestern. Wir nickten und betraten das Krankenhaus.
    »Wir werden die Polizei informieren müssen«, sagte sie.
    Ich blickte auf ihr Namensschild. »Das wird nicht nötig sein, Schwester July.« Ich kramte aus den Tiefen meiner Tasche meinen Dienstausweis heraus. »Agent Jerry Cotton vom FBI. Das ist mein Kollege Phil Decker. Wir haben den Mann auf der Willis Avenue gefunden.«
    Sie hob eine Augenbraue.
    »Können Sie uns schon sagen, warum der Mann mit einer frischen OP-Narbe mitten in der Nacht auf der Straße herumspaziert?«, fragte Phil.
    Die junge Schwester betrachtete unseren Aufzug. Mit den abgetragenen Klamotten und den Fünf-Tage-Bärten sahen wir sicherlich nicht so aus, wie man sich FBI-Agents vorstellt.
    »Wir waren undercover unterwegs«, erklärte ich und grinste sie an.
    Das schien sie zu überzeugen und sie lächelte zurück. »Der Patient befindet sich im OP. Dr. Slotnick wird ihn operieren. Ich denke, danach kann er Ihnen Genaueres sagen.«
    »Okay. Dann warten wir am besten hier.« Phil schaute sich um. »Bekommen wir hier irgendwo einen Kaffee?«
    Schwester July zeigte auf den Aufzug. »Nehmen Sie den und fahren Sie nach unten. Dort finden Sie unsere Cafeteria. Sie hat rund um die Uhr geöffnet.«
    Ich reichte ihr meine Karte. »Könnten Sie mich anrufen, sobald der Doktor fertig ist?«
    Sie lächelte entschuldigend. »Ich habe in einer halben Stunde Feierabend. Aber ich werde meine Kollegin bitten, Sie zu informieren, sobald Dr. Slotnick aus dem OP kommt.«
    ***
    Zwei Stunden später klingelte mein Telefon noch immer nicht. Ich hatte mittlerweile meine dritte Tasse Kaffee intus und zwei Bagels
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