Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jerry Cotton - 2914 - Der Geruch der Angst

Jerry Cotton - 2914 - Der Geruch der Angst

Titel: Jerry Cotton - 2914 - Der Geruch der Angst
Autoren:
Vom Netzwerk:
wollen sie alle.«
    »Ich will Straffreiheit.« Simons’ Augen blitzten.
    Unser Grinsen wurde breiter. »Vergessen Sie es. Dafür vergessen wir Ihren Fluchtversuch und den tätlichen Angriff auf einen FBI-Agenten. Wir würden auch noch was drauflegen und dem Staatsanwalt mitteilen, dass Sie sehr kooperativ waren.«
    Simons rieb sich die Stirn. »Ich sollte den Kunden gestern Abend im Danny’s treffen. Der Job war einfach: Papiere aushändigen, Geld einsacken und verschwinden.«
    »Was kam dazwischen?«
    »Sie kamen dazwischen.« Er tippte sich auf die Nase. »Ich habe gleich gerochen, dass Sie Bullen sind.«
    Ich schaute ihn scharf an.
    »Sorry, ich meine natürlich Agents.«
    »Haben Sie gesehen, ob der Kunde auch da war?«
    »Keine Ahnung. Ich war zu früh dran, und dann habe ich ja gleich die Fliege gemacht.« Er zuckte mit den Schultern.
    Schade, dachte ich. Wären wir länger auf den Barhockern sitzen geblieben, wäre uns vielleicht auch der Kunde ins Netz gegangen. Aber dann hätten wir nicht Mr Kim von der Straße auflesen können.
    »Wer stellt die gefälschten Papiere her?«, fragte Phil.
    »Keine Ahnung.«
    »Sie haben erstaunlich wenig Ahnung.«
    Phil hatte einen Nerv getroffen. Simons seufzte. »Ich bekomme die Papiere von einem Typen. Der sagt mir, wohin damit, und ich gehe los. Ich stelle keine Fragen. Das ist mein Job.«
    »Das ist Ihr Job«, seufzte zur Abwechslung jetzt ich und griff nach einem Stift. »Name und Adresse des Typen.«
    »Keine A …«
    Ich unterbrach ihn. »Dafür wollen Sie einen Deal? Für ›keine Ahnung‹?«
    »Der Typ nennt sich Bonzo. Ich weiß wirklich nicht, wo er wohnt. Er ruft mich an und wir treffen uns. Meistens im Bronx Park.«
    »Und wenn Sie Kontakt mit ihm aufnehmen müssen? Wenn zum Beispiel etwas schiefgegangen ist oder Sie das Geld übergeben wollen?«
    »Ich habe eine Nummer.«
    »Warum sagen Sie das nicht gleich, Mann«, schimpfte ich.
    Simons klang verzweifelt. »Ich kann nicht bei ihm anrufen. Jetzt nicht mehr. Er wird wissen, dass ich geschnappt worden bin. Ich sollte mich schon gestern bei ihm melden.«
    »Dann lassen Sie sich etwas einfallen«, sagte ich ungerührt.
    Phil griff nach seinem Mobiltelefon. »Rufen Sie diesen Bonzo an.« Er gab einen Code ein, damit seine Nummer unterdrückt wurde.
    »Was soll ich ihm denn sagen, warum ich mich nicht gestern gemeldet habe?« Simons heulte fast.
    »Denken Sie sich was aus.« Phil reichte ihm sein Handy. »Sagen Sie ihm, der Kunde sei zu spät aufgekreuzt. Oder Ihr Akku war leer. Oder beides. Aber eines rate ich Ihnen: Seien Sie überzeugend.«
    Mit spitzen Fingern griff Simons nach dem Telefon. »Das sollte ich auch, sonst bin ich tot.«
    ***
    Simon Simons hatte sein Bestes gegeben. Obwohl seine Stimme zitterte, hatte Bonzo den Köder geschluckt und einem Treffen zugestimmt. Sie wollten sich heute Nachmittag im Bronx Park treffen. Die 10.000 Dollar, die er dabei übergeben wollte, waren sicherlich auch ein bestechendes Argument gewesen.
    »Ich habe diesen Bonzo überprüft.« Phil hielt einen Ausdruck in die Höhe. »Hat ein interessantes Vorstrafenregister. Einbruch, Körperverletzung, schwere Körperverletzung, Drogenhandel. Hat fünf Jahre im Knast gesessen. Seit vier Jahren ist er draußen und sauber. Keine einzige Anklage mehr. Nicht mal ein Ticket wegen Falschparken.«
    »Wer’s glaubt«, schnaubte ich. »Giovanni Armilio hat ihn unter seine Fittiche genommen, deshalb wirkt er geläutert. Armilio boxt seine Leute ständig raus, wenn sie in Schwierigkeiten stecken. Er hat seine Schergen überall sitzen.«
    »Wenn wir Bonzo einkassieren, kommen wir vielleicht endlich an Armilio ran.«
    Ich schaute ihn skeptisch an. »Meinst du, Bonzo singt?«
    »Träumen darf man noch.«
    Ich seufzte. »Weit genug oben steht er. Bonzo könnte uns bestimmt einiges über Armilio erzählen.«
    »Was heißt ›könnte‹? Wollen wir ihn nicht schnappen?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Ich habe vor, ihn mit einer Wanze auszurüsten und zu sehen, wohin sein Weg ihn führt.«
    Eine halbe Stunde später lehnte sich Phil entspannt in seinem Schreibtischstuhl zurück. »Okay«, sagte er. »Das SWAT-Team ist informiert, der Einsatzplan steht. In sieben Stunden geht es los.« Er verschränkte die Hände hinter dem Kopf und wollte eine Pause einlegen.
    »Nix da.« Ich griff nach meiner Jacke. »Wir nutzen die Zeit und fahren ins Krankenhaus.«
    Phil hievte sich hoch. »Okay, vielleicht ist Mister Kim aus seinen Träumen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher