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Jerry Cotton - 2914 - Der Geruch der Angst

Jerry Cotton - 2914 - Der Geruch der Angst

Titel: Jerry Cotton - 2914 - Der Geruch der Angst
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Haftrichter vorführen. Er scheint nicht besonders helle zu sein. Wir gehen davon aus, dass er singt.«
    Auf Mr Highs Gesicht stahl sich ein Lächeln. »Haben Sie ihn tatsächlich an eine Laterne gefesselt?«
    »Das war ich, Sir.« Trotz des Lächelns erwartete ich Ärger. »Ich sah keine andere Möglichkeit, den Verletzten so schnell wie möglich ins Bronx Hospital zu bringen.«
    »Was hat es mit diesem Verletzten auf sich?«
    »Das ist eine merkwürdige Sache, Sir. Der Mann war frisch operiert worden. Seine Narbe war aufgegangen. Ob durch seinen Spaziergang auf den nächtlichen Straßen oder schon vorher, das kann ich nicht sagen.«
    Mr High runzelte die Stirn. »In Ihrem Kurzbericht hieß es, ihm wurde eine Niere entfernt?«
    »Richtig. Und ich würde gern herausfinden, in welchem Krankenhaus die Operation durchgeführt wurde. Ich möchte nur zu gern erfahren, welcher Arzt einen Patienten nach so einem Eingriff auf die Straße schickt.«
    Meine Fäuste schmerzten und ich lockerte den Griff. Leiser sprach ich weiter. »Dazu die unbeschrifteten Medikamente, die wir bei ihm gefunden haben. Das Ganze stinkt für mich zum Himmel. Sir, ich bitte Sie, der Sache nachgehen zu dürfen.« Ich hielt den Atem an und wartete auf eine Ablehnung. Die Sache war kein klassischer Fall für das FBI, ich wusste das. Also bereitete ich mich auf Gegenargumente vor.
    Doch Mr High seufzte nur. Er strich sich durch sein eisgraues Haar. »Okay, Jerry, einverstanden. Aber Sie beide müssen diesen Fall zusätzlich zu der Geschichte mit den gefälschten Ausweispapieren bearbeiten.«
    Fragend sah ich Phil an. Er nickte. Wie immer konnte ich mich auf ihn verlassen.
    ***
    Ich wäre am liebsten sofort ins Krankenhaus gefahren und hätte Mr Kim befragt. Aber wahrscheinlich schlief er noch. Also schlugen wir uns mit dem Identitätenhändler herum. Phil besorgte uns Kaffee und ich holte die Akte.
    »Der von letzter Nacht? Der, den Sie an die Laterne gebunden haben?« Der Kollege vom Erkennungsdienst lachte. Meine unkonventionelle Notlösung hatte sich schnell herumgesprochen. Ohne auf sein Lachen einzugehen, wartete ich darauf, dass er die Akte heraussuchte. »Sein Name ist Simon Simons.« Er lachte erneut. »Entweder hatten seine Eltern Sinn für Humor oder es mangelte ihnen an Fantasie.«
    Ich griff nach der Akte, murmelte ein Dankeschön und ging in den Verhörraum.
    Der Mann wurde ohne seine grüne Jacke, dafür aber in einem frischen Orange hereingeführt. Seine Haare standen wirr nach allen Seiten ab und er sah übernächtigt aus.
    »Gut geschlafen?«, fragte Phil. Er warf die Beweismitteltüten mit den gefälschten Ausweisen auf den Tisch. »Machen wir es kurz, wir haben noch Wichtigeres zu tun.« Wir setzten uns.
    Ich zog die erste Beweismitteltüte zu mir heran. »Ein schöner Pass«, sagte ich. »Dr. Jake Carpenter«, las ich vor und betrachtete das Foto. »Das sind eindeutig nicht Sie.«
    Simons verdrehte die Augen. »Hey, Mann, könnten wir nicht einfach so tun, als hättet ihr nichts gesehen? Ich habe gute Kontakte mit jeder Menge Geld.«
    »Und genau über diese Kontakte werden wir jetzt reden.« Ich griff nach den beiden Kreditkarten. »Wie heißt er denn richtig, dieser Mister Carpenter? Und warum braucht er neue Papiere?«
    Er starrte auf die Tischplatte.
    »Ich kenne die Kunden nicht. Ich bin nur der Bote.« Seine Stimme klang träge.
    »Davon gehen wir aus. Also gleich die wichtigsten Fragen: Wer stellt die Papiere her? Wie funktioniert die Kontaktaufnahme? Und wer ist der Boss?«
    Gelangweilt fuhr Simons mit den Fingern die Furchen des Tisches nach.
    »Langweilen wir Sie?«, fragte Phil.
    »Okay, eine Frage nehme ich zurück. Ich kenne die Antwort. Ihr Boss ist Giovanni Armilio. Soll ich ihm gegenüber erwähnen, in welches Gefängnis wir Sie stecken?«
    Jetzt kam Bewegung in Simons. Unruhig wischten seine Finger über die glänzende Tischplatte. Reden tat er allerdings nicht.
    »Machen Sie den Mund auf, Mann. Oder wollen Sie die Suppe alleine auslöffeln?«
    Simons räusperte sich und ich nahm an, er würde endlich zur Vernunft kommen. Das tat er auch, aber anders, als ich dachte. »Ich will einen Anwalt«, sagte er nervös.
    »Den werden Sie auch brauchen«, erwiderte Phil trocken.
    Simons schaute uns an. Er hatte wohl gehofft, er könnte uns mit der Forderung nach einem Anwalt aus der Ruhe bringen. Doch da hatte er sich geirrt.
    Er seufzte. »Okay, ich sage Ihnen alles. Aber dafür will ich einen Deal.«
    Wir lächelten. »Den
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