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Jerry Cotton - 2910 - Im Fadenkreuz des Moerders

Jerry Cotton - 2910 - Im Fadenkreuz des Moerders

Titel: Jerry Cotton - 2910 - Im Fadenkreuz des Moerders
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ihren Aufgaben gehörte, die Räume dafür vorzubereiten und hinterher wieder in Ordnung zu bringen.
    »Hat vorgestern Abend auch eine Veranstaltung stattgefunden?«, fragte Phil.
    »Nein.«
    »Sind Sie sicher?«, hakte er nach.
    »Ja«, antwortete sie grimmig, empört darüber, dass ihre Antwort in Frage gestellt worden war. »Ich koordiniere die Veranstaltungen und weiß über alle Bescheid. Samstagabend war eine, aber Montag, also vorgestern, nicht.«
    Weitere hilfreiche Informationen erhielten wir nicht. Wir sprachen anschließend noch mit einigen anderen Beschäftigten der Eisenhower Academy , wodurch die Daten und Eindrücke, die wir aus dem Gespräch mit Mrs Ruckham gewonnen hatten, bestätigt wurden, doch weiter half uns das nicht.
    Laura Walters war gestern, wie üblich, in der Mittagspause allein zum Essen gegangen. Es war niemandem aufgefallen, dass sie anders gewirkt hätte als sonst, da sich niemand wirklich mit ihr unterhalten hatte.
    Den Rektor bekamen wir während unseres Besuchs dort nicht zu Gesicht. Wir hatten überlegt, ob wir ihn explizit aufsuchen sollten, hatten uns dann aber dagegen entschieden, um die Pferde nicht scheu zu machen – beziehungsweise nicht scheuer, als sie es eh schon waren.
    »Es sieht nicht so aus, als ob sie sich hier verplappert und unser Treffen verraten hätte«, sagte ich mit zusammengekniffenen Augenbrauen, als wir wieder beim Jaguar angelangt waren.
    »Überprüfen wir noch den Imbiss, wo sie mittags war. Wenn das auch nichts ergibt, müssen wir wohl der Tatsache ins Auge sehen, dass es in unseren Reihen einen Verräter gibt«, sagte Phil.
    ***
    Das Restaurant, in dem Laura Walters üblicherweise zu Mittag aß, war zu Fuß bequem zu erreichen, daher ließen wir den Wagen stehen. Es war ein kleiner Imbiss, der Burger und Pizza anbot.
    Die Kellnerin, die um diese Zeit am Vormittag noch nicht viel zu tun hatte, kam direkt auf uns zu, als wir eintraten. Und wir hatten Glück, sie kannte Laura Walters.
    »Ja, sie ist fast jeden Mittag hier«, bestätigte sie nach einem Blick auf das Bild, das Wilson ihr zeigte. »Manchmal allein, meistens mit ihrer Freundin.«
    »Und wie war es gestern?«, wollte ich wissen.
    »Gestern war sie allein da«, antwortete sie mir.
    »Wissen Sie zufälligerweise, warum?«
    »Nein, leider nicht. Mittags habe ich immer viel zu tun, daher konnten wir uns nicht unterhalten. Sonst kommt sie aber manchmal noch nach der Arbeit vorbei oder abends, wenn eine Veranstaltung ist und sie warten muss, bis sie vorbei ist. Dann unterhalten wir uns schon mal.«
    »Verstehe«, sagte Phil. »Hat sie gestern anders gewirkt als sonst?«
    »Ich weiß nicht. Warum wollen Sie das eigentlich alles wissen?«, fragte sie und es war ihr anzusehen, dass sie begann, sich Sorgen zu machen.
    »Miss Walters ist gestern Abend ermordet worden«, erklärte Wilson.
    Die junge Frau schlug die Hände vor den Mund. Sie wurde so blass, dass ich vorsichtshalber ihren Arm nahm und sie auf einen der Stühle bugsierte, was sie widerstandslos mit sich geschehen ließ.
    »Oh Gott«, sagte sie mit erstickter Stimme. »Ermordet?«
    »Es tut mir sehr leid, aber so ist es«, bestätigte Wilson.
    »Daher müssen wir alles wissen, was Ihnen aufgefallen ist. Wirkte sie gestern anders als sonst?«, fragte Phil noch einmal.
    Sie schüttelte leicht den Kopf und sah dann Phil an. »Sie hat ein paar Mal telefoniert und ich glaube, sie wirkte etwas nervös. Mehr weiß ich leider wirklich nicht.«
    »Hat sie hier mit irgendjemandem geredet? Oder könnte jemand mitbekommen haben, was sie am Telefon besprochen hat?«, hakte Phil nach.
    Die junge Frau überlegte einen Moment und schüttelte dann den Kopf. »Nein, sie hat mit niemandem gesprochen, und ich glaube nicht, dass jemand gehört hat, was sie am Telefon sagte. Sie saß in der Ecke dort hinten und sprach leise. Jetzt, wo Sie es sagen, fällt mir auch wieder ein, dass sie im Gespräch innehielt, als ich einmal auf dem Weg zum Vorratsraum nahe bei ihr vorbeiging, und erst weitersprach, als ich außer Hörweite war. Ansonsten ist niemand in die Ecke gegangen.«
    »Vielen Dank, das hilft uns weiter«, sagte ich, reichte ihr meine Visitenkarte und warf Wilson und Phil einen Blick zu. Beide schüttelten leicht den Kopf, hatten also keine weiteren Fragen mehr. »Wenn Ihnen noch etwas einfällt, rufen Sie mich an.«
    Sie wandte sich ab und ging in die hinter dem Tresen liegende Küche, doch ich hatte die Tränen in ihren Augen gesehen.
    Auf dem Weg zurück
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