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Jerry Cotton - 2910 - Im Fadenkreuz des Moerders

Jerry Cotton - 2910 - Im Fadenkreuz des Moerders

Titel: Jerry Cotton - 2910 - Im Fadenkreuz des Moerders
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Washington weiter an dem Fall?«
    »Schön wäre es«, seufzte Wilson. »Nein, er hatte einen Unfall und liegt im Koma.«
    »Das tut mir leid«, klinkte ich mich in die Unterhaltung ein. »Berufsbedingt?«
    Wilson schüttelte den Kopf. »Es hört sich blöd an, aber es war ein Sportunfall. Wir waren zusammen klettern und sein Gurt hat sich gelöst. Er ist zehn Meter tief gestürzt, es war Glück, dass er überlebt hat.«
    »Tragisch«, sagte Phil und öffnete die Tür zu unserem vorläufigen Büro.
    ***
    Techniker hatten es bereits mit allem Nötigen ausgestattet. Computer, Telefone und was man sonst noch so braucht, alles war installiert und betriebsbereit. Auf dem großen Besprechungstisch auf der einen Seite des Raumes stapelten sich Akten.
    »Hier sind die Unterlagen, die ich mitgebracht habe«, sagte Wilson und deutete auf einen Stapel. »Dann müssten hier die Daten zu den anonymen Hinweisen sein. Die kenn ich auch noch nicht.«
    »Am besten gibst du uns erst mal eine kurze Übersicht über das, was du bereits herausgefunden hast, und danach sehen wir uns die Hinweise gemeinsam an«, schlug ich vor.
    Wilson nickte und schob seine Brille, die ihm auf die Nasenspitze gerutscht war, wieder hoch. »Viel ist es leider nicht. Bei einer routinemäßigen Überprüfung einer anderen Sache bin ich auf eine Gruppe namens True Americans of Wealth and Influence – ich hab sie kurz TAWI genannt – gestoßen, die einen radikal-konservativen Eindruck machte. Ich konnte aber weder Mitglieder identifizieren noch das eigentliche Ziel bestimmen, und da noch nichts gegen die Gruppe vorlag, habe ich mich auch nicht so reingehängt – ihr wisst ja, wie das ist: Man ist froh, wenn man seine Aufträge erledigt bekommt, viel Zeit für Extras nebenbei bleibt nicht.«
    Ich nickte halbherzig, eher um ihn zum Weiterreden zu animieren, als um ihm zuzustimmen. Natürlich gab es immer viel zu tun, aber es hing auch sehr von einem selbst ab, wie viel man geschafft bekam.
    »Wie auch immer«, fuhr Wilson fort, »was ich mitbekommen habe, ist, dass diese Gruppe die derzeitige politische Situation für unannehmbar hält und konservative Werte schätzt.«
    »Dazu würde die Drohung gegen den Präsidenten ja gewissermaßen passen«, meinte Phil.
    »Gewissermaßen«, wiederholte der Secret Service Agent. »Das ist auch schon alles, was ich weiß.«
    »Okay, die Unterlagen sehen wir uns später an«, bestimmte ich. »Jetzt zu den Hinweisen.«
    Es handelte sich um einen Telefonanruf, der aufgezeichnet worden war. In beiden Fällen, also sowohl bei dem Anruf beim FBI als auch beim Secret Service, war der Anruf von derselben Telefonzelle in New York getätigt worden. Die Anrufe waren direkt hintereinander erfolgt, von derselben Person, wie eine Stimmanalyse zeigte. Auch der Text war in beiden Fällen in etwa derselbe.
    »Hallo, meinen Namen nenne ich nicht, das ist zu gefährlich. Ich habe zufällig gehört, wie eine Gruppe namens True Americans of Stealth and Influence oder so ähnlich einen Plan gemacht hat, um den Präsidenten umzubringen. Ich habe nicht alles verstanden, aber ich habe gehört, wie einer sagte, bis zum Fernsehduell seien es nur noch ein paar Tage und danach würde eine neue Ära anbrechen. Mehr weiß ich nicht.«
    Der Stimme und Ausdrucksweise nach war der Anrufer ein Junge von etwa fünfzehn Jahren.
    »Wenn er nicht den Namen der Gruppe nennen würde, hätte ich es für einen Dumme-Jungen-Streich gehalten, aber so …«, sagte Phil und zuckte die Achseln.
    »Ist der Name dieser Gruppe bekannt?«, fragte ich Wilson. »Hätte er einfach im Internet darauf stoßen und ihn dann verwenden können, um seiner Nachricht mehr Gewicht zu verleihen?«
    »Das ist sehr unwahrscheinlich«, antwortete er und schüttelte bedauernd den Kopf. »Soweit ich weiß, operieren sie sehr verborgen. Auch ich bin nur in einem geschützten Forum auf den Namen gestoßen, er ist nicht öffentlich im Internet zu finden.«
    »Dann hat er es also vermutlich wirklich so gehört«, stimmte ich Phil zu. »Aber wie? Wenn man Mordpläne bespricht, achtet man doch eigentlich darauf, nicht von Fremden belauscht zu werden.«
    »Hoffen wir für ihn, dass sie nicht wussten, dass er sie gehört hat«, meinte Wilson.
    Ich sah mir den abgetippten Text noch einmal in Ruhe an.
    »Er scheint ja nicht alles gehört zu haben«, sagte ich dann. »Zum Beispiel hat er den Namen nicht ganz richtig wiedergegeben, und er sagt ja selbst, nicht alles verstanden zu haben. Also ist er
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