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Jerry Cotton - 2910 - Im Fadenkreuz des Moerders

Jerry Cotton - 2910 - Im Fadenkreuz des Moerders

Titel: Jerry Cotton - 2910 - Im Fadenkreuz des Moerders
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zum FBI-Building schwiegen wir. Jeder beschäftigte sich auf seine Art mit der immer größer werdenden Wahrscheinlichkeit, dass wir einen Maulwurf in unserem Team hatten.
    Wir hatten Mr High informiert, dass wir auf dem Rückweg waren, und er erwartete uns. Doch bevor wir zu ihm gingen, schauten wir bei Ben und Michael vorbei. Sie hatten alle Gespräche überprüft, die Laura Walters seit Montagabend geführt hatte, und sich teilweise die Gesprächsmitschnitte besorgt. Das Ergebnis war aber mager. Außer mit uns hatte sie mit niemandem über den Treffpunkt gesprochen. Der einzige Außenstehende, dem sie überhaupt gesagt hatte, dass sie FBI-Agents treffen wolle, war ihr Freund, und selbst ihm gegenüber hatte sie nur vage Angaben gemacht, wie er es schon gesagt hatte.
    Ich fühlte mich entmutigt und wütend, als wir zu Mr High gingen. Ich musste der Tatsache ins Auge sehen, dass es einen Verräter unter uns gab, doch leicht fiel es mir nicht.
    ***
    Helen winkte uns direkt durch. Mr High und Mr Harper saßen, wie schon am Morgen, am Konferenztisch. Sie unterhielten sich mit ernsten Mienen. Ich wusste, dass Verrat Mr High sehr nahe ging, da er es als seine Pflicht ansah, seine Agents so gut zu kennen und zu verstehen, dass er jegliche Unstimmigkeiten, die zu Verrat führen könnten, rechtzeitig wahrnahm und klärte.
    »Setzen Sie sich, meine Herren«, wies er uns an. »Wir haben ein unschönes Thema zu besprechen. Es gibt zu viele Indizien dafür, dass einer von uns mit TAWI zusammenarbeitet, um sie weiter zu ignorieren. Ich weiß, dass Sie alle nicht gerne Kollegen anschwärzen, doch jetzt ist es überlebensnotwendig, dass Sie sich Gedanken darüber machen, wer der Verräter sein könnte. Haben Sie eine Idee?«
    Ich ging in Gedanken die Personen durch, mit denen wir zusammenarbeiteten. Ben Browder und Michael Nawrath kannten alle Details, von denen wir wussten, dass sie verraten worden waren, und, wenn ich mich richtig erinnerte, ebenso Rodney Miller und Alicia Bentstone. Mein Gefühl sagte mir, dass es keiner der vier war, doch auf mein Gefühl konnte ich mich in diesem Fall nicht verlassen. Hier zählten nur harte Fakten.
    Phil und Mr High kannten die Daten ebenfalls, doch sie zog ich nicht einmal ansatzweise in Betracht, mit TAWI zu kooperieren. Es war einfach ausgeschlossen.
    Blieben noch Wilson und Mr Harper, die die Informationen gehabt hatten, doch die Schuld auf Fremde zu schieben war zwar verlockend, aber unfair und zu einfach.
    Die Minuten vergingen und keiner sagte etwas. Schließlich ergriff Mr High wieder das Wort.
    »Ich schlage ein anderes Prozedere vor. Ich kann mir vorstellen, dass es Ihnen, Agent Wilson, nicht leicht fällt, in dieser Umgebung einen Verdacht zu äußern, der sich möglicherweise gegen FBI-Agents richtet. Gehen Sie doch mit Mister Harper nach nebenan und besprechen sich dort in Ruhe mit ihm. Falls Sie Fragen haben, kann er Ihnen sicher einige beantworten, und sollte ein berechtigter Verdacht bestehen bleiben, können wir ihn später hier zusammen erörtern.«
    Mr Harper, mit dem der Chef das offenbar schon vorher abgesprochen hatte, stand auf und ging zur Tür, und Wilson folgte ihm. Als sie die Tür hinter sich geschlossen hatten, wandte sich Mr High an uns.
    »Und wie sieht es bei Ihnen aus? Sie kannten Agent Wilson und Mister Harper bisher nicht und ich kann mir vorstellen, dass Sie ebenfalls einige Fragen haben.«
    »Das stimmt, Sir«, sagte ich, nachdem ich einen Blick mit Phil gewechselt hatte. »Ohne in irgendeiner Form Verdächtigungen aussprechen zu wollen, ist es so, dass zumindest Agent Wilson von allen Details Kenntnis hatte, die weitergegeben wurden. Inwiefern das auch auf Mister Harper zutrifft, können Sie besser beurteilen, da Sie ihn ja informiert haben und daher wissen, ob er sie zu den relevanten Zeiten bereits hatte.«
    Mr High nickte verstehend. »Mister Harper wusste im Vorfeld über das Treffen mit Laura Walters Bescheid, allerdings nicht im Detail. Auch die Information über das Foto bekam er erst, nachdem es bereits gelöscht worden war. Ihn können wir also ausschließen. Agent Wilson ist bereits fast zwanzig Jahre beim Secret Service und hat sich immer verlässlich, loyal und vertrauenswürdig verhalten. Ich kenne seine Akte, in der sich unter anderem mehrere Auszeichnungen für seinen Einsatz befinden, eine vom Präsidenten persönlich, als Dank dafür, dass Wilson ihn vor drei Jahren unter Einsatz seines Lebens vor einem Attentat bewahrt hat.«
    Mr High
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