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Jerry Cotton - 0577 - Staatsempfang fuer einen Moerder

Jerry Cotton - 0577 - Staatsempfang fuer einen Moerder

Titel: Jerry Cotton - 0577 - Staatsempfang fuer einen Moerder
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Auftraggeber?«
    »Keine Ahnung. Sie holte sich die Bänder morgens ab und brachte sie abends wieder weg.«
    »Kannten Sie Miß Violas Freund?«
    »Ich habe ihn einige Male im Haus gesehen und weiß aus den Abendnachrichten, was ihm zugestoßen ist. Schrecklich! Miß Viola hat bestimmt nichts damit zu schaffen. Die könnte keiner Fliege was zuleide tun. So was fühlt man, Mister.«
    »Empfing Miß Viola auch andere Besucher?«
    »Woher soll ich das denn wissen? Das Haus ist groß, da gibt’s ein ständiges Kommen und Gehen«, meinte er.
    »Empfing Miß Viola viel Post, und wenn ja, woher?«
    »Da bin ich überfragt, Mister.«
    »Danke, das genügt vorerst«, sagte ich und drängte ihn zur Tür. »Sie können wieder gehen.«
    Zehn Minuten später kreuzte Lieutenant Harper mit seinen Leuten auf. »Schneller ging es nicht«, meinte er und stellte mir seine Mitarbeiter vor. »Dr. French, Swift und Donnegan. Wo haben Sie die Leiche, Jerry?«
    Ich führte die Männer ins Schlafzimmer.
    »Sie lag unterm Bett. Ein blondes Girl, das ich für Viola Lavola hielt. Das Mädchen, das mich hereinließ und sich als Wohnungsinhaberin ausgab, schickte mich mit einem Totschläger auf Tauchstation und verschwand dann mit der Toten und einem jungen Mann, bevor ich wieder klar denken konnte.«
    »Langsam, langsam«, bat Lieutenant Harper. »Immer schön der Reihe nach.« Ich berichtete ihm, was ich erlebt hatte und schilderte präzise das Aussehen des Girls im goldenen Hausanzug.
    »Mit dieser Puppe habe ich auch gesprochen«, meinte Harper. »Wie erklären Sie sich diese merkwürdige Geschichte?«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Wir sollten getäuscht werden«, vermutete ich. »Viola Lavola und James Ridge starben vermutlich ungefähr zur gleichen Zeit, wenn auch an verschiedenen Orten und auf unterschiedliche Weise. Die Mörder der beiden waren daran interessiert, zumindest Viola Lavolas Tod zu vertuschen. Deshalb beauftragten sie ein Girl ähnlichen Aussehens, uns zu bluffen.«
    »Bei mir hat sie es geschafft«, gab Harper zu. »Ich sah keinen Grund, der Kleinen zu mißtrauen. Aber die kriegen wir. Sie ist einfach zu schön, als daß sie sich vor uns verstecken könnte. Ich frage mich nur, weshalb diese Komödie inszeniert wurde.«
    Ich biß mir auf die Unterlippe. Dann sagte ich: »Ich habe die Antwort!«
    »Spucken Sie sie aus«, bat mich Harper. »Der Fall verträgt keine weiteren Komplikationen.«
    »Wir stehen erst am Anfang. Lassen Sie das Blut untersuchen, das Sie unter dem Bett finden. Ich unterhalte mich inzwischen mit dem Anwalt.«
    Ich durchblätterte das dickleibige Telefonbuch. Harper ließ sich in einen Sessel fallen und streckte beide Füße weit von sich. Er sah erschöpft und mürrisch aus. »Mit welchem Anwalt?« fragte er.
    »Wyler ist sein Name. Wyler und Wyler. Eine alte, seriöse Firma. James Ridge hat dort sein Testament hinterlegt.«
    »Bei ,mir klingelt’s«, meinte Harper. »Ridge hat dem Girl sein Geld vermacht, was? Morgen früh ist die Testamentseröffnung. Vermutlich will die falsche Viola die Bucks kassieren, die der echten Viola zugedacht waren.«
    »Ich bezweifle, daß es um Geld geht«, sagte ich. »Ridge verdiente zwar gut, aber für die Unterwelt gab und gibt es gewiß lohnendere Objekte als die finanzielle Hinterlassenschaft eines höheren CIA-Beamten.«
    Ich fand Arnold Wylers Privatnummer und rief ihn an. Es dauerte einige Zeit, bis er sich unwirsch meldete. Ohne Zweifel hatte ich ihn aus dem Schlaf gerissen.
    »Jerry Cotton, Special Agent, FBI«, sagte ich. »Ich bearbeite zusammen mit einigen Kollegen den Mordfall Ridge. Wann findet morgen die Testamentseröffnung statt?«
    Er räusperte sich. »Bedaure, Sir, aber ich habe es mir zur Pflicht gemacht, keine telefonischen Auskünfte zu erteilen. Wenn Sie es wünschen, stehe ich Ihnen gern morgen früh ab neun Uhr zur Verfügung. Sie erreichen mich in meinem Stadtbüro… Verdammt!«
    »Wie bitte?« fragte ich, erstaunt über die plötzliche Schärfe seines Ausrufs.
    »Entschuldigen Sie bitte. Es hat an der Wohnungstür geklingelt. Ausgerechnet jetzt! Ich bin allein in der Wohnung. Wirklich, ich wünschte, meine Klienten würden es sich abgewöhnen, mich für einen Nachtarbeiter zu halten und mich immer wieder nach Dienstschluß zu belästigen! Manchmal frage ich mich, weshalb ich das teure Office an der Fünften Avenue unterhalte…«
    »Hören Sie, Wyler«, stieß ich hervor. »Öffnen Sie nicht die Tür, ehe Sie sich davon überzeugt haben,
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