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Jerry Cotton - 0577 - Staatsempfang fuer einen Moerder

Jerry Cotton - 0577 - Staatsempfang fuer einen Moerder

Titel: Jerry Cotton - 0577 - Staatsempfang fuer einen Moerder
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Versuch, die Dinge zurechtzurücken.«
    »Die Aktion entwickelte sich zu einem Bumerang«, stellte ich fest. »Das gilt für jedes Verbrechen. Gangster wollen das nicht wahrhaben, aber ein Mann Ihrer Erfahrung hätte das in Rechnung stellen müssen.«
    »Gipsy verhexte mich«, sagte er matt. »Sie hat es fertiggebracht, mich umzuformen. Ich bin nicht mehr der Kerl, der ich einmal war. Ich kann nur sagen, daß ich mich meiner Taten schäme. Ich will versuchen, einen Teil meiner großen Schuld durch volle Geständigkeit abzutragen.«
    »Wie lautet Gipsys richtiger Name?« fragte ich.
    »Den kennt nur sie«, antwortete Fulton. »In ihrem Koffer liegen ein Dutzend falscher Pässe.«
    ***
    Fultons Aussage erwies sich als zutreffend.
    Unter Gipsys falschen Pässen entdeckten wir aber auch den echten. Gipsy hieß mit bürgerlichem Namen Geraldine Cawlers. Sie war amerikanische Staatsbürgerin und hatte das College mit Auszeichnung absolviert. Drei Tage nach ihrer Einlieferung in das Krankenhaus war sie voll vernehmungsfähig, aber sie weigerte sich, unsere Fragen zu beantworten.
    Wir verzichteten darauf, in sie zu dringen. Mit Fultons Hilfe gelang es uns, die Mitglieder des Spionagerings zu verhaften. Sie packten aus, was sie wußten und lieferten dem Staatsanwalt das Anklagematerial.
    Wir fanden auch das Testament, dessen Vorhandensein so explosive Folgen gehabt hatte. Fulton hatte sich nicht dazu entschließen können, es zu vernichten.
    Das Testament machte deutlich, daß Ridge seinen Kollegen durchschaut hatte und entschlossen gewesen war, ihn der Polizei auszuliefern. Ridge hatte sich verständlicherweise bedroht und beobachtet gefühlt. Er hatte aus Sicherheitsgründen Fulton gegenüber durchblicken lassen, daß er diese Tatsache mit einer detaillierten Erklärung bei einem Notar hinterlegen würde. Dieser Trick hatte Ridge nicht geholfen.
    ***
    Drei Wochen nach diesen Ereignissen standen Phil und ich auf dem La-Guardia-Flugplatz in Queens. Wir beobachteten, wie ein mittelgroßer Mann auf einen bereitstehenden Düsenklipper zuhastete. Der Mann stemmte den Kopf und die Schultern gegen den heftigen Wind und zog sich den Hut tief in die Stirn.
    Mr. Lanker verließ das Land, das ihm Gastfreundschaft gewährt hatte. Er ging nicht freiwillig, er trug einen Ausweisungsbefehl bei sich.
    Ehe er die Maschine betrat, wandte er sich noch einmal um. Sein Blick ging über die Reporter hinweg. Ein spöttisches Lächeln umspielte seinen blassen schmalen Mund.
    Er ließ, in diesem Land ein paar zerstörte Existenzen und Menschenleben zurück — die Opfer seiner und Geraldine Cawlers Tätigkeit. Lanker war der einzige, der dem gerichtlichen Nachspiel zu entgehen vermochte.
    Er flog als freier Mann davon. In seiner Heimat empfing man ihn mit allen diplomatischen Ehren.
    »Staatsempfang für einen Mörder!« knurrte Phil grimmig, als wir davon hörten. Ich nickte schweigend.
    ENDE
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