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Jerry Cotton - 0575 - Die Diamanten-Killer

Jerry Cotton - 0575 - Die Diamanten-Killer

Titel: Jerry Cotton - 0575 - Die Diamanten-Killer
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wird.«
    »Okay, Phil. Ich gebe das Fernschreiben gleich durch.«
    Phil hakte das Mikrofon zurück in den Bügel. Ich schielte hinüber zu der Uhr am Armaturenbrett. Allmählich wurde es Abend, ich bekam Hunger. Die Fahrt bis zum Distriktgebäude dauerte für meine Begriffe noch eine halbe Ewigkeit. Dort setzten wir uns an die Schreibtische und formulierten den Bericht für die Akten. Als wir gerade mit dem Bericht fertig waren, brachte uns jemand aus der Funkleitstelle ein kurzes Fernschreiben aus Los Angeles: FBI Los Angeles District an FBI New York District. Betrifft Anfrage über Aufenthalt von Dorothy Cartney, geborene Mellnon. Mrs. Cartney hält sich nicht bei ihrer Mutter auf und wird auch von dieser nicht erwartet.
    Ende.
    ***
    Robert Pullinger stoppte den silbergrauen Lieferwagen der Schmuckfabrik Abble in der First Avenue. Er stieg aus, reckte sich und sah sich um. Pullinger war Fahrer bei der Firma Abble, aber wer ihn tagsüber in seinen modischen Anzügen und den peinlich korrekt gebundenen Krawatten zu Gesicht bekam, hätte ihn leicht mit einem der höheren Angestellten verwechseln können.
    Pullinger rümpfte die Nase, als er die Hausnummer gefunden hatte, die er suchte. In so einem alten Dreckkasten, dachte er, möchte ich nicht einmal begraben sein, geschweige denn drin wohnen.
    Er berührte die Tür mit den Fingerspitzen, als er sie aufstieß. Im Flur brannte eine trübe Lampe. Die von Schmutz und unzähligen Jahren vergilbte und gedunkelte Tapete hing in Fetzen von der Wand. Obszönitäten in Schrift und Bild bedeckten jeden noch vorhandenen Quadratzoll.
    Natürlich kein Fahrstuhl, dachte Pullinger kopfschüttelnd. Und dann in die oberste Etage. Mir bleibt auch nichts erspart.
    Er stieg die Betontreppe hinauf. Als er oben angekommen war, blieb er stehen und rang nach Luft. Solche Häuser müssten verboten werden, schoss es ihm durch den Kopf. Dann sah er sich auf dem großen Treppenabsatz um, von dem sechs alte Holztüren abführten. Er entdeckte eine, an der ein Stück Karton festgeklebt war. Jemand hatte sich eine fast rührende Mühe gegeben, schöne Buchstaben darauf zu malen. Pullinger quittierte den Namen Mac Evans mit einem mitleidigen Lächeln. Dann klopfte er.
    Selbst nach dem dritten Klopfen rührte sich nichts. Pullinger drehte probehalber den Türknauf. Die Tür schwang nach innen. Da es draußen inzwischen fast völlig dunkel geworden war, riss Pullinger ein Streichholz an, suchte den Lichtschalter und knipste.
    »Au verflucht!«, fuhr es ihm heraus.
    Er ließ das Streichholz fallen und machte zwei schnelle Schritte auf Mac Evans zu. Der lag blutüberströmt und zusammengekrümmt auf dem Fußboden. Schon wollte sich Pullinger bücken, da überlegte er es sich anders. Er drehte sich um und eilte die Treppen hinab. Zwei Häuser weiter gab es eine Bar. Pullinger lief hinein und entdeckte in der hintersten Ecke eine Telefonzelle.
    Da er kein Kleingeld bei sich hatte, musste er an der Theke den letzten Fünf-Dollar-Schein wechseln, den er besaß. Ärgerlich schob er die Münzen in seine Hosentasche, ging zurück zur Telefonzelle und blätterte in dem zerfledderten Teilnehmerverzeichnis. Schließlich zuckte er mit den Achseln und wählte einfach die Null.
    »New Yorker Telephone Company«, sagte eine weibliche Stimme.
    »Ich brauche die Polizei«, sagte Pullinger.
    »Wo sind Sie?«
    Pullinger nannte die Adresse.
    »Einen Augenblick. Ich verbinde Sie mit dem zuständigen Revier.«
    Pullinger erzählte einem Desk-Sergeant alles, was er zu erzählen hatte. Dann fügte er hinzu: »Schicken Sie auch einen Krankenwagen her. Vielleicht ist er ja schon tot. Aber wenn er noch lebt, muss er bestimmt sofort ins Krankenhaus. Er sieht verdammt angeschlagen aus.«
    »Okay. Wie kommen Sie zu ihm?«
    »Ich arbeite in der gleichen Firma. Evans ist der Nachtwächter, der diese Woche Dienst gehabt hätte. Weil er nicht kam, hat mich die Chefin hergeschickt, damit ich einmal nachsehe.«
    »Wie ist Ihr Name?«
    »Robert Pullinger.«
    »Ihre Firma?«
    »Schmuckfabrik Abble.«
    »Okay. Bleiben Sie bitte, dort. Unsere Leute kommen sofort.«
    »Danke.«
    Pullinger unterbrach die Verbindung, fütterte den Zahlschlitz erneut und drehte die Nummer der Firma. Der Nachtportier verband ihn mit dem Wohnhaus der Chefin. Sie kam selbst an den Apparat, und Pullinger war es am liebsten so. Er wollte zurück sein wenn die Polizisten kamen.
    »Hier ist Robby«, sagte er. »Guten Abend, Mrs. Laramy. Ich war gerade bei Evans. Dem
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