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Jerry Cotton - 0539 - Die Tochter des Spions 3 of 3

Jerry Cotton - 0539 - Die Tochter des Spions 3 of 3

Titel: Jerry Cotton - 0539 - Die Tochter des Spions 3 of 3
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Fähigkeiten wieder gebraucht.«
    »Schön«, brummte ich. »Das war also sein Plan. Und was ist dann passiert?«
    »Wir wollten Claar zum Schein kidnappen. Aber Bowl kam uns zuvor. Er schnappte sich Claar, hielt ihn gefangen und wollte ihn an seinen Auftraggeber verschachern. Wir saßen da und guckten in die Röhre. Dann kamen Sie, und Claar wurde befreit. Die Gelegenheit, seinen Plan auszuführen, war jetzt verpaßt. Aber in den USA will Claar nicht länger bleiben. Deswegen hat er heute morgen — etwa fünf Stunden nachdem wir uns Penny Warden geholt hatten — sein Hotelzimmer heimlich verlassen. Er ist in unser Versteck gekommen. Dort ruht er sich jetzt aus. Morgen wird er nach Südamerika geschmuggelt. In einem Land, ich weiß nicht, welches, wird er von kommunistischen Agenten übernommen und in seine neue Wahlheimat gebracht. Den Gedanken, eines Tages als Spion zurückzukehren, hat er natürlich fallenlassen.«
    Ich war wie vor den Kopf geschlagen. Die Geschichte klang unglaublich. Aber ich sah Bingham an, daß er die Wahrheit sagte. Zumindest erzählte er das, was er für wahr hielt.
    »Bowl und seine Leute sitzen im Knast«, erklärte ich. »Und Ellwanger wird nicht weit kommen. Denn Sie, Bingham, werden mir sagen, wo er sich jetzt versteckt. Diese Bude hier war doch nur ein Ausweichquartier?«
    Er nickte. »Es war Whites Unterschlupf. Ellwanger war nicht oft hier.«
    »Und wo habt ihr euch jetzt eingenistet?«
    Bingham grinste. »Mal hier, mal dort.« Ais er sah, wie sich .mein Gesichtsausdruck veränderte, fügte er schnell hinzu: »Unser Hauptquartier ist ein U-Boot.«
    »Ein U-Boot?« Jetzt fiel mir ein, womit alles begonnen hatte. Mit einem verschlüsselten Funkspruch, den die Küstenstation Savannah Beach am 2. Juli aufgefangen hatte. Mit dem Funkspruch, in dem von Robby Cain und seinem New Yorker Aufträg die Rede war. »Wo ist der Kahn jetzt?«
    Bingham zuckte die Achseln. »Irgendwo in der Biscayne Bay.«
    Unwillkürlich drehte ich den Kopf zur Tür. Ich hörte das Schwappen des Atlantik. Von Floridas Küste wird jener Teil Biscayne Bay genannt, auf dem Ted Whites Haus stand. Das erklärte auch, warum ich Pennys Leiche hier gefunden hatte. Wahrscheinlich hatte man sie am Strand verscharrt, um sie später mit einem Boot zu holen und dann irgendwo draußen auf dem Atlantik, mit Gewichten beschwert, in die Tiefe zu versenken.
    Ich stellte die Tasse auf den Boden und erhob mich.
    »Wir fahren jetzt zu dem Motel, in dem ihr Cherry Hillar abgesetzt habt.«
    »Die ist bestimmt nicht mehr dort.«
    »Das kann ich mir denken. Aber ich werde es trotzdem versuchen.« Ich zog Binghams Automatik aus der Tasche.
    Das Magazin faßte sieben Patronen. Keine fehlte.
    »Los!«
    Er stand auf, unsicher noch und tastend, mit weichen Knien, aber er simulierte nicht.
    Ich hüllte die Decke um Penny, bis von ihr nichts mehr zu sehen war. Dann nahm ich sie auf die Arme und trug sie durch den Regen zu dem schwarzen Packard. Bingham latschte zehn Schritt vor mir her. Er zog seinen klumpigen Kopf zwischen die Schultern, als fürchte er, daß ich ihn von hinten schlagen könnte.
    In dem Wagen roch es nach kaltem Rauch. Vor dem linken Vordersitz lagen die langen messingfarbenen Hülsen eines automatischen Gewehrs. Ich bettete Penny auf den Rücksitz. Mit dem Kolben von Binghams Pistole zertrümmerte ich die undurchsichtige Windschutzscheibe. Ich schlug sie völlig heraus. Sofort platschte der Regen auf die Polsterung des Armaturenbretts, und wenn wir erst fuhren, würde der Wind hereinpfeifen. Aber ich konnte es nicht ändern.
    Bingham krümmte sich auf dem Beifahrersitz zusammen, um dem Wind wenig Angriffsfläche zu bieten. Ich setzte mich hinter das Lenkrad. Dem Motor hatte mein Beschuß des Wagens nichts ausgemacht. Er sprang sofort an, nachdem ich den Zündschlüssel gedreht hatte. Ich wendete. Dann rollten wir über den Lehmweg davon. Zwanzig Meilen, eine höhere Geschwindigkeit konnte ich nicht riskieren, denn die Regentropfen stachen wie Nadeln in Gesicht und Augen. Ich kniff die Lider zusammen. Der Fahrtwind fegte herein. Meine Augen begannen zu tränen.
    »Klapp das Handschuhfach auf!« forderte ich Bingham auf.
    Er gehorchte. Ich hatte gehofft, eine Sonnenbrille zu finden. Aber das Fach war leer.
    Die Fahrt zermürbte uns. Nach einer halben Stunde schnatterte ich vor Kälte. Bingham hatte sich unter das Armaturenbrett verkrochen. Dort konnte ihm wenigstens der Wind nichts anhaben.
    Vor Homestead erreichten wir das
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