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Jerry Cotton - 0539 - Die Tochter des Spions 3 of 3

Jerry Cotton - 0539 - Die Tochter des Spions 3 of 3

Titel: Jerry Cotton - 0539 - Die Tochter des Spions 3 of 3
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Die Herolds gingen voran. Von weitem sah es aus, als hätten sie sich an den Händen gefaßt. Aber als sie näher kamen, bemerkte ich die Stahlkette, die das rechte Handgelenk des Sohnes mit dem linken des Alten verband.
    Es hatte also doch nicht geklappt. Die Rechnung Roswell Herolds war nicht aufgegangen. Ellwanger hätte ihn überlistet und überwältigt. Ich konnte mir denken, wie es abgelaufen war an Bord des U-Bootes. Trotz ihrer enormen Körperkräfte hatten Vater und Sohn dort keine Chance gehabt.
    Trotzdem — sie gaben noch lange nicht auf. Ich sah es an ihrer Haltung. Sie hofften auf Keaton. Wahrscheinlich erwarteten sie, daß im richtigen Moment die Stromfalle eingeschaltet würde.
    Claar ging zwischen Ellwanger und Gelbauge, der Blane hieß. Jetzt kamen sie an Bord. Voran die Herolds. Über den Steg mußten sie hintereinander gehen. Dann kam Claar. Blane war der nächste. Er hielt eine Maschinenpistole in der Armbeuge. Das sah nicht gut aus für uns.
    Nur mit Mühe konnte ich im nächsten Augenblick einen Fluch unterdrücken. Denn Ellwanger dachte nicht daran, über den / Steg zu gehen. Er blieb auf dem Kai, beide Hände in den Taschen vergraben.
    Die Herolds kamen an mir vorbei, dann Claar. Als Gelbauge mit mir auf gleicher Höhe war, schnellte ich hoch. Wie ein Taifun war ich über ihm. Die Maschinenpistole half ihm nichts. Ich sprang ihn an, riß ihn mit mir und knallte ihm die flache Hand ins Genick, so daß er augenblicklich schlaff unter mir wurde.
    Sofort riß ich die MP an mich. Schon war ich auf den Beinen. Mein Finger lag am Abzug. Die Mündung schwenkte auf Claar und die Herolds. Zwei, höchstens drei Sekunden waren vergangen. Jetzt erst fuhren die Ganoven herum, überrumpelt und zu verblüfft, um auch nur einen Laut über die Lippen zu bringen.
    Ich aber brüllte aus Leibeskräften: »Phil! Komm hoch! Phil!« Dann warf ich den Kopf herum.
    Ellwanger, immerhin einige Yard entfernt, hatte in der Dunkelheit zwar die Bewegung, aber nichts Genaues mitbekommen. Jetzt schaltete er. Wie ein bockender Gaul machte er auf der Stelle kehrt. Er ließ sich nach vorn fallen, als wollte er die Nase in den Betonboden spießen. Dann aber wirbelten seine Beine zu einem Sprint los, den ich dem untersetzten Mann nie zugetraut hätte.
    Fünf Yard hatte er zurückgelegt, als ich ihm einen Feuerstoß vor die Füße legte. Ratternd fuhren die Geschosse aus dem Lauf. Das wilde Hämmern zerstörte die nächtliche Stille. Peitschend fuhren dem Mörder die Geschosse um die Beine.
    Ellwanger stoppte, als sei er mit dem Kopf gegen eine Wand gerast. Ich hatte ihn nicht treffen wollen und nicht getroffen. Dennoch taumelte er und hatte Mühe, das Gleichgewicht zu wahren.
    Knallend flog die Tür des Niederganges auf. Phil war da. Mit einem Blick erfaßte er die Situation.
    »Hep!« sagte ich und schwenkte die Waffe.
    Er verstand sofort. Der 38er verschwand unter seiner Jacke. Die MP segelte durch die Luft. Mein Freund fing sie im Flug, hatte sie sofort richtig in der Hand, trat einen - Schritt zur Seite und ließ die drei Ganoven in die Mündung blicken.
    Ich fegte über das Deck. Fast hätte ich den Steg verfehlt. Mit zwei Sätzen war ich auf dem Kai, dann flitzte ich — was meine Beine hergaben — dem Mord-Agenten nach.
    Der Abstand betrug etwa vierzig Schritt. Ellwanger konnte ihn halten. Jedenfalls zunächst. Aber lange bestimmt nicht. Denn er schleppte Fett mit sich herum. Weit konnte seine Puste nicht reichen.
    Erst nach mehr als zweihundert Yard holte ich auf. Ellwanger sah sich um, merkte, daß ich herankam, und versuchte, in die Tasche zu greifen. Aber anscheinend hatte sich seine Waffe im Futter verhakt. Es klappte nicht.
    Ich keuchte. In meinen Lungen stach es. Auf dem harten Betonboden schmerzten die Füße. Die Erschütterung war bis in den Kopf zu spüren.
    Noch zwanzig Schritt. Vor meinen Augen flimmerte es. Ich trat fehl. Scharf stach der Schmerz durch den Knöchel. Auch das noch. Jetzt war es aus mit dem Sprint. Aber — Ellwanger gab auf.
    Plötzlich warf er sich nach rechts herum. Zwei Schritte — dann streckte sich der plumpe Körper zu einem weiten Hechtsprung.
    Der Mörder segelte durch die Luft, durchschlug die Wasserfläche und tauchte ins Hafenbecken.
    Ohne zu überlegen, sprang ich hinterher. Und ich hatte Glück. Zwei Yard unter der Oberfläche prallte ich mit Ellwanger zusammen.
    Vor mir war ein dunkler Klumpen. Er strebte weg. Ich griff, kaum daß ich gegen ihn gestoßen war, mit beiden Händen
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