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Jerry Cotton - 0539 - Die Tochter des Spions 3 of 3

Jerry Cotton - 0539 - Die Tochter des Spions 3 of 3

Titel: Jerry Cotton - 0539 - Die Tochter des Spions 3 of 3
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Keaton die Schalter auf eins gedreht?
    »Wir müssen ihn ’rauslocken«, wisperte Phil neben mir.
    »Okay. Ich bleibe hier.«
    Mein Freund huschte zurück. Ich hörte das leise Tappen, hörte, wie er die Schwingtür des Niederganges erreichte. Für einen Moment blieb alles ruhig. Klirrend kullerte dann eine Blechbüchse übers Deck.
    Keaton, eben noch stumpfsinnig wie jemand, der den Schlaf nicht abwehren kann, fuhr blitzschnell empor. Wie hingezaubert lag eine langläufige Luger in seiner Hand. Ich hatte nicht mitbekommen, aus welcher Tasche er sie gerissen hatte.
    Mit zwei Sätzen war der Mann an der Treppe. Schon hob sich sein Fuß, um die unterste Stufe zu betreten. Dann prallte Keaton mit einem lächerlich wirkenden Sprung zurück. Er fuhr herum. Jetzt suchte sein Blick die Fenster. Rasch nahm ich den Kopf weg. Im nächsten Augenblick wurde es dunkel in der Kajüte.
    Ich stützte mich auf meine Hände und kroch geräuschlos vom Fenster weg. Einmal bumste es leise, als ich mich im Dunkeln täuschte und mit dem Kopf gegen eine Holzwand stieß. Dann war ich bei Phil. Er kniete, seinen 38er in der Hand, neben der Schwingtür.
    Ich postierte mich auf die andere Seite. Dann warteten wir. Langsam vertickten die Sekunden. Sie reihten sich zu einer Minute, zu einer zweiten. Ich hielt den Atem an, horchte und spürte, wie sich meine Nerven mehr und mehr spannten. Ich fühlte, daß Keaton kam. Er war auf der Treppe, vielleicht- schon hinter der Schwingtür. Er lauerte und horchte. Er war vorsichtig. Im Trainingscamp der Guerilla-Kämpfer hatte man ihn dazu erzogen. Aber ich wußte: er würde kommen. Er mußte die Ursache des Geräusches feststellen. Natürlich — es konnte eine der vielen Katzen gewesen sein, die nachts gern über Schiffe streiften. Aber das Klirren konnte auch eine weniger harmlose Ursache haben.
    Jetzt wußte ich, daß er neben mir war. Ich fühlte es. Nur Zentimeter und das dünne Holz der Schwingtür trennten uns. Sie hatte zum Glück keinen Glaseinsatz.
    Der Flügel auf meiner Seite bewegle sich, wurde um Millimeter zurückgezogen. Ein winziger Spall entstand. Wenn Keaton ihn vergrößerte, mußte er mich sehen. Ich zögerte nicht länger. Aus der Hocke schnellte ich empor. Mit der Schulter warf ich mich gegen die Tür. Ich rammte sie mit solcher Wucht, daß das Holz splitterte. Die Scharniere kreischten. Ich fühlte einen stechenden Schmerz in der Schulter. Aber ich konzentrierte mich nur auf das, was hinter der Tür war.
    Für den Bruchteil einer Sekunde spürte ich schweren Widerstand. Dann gab er so plötzlich nach, daß der schief hängende Türflügel weit nach innen schwang. Mit dem Kopf voran, segelte ich in die Dunkelheit. Es ging abwärts. Ich prallte gegen einen Körper. Sofort schlug ich mit der Rechten zu. Ich hielt den 38er in der Faust, und er krachte nieder wie eine Keule. Ich landete auf Keatons Schulter. Sofort umklammerten mich bärenstarke Arme, und wir rutschten, uns überkugelnd, die schmale Treppe hinab. Ich spürte, wie meine Haut aufriß, denn die stählernen Stufen hatten keinen Belag.
    Krachend landeten wir auf dem Boden der Kajüte. Ich lag oben, Keaton gab keinen Laut von sich. Trotz des Geräusches vorhin, schien ihn mein Angriff überrascht zu haben.
    Ich stemmte mich blitzschnell empor und zog den linken Arm an. Ich brachte es fertig, ihn zwischen mich und Keatons Brust zu winkeln. Sofort bohrte sich mein Ellbogen in Keatons Schulter. Ich packte mein ganzes Gewicht darauf und sprengte die Umklammerung. Dann sauste meine geballte Rechte durch die Dunkelheit. Sie landete dröhnend auf Keatons Stirn. Ich spürte, wie mir sein Kopf, der auf dem teppichbespannten Boden geruht hatte, entgegenfederte. Dann rührte sich Keaton nicht mehr.
    Ich sprang auf, trat rasch aus der Reichweite seiner Beine und tastete an der Wand nach dem Lichtschalter. Die Deckenleuchte flammte auf, bevor ich den Knipser gefunden hatte.
    Grinsend stand Phil neben mir.
    »Wie ein Stier, Jerry, bist du losgegangen. Aber mit Erfolg.«
    Ich erwiderte das Grinsen.
    Phil bückte sich und hob meinen 38er auf, der mir bei der Rutschpartie aus der Hand geprellt war.
    Keaton lag auf dem Rücken. Sein Mund stand offen, die Augen waren halb geschlossen, auf der Stirn zeichnete sich ein roter Fleck ab. Unter Keatons Schulter ragte der Lauf der Luger hervor. Phil nahm sie an sich.
    Wir fesselten den Kerl mit seinem Gürtel und einer Stromschnur, die aufgerollt in der Ecke lag. Als wir fertig waren, klappte er die
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