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PR Action 29 Das Wanderer Backup

PR Action 29 Das Wanderer Backup

Titel: PR Action 29 Das Wanderer Backup
Autoren: Perry Rhodan
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1.
    Perry Rhodan öffnete mühsam die Augen, und diesmal gehorchten ihm seine Muskeln, wenn auch widerwillig. Grelles Weiß stach durch seine Pupillen auf die Netzhaut, ließ ihn nur vage Schemen und verschwommene Farbflecken erkennen.
    Einer der fleckig grünen Schemen beugte sich über ihn, während andere sich hastig im Raum bewegten, wie jemand, der eine wichtige Aufgabe hatte, die keinen Aufschub duldete. Etwas klapperte, erneut ein gedämpfter knapper Zuruf. Der Rhythmus, der ihn so quälte, wurde schneller.
    Der Großadministrator zwang sich zu einem Lidschlag, blinzelte den Tränenfilm fort, der seine Sicht trübte. Sein Blick fokussierte sich auf die Gestalt über ihm. Sofort setzten sich all seine bisherigen Wahrnehmungen zu einem Bild zusammen.
    Ein kegelförmiger Kopf unter grüner Haube, ein verkniffenes Gesicht mit roten Augen, blasse Haut über Gliedern, die zerbrechlich wie dünne Zweige wirkten - es handelte sich um einen Ara, einen Angehörigen des Volkes der Galaktischen Mediziner. Dazu das grelle Licht, die grünen Kittel, die hektischen und doch gezielten Bewegungen der anderen Anwesenden, das Summen und Klicken von Medorobots und Instrumenten und nicht zuletzt das durchdringende rhythmische Piepsen. Er war in einem Operationssaal!
    Und unzweifelhaft war er der Patient. Aber warum?
    Langsam senkte er den Blick dorthin, wo der Ara sich an seinem Körper zu schaffen machte. Grüner Stoff bedeckte
    Rhodans Körper vom Hals abwärts, und auf seiner Brust lag etwas Rotes, das mit Klammern gehalten wurde. Es schimmerte feucht, und der Ara schien etwas darauf beiseitezuschieben ... nein, darunter!
    Erst jetzt wurde ihm klar, was das Rote war.
    Es war das Innere seiner eigenen Haut, und sie operierten an seinem offenen Brustkorb.
    In diesem Moment steigerte sich die Schrillheit des hohen Piepsens, es wurde schneller und unregelmäßig.
    »Instabilität im Durchfluss des Koronargewebes!«, rief jemand.
    »Fünf Milliliter AZB-128C«, forderte der Ara und streckte eine Hand aus. »Bar-kront-Stab bereithalten.«
    Ein blauhäutiger humanoider Assistent, vermutlich ein Ferrone, reichte dem Mediziner eine kleine, transparente Kugel. Ein anderer setzte einem Medorobot, der gegenüber dem Ara auf der anderen Seite des OP-Tisches stand, mit schnellen Griffen ein dünnes längliches Instrument auf einen seiner Arme. Sofort manövrierte der Roboter es in die Nähe des offenen Brustkorbes.
    Zum ersten Mal fiel Rhodan ein kleiner Holoprojektor an der Vorderseite des Roboters auf, der ein Reliefbild zeigte. Er versuchte, trotz der falschen Perspektive etwas zu erkennen. Vor einem dunkelroten Hintergrund war etwas Hellrotes, zittrig Pulsierendes zu sehen, das von metallenen, löffelartigen Schalen festgehalten wurde.
    Mein Herz!
    Der Gedanke wollte Übelkeit in ihm

    erzeugen, doch die gelähmten Muskeln konnten dem Impuls nicht folgen. Alles, was blieb, war ein Stechen hinter der Stirn, das Schwindelgefühl erzeugte und den Wunsch in ihm weckte, die Augen wieder zu schließen. Doch er kämpfte dagegen an. Er wollte wissen, was mit ihm geschah. Rhodan ignorierte das Gefühl, so gut es ging, und hielt den Blick auf den Monitor gerichtet.
    Der Ara hatte mittlerweile die Ampullenkugel in eine Molekularspritze eingesetzt und senkte das Instrument zügig in Rhodans Brustkorb. Gleichzeitig wurde die Spitze in der Projektion sichtbar. Sie näherte sich dem Gewebe, und einen Moment kam es dem Großadministrator vor, als zöge der Muskel sich mit seinen Zuckungen davor zurück. Doch das musste Einbildung sein.
    Ein leises Zischen ertönte, als der Ara die Spritze anlegte und der Wirkstoff in das Gewebe eindrang. Angespannte Sekunden verstrichen, dann wurde das Pulsieren ruhiger. Der Ara nickte und legte gerade die Spritze beiseite, als das Geräusch in einen schrillen Dauerton umschlug.
    »Wir verlieren ihn!«, erklang eine sich überschlagende Fistelstimme.
    »Barkront! 0,8 Mikromatur!«, erwiderte der Ara scharf.
    Aus der Spitze der Röhre, die der Robot hielt, schossen mehrere Mikrosonden und hefteten sich an verschiedenen Stellen an das Gewebe. Ein Klicken erklang, dann drei Atemzüge lang Schweigen, ehe die unpersönliche Robotstimme erklang: »Negativ.«
    »Ein Mikromatur.«
    Erneut das Klicken. Einen weiteren Atemzug lang hämmerte der Dauerton auf Rhodans Trommelfell ein, dann schlug er auf einmal wieder in ein schnelles, aber gleichmäßiges Piepsen um. Auf einmal empfand der Großadministrator das Geräusch wie
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