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Jerry Cotton - 0538 - Duell im Schlangensumpf 2 of 3

Jerry Cotton - 0538 - Duell im Schlangensumpf 2 of 3

Titel: Jerry Cotton - 0538 - Duell im Schlangensumpf 2 of 3
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schlüpfen. Ich ließ mich in einen der Sessel fallen.
    Die Frau hatte die Schuhe genommen. Sie stellte sie auf eine Fußmatte neben der Eingangstür.
    »Ich bin Völlig groggy«, murmelte ich. »Könnte ich vielleicht eine Kopfschmerztablette haben?«
    »Natürlich.« Sie ging in einen Nebenraum. Sie bewegte sich wie eine Katze und sah ein bißchen wie Liz Taylor aus — so, wie Liz Taylor mit 25 Jahren ausgesehen hatte.
    Die Frau kam zurück. Auf einem Löffel brachte sie zwei Tabletten. In der anderen Hand hielt sie ein Glas mit Wasser.
    »Danke.« Ich schluckte die Tabletten und spülte mit Wasser nach. Die Frau sah mir zu.
    »Ich heiße Cotton, Madam. Jerry Cotton. Ich bin FBI-Agent. Irgendein Lump hat eine Handgranate nach meinem Wagen geworfen, als ich noch drin saß. Drüben auf der Küstenstraße. Der Wagen ist hin. Ich bin nur knapp davongekommen. Haben Sie Telefon?«
    »Leider nicht, Mr. Cotton.«
    »Leben Sie hier allein?«
    »Nein, ich arbeite hier. Mein Name ist Cherry Hillar.«
    Sie ging zur Terrassentür und sah hinaus. Dann drehte sie sich um. »Ich glaube, Sie sollten sich Ihre nassen Sachen ausziehen. Sonst holen Sie sich eine Lungenentzündung. Ich gebe Ihnen einen Anzug von Ted.«
    »Sehr freundlich«, murmelte ich. »Natürlich ersetze ich Ihnen alles.«
    Cherry Hillar führte mich in ein kleines, rosa gekacheltes Bad. Die Dusche hatte keinen Vorhang. In der Wanne waren Reste von Seifenschaum und Haaren. Cherry Hillar schien ein bißchen schlampig zu sein. Aber sie half mir, und das war jetzt wichtiger als alles andere. Ich setzte mich auf den Rand der Wanne und wartete darauf, daß meine Kopfschmerzen nachließen. Die Frau bi’achte mir inzwischen brandneue Unterwäsche, an der noch die Preisschilder hingen, Socken, Halbschuhe aus grauem Leder, ein schwarz-weiß kariertes Baumwollhemd, nicht neu, aber sauber und gebügelt, sowie einen hellbraunen Kordanzug.
    Ich duschte heiß und kalt. Vorsichtig massierte ich meinen Kopf. Allmählich ließ das Hämmern und Bohren nach. Dann stieg ich in die gepumpten Textilien. Sie paßten einigermaßen.
    Als ich in den siebeneckigen Raum zurückkam, standen zwei Tassen mit heißem Kaffee auf dem Tisch.
    »Das ist nett von Ihnen, Miß Hillar.« Ich setzte mich ihr gegenüber in einen Sessel. Sekundenlang sahen wir uns an. Ihr rassiges Gesicht verzog sich zu einem Lächeln.
    »Jetzt sehen Sie recht ordentlich aus, Mr. Cotton. Was ist mit der Genickwunde?«
    »Nur eine Schramme in der Haut. Es blutet nicht mehr.«
    »Trotzdem, ich gebe Ihnen ein Pflaster.«
    Sie verschwand, kam zurück und klebte mir einen fingerlangen Streifen auf den Hautriß. Sie machte es sehr geschickt. Ihre Hände waren kühl. Sie berührten meinen Nacken so zart, daß ich etwas munterer wurde.
    »Haben Sie einen Wagen, Miß Hillar?«
    »Ja, abec Ted ist damit unterwegs.«
    »Kommt er bald zurück?«
    »Er müßte schon hier sein.«
    »Ob er mich bis Homestead bringen kann?«
    »Bestimmt.«
    Sie war mit dem Pflaster fertig, setzte sich in den Sessel und zog die Beine unter den Leib. Dabei verbog sie den Oberkörper, und der Pullover rutschte noch weiter empor, so weit, daß ich sehen konnte, wie sich die braune Haut über die unteren Rippen spannte.
    Wieder musterten wir uns. Nicht eine Spur Scheu war in den Augen der Frau. Im Gegenteil. In ihrem Gesicht lag etwas Dreistes, Herausforderndes. Aber ich kann nicht behaupten, daß ich es als unangenehm empfand.
    »Wohnt es sich hier gut?« fragte ich. »So einsam?«
    »Wir brauchen Ruhe, Mr. Cotton. Ted ist Künstler. Maler, Landschaftsmaler — wenn Sie es so wollen. Wenn es Sie interessiert, zeige ich Ihnen unser Atelier.«
    »Gern.«
    Sie führte mich in den langen Flügel des Hauses. Er wurde vollständig von einem riesigen Atelier eingenommen, dessen Vorderfront aus lichtdurchlässigen Glasbausteinen bestand. Im Atelier sah es wie in einer Rumpelkammer aus.
    Zwölf Staffeleien standen in einer Reihe nebeneinander. Auf jeder Staffelei hing ein halbfertiges Bild. Alle zwölf Bilder zeigten einen leuchtendblauen Himmel, das appetitlich schimmernde Meer, viel Strand, viel Betrieb, viele Badenixen im Vordergrund. Immer das gleiche Motiv. Immer der gleiche Pinselstrich. Immer die gleichen Farben. Alle Bilder hatten den gleichen Grad der Fertigstellung — man muß es so nennen — erreicht.
    »Bilderproduktion wie am Fließband«, sagte ich. »Das ist ganz was Neues.«
    »Nicht so neu, wie Sie glauben, Mr. Cotton. Von diesem Motiv malt Ted
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