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Jerry Cotton - 0538 - Duell im Schlangensumpf 2 of 3

Jerry Cotton - 0538 - Duell im Schlangensumpf 2 of 3

Titel: Jerry Cotton - 0538 - Duell im Schlangensumpf 2 of 3
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vorbeizischte.
    Dann ging alles rasend schnell.
    Für den Bruchteil einer Sekunde starrte ich in das glatte hübsche Gesicht von Gelbauge. Ich sah das brutale Kinn, die kurz geschorenen schwarzen Haare und das gemeine Grinsen. Ich sah die Hand, die sich durch das Fenster schob, und die Eierhandgranate, deren Metallbügel schon zur Hälfte gelockert war.
    Das Teufelsei flog durch die Luft. Mit aller Kraft stemmte ich mich auf die Bremse. Trotz des geringen Tempos jaulten die Reifen. Ich saß nicht mehr. Ich stand schräg im Wagen. Ein Fuß auf der Kupplung, ein Fuß auf der Bremse. Mit beiden Händen hielt ich mich am Lenkrad fest. Ich sah die Handgranate. Fast gemütlich trudelte sie in sanftem Bogen heran. Der Mustang preschte wie eine Rakete davon. Die Handgranate traf nicht genau. Sie fiel nicht durchs Fenster in meinen Wagen. Aber sie landete auf der Kühlerhaube. Unmittelbar vor der Windschutzscheibe. Und das war schlimm genug. Noch stand der Chevrolet nicht. Die rechte Bremse blockierte. Der Wagen schlitterte, tanzte über die nasse Fahrbahn, zog nach rechts. Wie von unsichtbarer Hand geschoben, kam die Handgranate genau auf mich zu. Sie rollte nicht vom Wagen, sie kullerte bis zu den Scheibenwischern.
    Ich ließ das Lenkrad los und warf mich mit aller Kraft unter das Armaturenbrett. Ich versuchte schützend die Arme vors Gesicht zu reißen, schaffte es aber nicht. Mit der Stirn knallte ich gegen das Radio, ratschte mit der linken Augenbraue auf dem Handschuhkasten entlang und rammte mit dem Schädel die rechte Tür.
    Gleichzeitig explodierte die Handgranate. Ich war zu benommen, um alles genau zu registrieren. Aber ich merkte, daß sich der Wagen wie eine Rakete benahm. Er beschleunigte und schoß vorwärts, während mir das Krachen der Handgranate fast die Trommelfelle zerriß. Die Windschutzscheibe war wie weggeblasen. Splitter pfiffen durch den Innenraum, zertrümmerten sämtliche anderen Scheiben und rissen die Sitzpolster auf. Die Reste der Windschutzscheibe regneten auf mich herab. Etwas Kaltes, Scharfes fuhr mir übers Genick und ritzte meine Haut. Dann kapierte ich, warum der Wagen noch fuhr. Meine rechte Fußspitze war fest auf das Gaspedal gepreßt. Bevor ich den Fuß zurückziehen konnte, passierte es.
    Wuchtig, daß ich wie eine Gliederpuppe geschüttelt wurde, prallte der Wagen gegen ein Hindernis. Der Wagen neigte sich zur Seite. Ich wurde mit dem Schädel gegen die untere Kante des Armaturenbretts geworfen. Ich prallte zurück, wurde vom Sitz sanft abgefangen und noch einmal gegen die Tür geschleudert. Dann stand der Wagen. Die rechte Tür war aufgesprungen. Regen platschte herein.
    Ich weiß nicht, wie lange ich in Deckung gelegen habe. Es müssen etliche Augenblicke gewesen sein. Ich war fast betäubt. Aber die dicken Regentropfen, die mir auf Hinterkopf und Genick fielen, machten mich wieder munter.
    Auf allen vieren krabbelte ich aus dem Wagen. Ich hätte schreien können vor Schmerzen. Mein Schädel fühlte sich an, als habe ihn einer mit einem Vorschlaghammer bearbeitet.
    Ich kniete auf einer Wiese. Sie war naß und sumpfig. Langsam richtete ich mich auf. Ich bewegte die,Arme, dann die Beine. Ich tastete meinen Schädel ab. Ich untersuchte mein Gesicht.
    Äußerlich war keine Verletzung festzustellen, bis auf die stark blutende Schmarre im Genick. Aber ich fühlte mich wie gerädert. Nur äußerst vorsichtig konnte ich den Kopf bewegen.
    Als nächstes sah ich mir den Wagen an. Er hing mit dem rechten Vorderrad im Straßengraben. Frontal hatte ich einen mächtigen Meilenstein gerammt und herausgerissen. Die Scheinwerfer waren zerborsten, der Kühlergrill und die ganze Frontpartie verbogen. Im Wagen sah es aus, als habe jemand mit einem Beil um sich gehauen.
    Schrottwert hundert Dollar, taxierte ich.
    Der grüne Mustang war verschwunden. Außer trostloser flacher Landschaft und grauer Wolkendecke war überhaupt nichts zu sehen. Kein Wagen. Kein Mensch. Kein Haus.
    Ich setzte mich in den Wagen, streckte die Beine aus und zündete mir eine Zigarette an. Ich brauchte ein paar Sekunden, um wieder ruhig zu werden. Langsam wich das taube Gefühl aus meinem Kopi. Ich überlegte.
    Es war ein Mordanschlag gewesen. Der Täter war Gelbauge, und der mußte zu Ellwanger gehören. Also wollten sie mich umbringen, weil ich allein kam? Oder war das Ganze nichts weiter als eine Falle? Hatten sie Claar schon? Dann bestand kaum noch Aussicht, Penny zu retten.
    Gelbauge war nicht allein gewesen. Er hatte vorn
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