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Jerry Cotton - 0538 - Duell im Schlangensumpf 2 of 3

Jerry Cotton - 0538 - Duell im Schlangensumpf 2 of 3

Titel: Jerry Cotton - 0538 - Duell im Schlangensumpf 2 of 3
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über hundert Bilder. Genauso viele Kaufhäuser überall in den Staaten nehmen ihm je eins ab. Das Honorar ist nicht sehr hoch. Aber es lohnt sich, weil Ted sehr rationell arbeitet. Die Bilder werden schnell fertig.« '
    »Das glaube ich.«
    »Wissen Sie, er mischt zum Beispiel ein schönes Blau. Dann malt er hintereinander zwölfmal den Himmel. Dann mit einer anderen Farbe zwölfmal das Meer. Und so weiter. Dadurch geht es schnell.«
    »Hm.«
    »Ihnen gefällt das nicht?«
    »Doch, doch. Ich finde den Einfall großartig. Das Original wird gleichzeitig vervielfältigt.«
    »Mit Kunst hat das natürlich nichts mehr zu tun. Aber es bringt Geld. Ted malt allerdings auch Bilder, von denen jedes nur einmal existiert.« Sie deutete auf einen Vorhang, der einen Teil des Ateliers verbarg. »Ich hoffe, Sie werden nicht rot, Mr. Cotton.«
    »Ich bin einiges gewöhnt«, murmelte ich.
    Cherry Hillar zog den Vorhang beiseite. Dahinter standen etwa zwanzig großformatige Bilder. Ich schätzte sie auf hundert mal siebzig Zentimeter.
    Alle Bilder zeigten die gleiche Frau. Cherry Hillar. Es waren Akte. Und sie waren wirklich großartig gemalt. Dieser Ted konnte Pinsel und Farbe mit fast fotografischer Genauigkeit gebrauchen.
    »Donnerwetter!« sagte ich. »Ich nehme an, diese Bilder sind sehr teuer.«
    »Das sind sie. Wie Sie sehen — alle sind verschieden. Ich nehme jedes Mal eine andere Haltung ein. Jedesmal bin ich aus einem anderen Winkel zu sehen.«
    Das stimmte. Und man sah recht viel von ihr. So viel, wie sich gerade noch mit gutem Geschmack vertreten ließ.
    Die Frau schloß den Vorhang. »Enttäuscht?«
    »Wie meinen Sie das? Von Ihnen enttäuscht? Im Gegenteil.«
    »Ich bin Teds Modell.«
    »Aha.«
    »Wir wollen demnächst heiraten!«
    »Gratuliere!«
    »Würden Sie sich ein Bild von mir in die Wohnung hängen, Mr. Cotton?«
    Ich wollte sie nicht kränken und sagte ja. Aber ihr war anzusehen, daß sie mir nicht glaubte.
    Plötzlich hob sie lauschend den Kopf. Auch ich hatte das satte Brummen eines starken Motors gehört Ein Wagen näherte sich, kam über den lehmigen Weg zum Haus. Ich konnte das Fahrzeug nicht sehen, denn auf der Rückseite hatte das Atelier keine Fenster.
    »Das ist Ted!«
    Wir gingen in das siebeneckige Zimmer zurück. Ich warf einen Blick durch die Terrassentür. Aber 'von hier aus konnte ich den Wagen nicht entdecken. Er stand bereits in der Garage.
    Cherrys Gesicht glühte vor Freude. Sie schien mächtig verliebt zu sein in ihren künftigen Ehemann.
    »Ich gehe ihm entgegen, Mr. Cotton«, zwitscherte sie aufgeregt. Dann lief sie durch den Regen zur Garage.
    Ich blieb auf der Schwelle der geöffneten Tür stehen und sah über das flache Land. Dunstige Regenschleier dämpften das frische Grün. Der schäumende Atlantik war grau und schmutzig. Das aufgewühlte Wasser schwappte über den Strand, an dem Steine, fauliges Treibholz, Blechbüchsen, Tang und Blätter herumlagen. Außerdem wimmelte es hier von Krebsen.
    Cherry war in der Garage verschwunden. Ich wartete. Aber der Künstler und sein Modell begrüßten sich recht lange. Etwa zwei Minuten vergingen. Dann brummte zu meinem Erstaunen der Motor wieder auf. Im nächsten Moment schoß der Wagen aus der Garage hervor, kurvte auf den glitschigen Lehmweg, schlingerte, wäre um ein Haar auf die Wiese geraten, fing sich und sdioß dann durch den aufspritzenden Dreck davon.
    Nur für die Dauer eines Atemzuges war ich verblüfft. Dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Ich sah Cherrys entsetztes Gesicht. Durch die rechte Seitenscheibe starrte sie zu mir herüber. Vom Fahrer konnte ich nicht viel erkennen. Trotzdem wußte ich, wer er war… zumindest, wo er mir schon begegnet war. Der Wagen, der sich mit hoher Geschwindigkeit entfernte, war ein dunkelgrüner Mustang.
    ***
    Für einen Moment war ich fassungslos. Dann verkrampften sich meine Beinmuskeln. Wie von allein wollten sie zum Spurt ansetzen. Aber ich bremste mich. Es wäre lächerlich gewesen. Der Wagen hatte fast hundert Yard Vorsprung. Und trotz der lehmigen Fahrbahn kam er schneller voran als ich. Schießen? Ausgeschlossen! Erstens war die Entfernung zu groß, zweitens hätte ich Cherry treffen können.
    Sie — davon war ich fest überzeugt — wußte von nichts. Nicht um ihren Ted zu warnen, war sie hinausgelaufen. Bestimmt war sie jetzt völlig fassungslos. Vielleicht ahnte sie, daß ihr Ted an dem Mordanschlag auf mich beteiligt war. Sicherlich hatte sie ihm in der Garage erzählt, daß ein
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