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Jerry Cotton - 0538 - Duell im Schlangensumpf 2 of 3

Jerry Cotton - 0538 - Duell im Schlangensumpf 2 of 3

Titel: Jerry Cotton - 0538 - Duell im Schlangensumpf 2 of 3
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erfaßt, kann ein unbedachtes Wort alles verderben.
    Der Blondgefärbte grinste mich an und ließ Penny fallen. Sie rutschte in sich zusammen wie ein nasses Handtuch und kippte nach vorn, mit dem Gesicht auf den lehmgelben Boden.
    Ich spürte den Schmerz, als sei es mein eigenes Gesicht.
    »Du kannst sie tragen, bis sie zu sich kommt.« Der Kerl hatte eine nasale, affektiert klingende Stimme. Sie paßte zu seinem Äußeren, zu der feminin gepflegten Mähne und dem roten Dinnerjackett.
    Ich ging auf die Gruppe zu. Die drei rührten sich nicht. Sechs Augen registrierten jede meiner Bewegungen. Als ich neben Penny stand, bückte ich mich. Wenn das hübsche Girl nun ernstlich verletzt war… Ich konnte den Gedanken nicht weiterspinnen, denn eine Faust wie Stahl traf mich im Genick.
    Es war wie unter einem Fallbeil, als mache sich mein Kopf selbständig. Ich stürzte und begrub Penny unter mir. Ich wälzte mich zur Seite und sah Füße und Hosenbeine vor mir. Mühsam hob ich das Gesicht. Ich kniete jetzt, aber noch benommen und ohne ein Quentchen Kraft in mir.
    Von oben herab grinste mich ein glattes Gesicht an. Der Blonde beugte sich zu mir herab und sagte hart vor meiner Nase: »Das war nur eine Kostprobe, Cain. Damit du weißt, wie ich hinlange, wenn du nicht parierst. Wenn ich das zweite Mal zuschlage, geht dein Schädel zu Bruch. Denk daran, bevor du uns ’reinlegen willst.«
    Er richtete sich auf und setzte dabei seine rauhe Schuhsohle in mein Gesicht. Ich erhielt einen Stoß und kippte zur Seite. Mit unsicherer Hand griff ich wie ein halbseitig Gelähmter um mich. Dabei erwischte ich Pennys Fuß und hielt mich daran fest.
    »Los jetzt!« hörte ich Bowls Stimme. »Wir müssen machen, daß wir zur Farm kommen. Dort wird der Junge uns was erzählen.«
    ***
    Das Motorboot dröhnte auf, dann glitt es, eine weißflockige Spur in das Lehmwasser pflügend, über die Wasserstraße. Fünf Personen waren fast zuviel für den kleinen Kahn. Er lag tief im Wasser und machte nur mühsam Fahrt. Wir pferchten uns auf engstem Raum zusammen. Penny war zu sich gekommen. Bleichen Gesichts hockte sie neben mir, mit müden Augen und staksigen Bewegungen. Mir ging es nicht viel besser. Der Hammerschlag des Blonden auf meine Genickwirbel wirkte noch immer lähmend. Bisher war es mir nicht gelungen, die Wirkung abzuschütteln.
    Das Wasser war nicht sehr tief. Aber darunter brodelte der Sumpf. Schilf, hohe Gräser und dürres Stangenholz bedeckten die große Fläche der Everglades. Kreuz und quer waren die Wasserstraßen gerodet. Ab und zu glitt eine Schlange durch die trübe Brühe. Aufgeschreckt durch das Dröhnen des Außenbordmotors, hoben sich Schwärme von Reihern und bunten, langschnäbeligen Vögeln ab.
    Die Fahrt dauerte eine halbe Stunde. Dann erreichten wir die Farm, von der Bowl gesprochen hatte. Es war eine Insel inmitten der schwer zugänglichen Wasserwildnis. Sie hatte die Größe zweier Fußballfelder, hob sich aber nur etwa fußhoch über die Wasserfläche des umgebenden Sumpfes. Ringsum waren sämtliche Pflanzen gerodet. Ein etwa zwanzig Yard breiter Wasserring umschloß die Farm. Eine fugenlose, mit Stangenholz durchwirkte Lehmmauer, die etwa hüfthoch und nicht sehr dick war, völlig glatt auf der Innenseite, zog sich wie ein Schutzwall als äußerer Ring um die Insel.
    Wir stoppten an einem kleinen Ankerplatz, an dem zwei andere Motorboote vertäut lagen. Bowl und Jane stiegen zuerst aus. Der Blonde hielt weiterhin die Pistole, die er während der ganzen Zeit in der Hand hatte, auf mich gerichtet?
    Ich stützte Penny und half ihr beim Aussteigen. Ihre Knie waren so weich, daß sie sich kaum senkrecht halten konnte.
    Als wir auf dem Ankerplatz standen, dicht an der Lehmmauer, konnte ich die Insel überblicken. Mir standen die Haare zu Berge. Penny neben mir fröstelte und stieß einen erschreckten Laut aus.
    In der Mitte der Insel erhob sich eine flache Baracke. Vor den geöffneten Fenstern hingen Fliegengitter. Auch die Baracke war mit einer Lehmmauer umgeben. Und das war unbedingt erforderlich. Denn zwischen dem äußeren und inneren Ring der Insel war freies, nur mit großen und kleinen Steinbrocken besätes, hin und wieder von Ästen und Baumstämmen bedecktes Feld. Darauf wanden und aalten sich Hunderte von Schlangen. Es; war der reinste Schlangensumpf mit Tieren von zwei Meter Länge und mehr. Ich sah aber auch kleine hellgrüne Nattern, die nicht länger als ein Kinderarm waren. Doch der Biß ihrer Giftzähne
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