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Jerry Cotton - 0538 - Duell im Schlangensumpf 2 of 3

Jerry Cotton - 0538 - Duell im Schlangensumpf 2 of 3

Titel: Jerry Cotton - 0538 - Duell im Schlangensumpf 2 of 3
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Eisschicht zusammenzog. »Neiiiin!« Dann schrie Penny nur noch. Immer lauter und heftiger. Plötzlich brach das Schreien ab. Dann kam nur noch ein herzzerreißendes Wimmern.
    Knacks. Das Tonbandgerät war ausgeschaltet.
    »Genügt das, Cotton?«
    Ich antwortete nicht. Vor meinen Augen flimmerten rote Kreise.
    »Das wai nur ein Vorgeschmack. Ich habe es aufgenommen, damit Sie merken, daß ich nicht spaße. Entweder Sie machen mit, Cotton, oder ich unterziehe Miß Warden einer Spezialbehandlung. Sie, mein Lieber, haben es jetzt in der Hand.«
    Ellwanger wartete auf Antwort, aber meine Zunge war wie Blei.
    »Gehen Sie zum Marlin Hotel, Cotton. Schicken Sie den Bewacher nach Hause. Wecken Sie Claar! Um zehn Uhr setzen Sie sich mit ihm in einen Wagen und fahren langsam an der Küstenstraße entlang nach Süden. Kapiert?«
    Ich hob die linke Hand und wischte mir den Schweiß aus den Augen. Ruhig bleiben! Überlegen! Zum Schein darauf eingehen! Das war das einzige, was mir jetzt helfen konnte.
    »Wer garantiert mir, daß Sie Wort halten, Ellwanger?«
    »Niemand! Das ist Ihr Risiko.«
    »So, wie Sie es vorschlagen, geht es nicht. Ich wäre der Sündenbock. Aber — wenn ich das Geschäft mit Ihnen mache, braucht sonst niemand etwas davon zu erfahren.«
    »Na also! Dann schleichen Sie sich von hinten an den Bewacher heran! Schlagen Sie ihn nieder! Schmuggeln Sie Claar aus dem Hotel! Und niemand kann Sie verantwortlich machen. Dafür, daß Miß Warden wieder auftaucht, wird Ihnen schon eine Erklärung einfallen.«
    Ich brummte vor mich hin. Es sollte wie eine Zustimmung klingen.
    »Noch etwas«, sagte Ellwanger. »Ich hoffe, Sie glauben nicht, daß Sie mir eine Falle stellen können. Ich habe mich abgesichert. Hundertprozentig. Falls Sie mit einem falschen Claar kommen, mit einem Haufen Bullen oder mit irgendwelchen Schatten im Hintergrund, dann sehen Sie nichts von mir. Aber Miß Warden — die ist dann geliefert.«
    »Ja, ja!«
    »Also um…« gluckste er in den Hörer, »… zehn Uhr! Aber pünktlich…« Ich hörte, daß er nur mühsam ein Lachen unterdrücken konnte. In der nächsten Sekunde klickte es im Hörer. Ellwanger hatte aufgelegt.
    Ich war in Schweiß gebadet. Meine Hände flogen vor Nervosität.
    Ich ließ mich in den Sessel zurücksinken, schloß die Augen und versuchte nachzudenken. Sofort würde ich mich für Penny opfern. Wie auch für jeden anderen Menschen, der es verdient. Das ist für jeden G-man selbstverständlich. Aber diesmal mußte ich gegen Penny entscheiden. Es ging nicht anders. Ich konnte Claar nicht opfern, um Penny zu befreien. Ich wußte nicht, was man mit Claar vorhatte. Man würde ihn nicht umbringen. Aber seine Verschleppung in ein Land mit totalitärem System war sicher. Für manche Menschen ist das schlimmer als der Tod.
    Claar konnte ich nicht opfern. Aber natürlich wollte ich alles versuchen, um Penny zu befreien. Bis zum Letzten wollte ich gehen, was mich betraf. Aber ich brauchte Helfer. Denn allein hatte ich keine Aussicht, Penny zu retten. Es gab nur einen, der mir helfen konnte: Claar.
    Er mußte zum Schein mitmachen. Wenn er sich weigerte, hatte ich nichts in der Hand. Ob er sich weigerte? Es war gefährlich, was ich vorhatte. Ging es schief, fiel Claar in Ellwangers Hand. Trotzdem…
    Ich zog ein frisches Hemd an und verließ dann mein Zimmer. Meine FBI-Kollegen konnte ich nicht anrufen! Ellwanger war zuzutrauen, daß er die Telefonleitung des Hotels hatte anzapfen lassen. Für einen technisch Versierten ist das eine Kleinigkeit. Oder er hatte die Mädchen in der Telefonvermittlung bestochen. Oder… Es gab viele Möglichkeiten, mich zu überwachen. Nein, ich konnte die Kollegen nicht um Hilfe bitten. Auch für meinen Plan war es zu gefährlich. Eine erfolgversprechende Großaktion konnte nicht innerhalb einer Stunde vorbereitet werden. Und mehr als eine Stunde hatte ich nicht. Es war jetzt zwölf Minuten vor neun.
    Vor dem Hotel sprang ich in meinen Wagen. Es regnete in Strömen. Eine graue Wolkendecke hing über der Stadt.
    Langsam fuhr ich durch die Straßen. Vor dem Marlin Beach Hotel stellte ich den Wagen in eine Parklücke. Ich trat in die Halle und fuhr mit dem Lift in die Etage hinauf, in der Claars Zimmer lag.
    Vor der betreffenden Tür blieb ich stehen. Ich klopfte. Fenner saß im Vorraum. Bevor er die Tür öffnete, hörte ich seine Stimme.
    »Wer ist dort?«
    »Cotton.«
    Die Tür wurde einen winzigen Spalt aufgeschoben. Fenner überzeugte sich davon, daß ich es
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