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Jerry Cotton - 0538 - Duell im Schlangensumpf 2 of 3

Jerry Cotton - 0538 - Duell im Schlangensumpf 2 of 3

Titel: Jerry Cotton - 0538 - Duell im Schlangensumpf 2 of 3
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dafür lege ich meine Hand ins Feuer.«
    »War nur eine Frage«, brummte ich.
    Dann schwiegen wir lange. Keiner von uns wußte, was jetzt zu unternehmen war. Penny mußte gerettet werden, natürlich, aber wie?
    »Es gibt nur eine Möglichkeit«, sagte ich. »Ellwanger muß sich wieder melden. Ich muß mit ihm verhandeln und ihm klarmachen, daß Claar verduftet ist. Am besten, ,ich setze mich in den Wagen und fahre über die Küstenstraße südwärts. Vielleicht nimmt der Kerl Kontakt mit mir auf.«
    »Ich sorge dafür, daß Ihnen ein paar zuverlässige Leute unauffällig…«
    »Auf keinen Fall«, unterbrach ich ihn. »Forsch können wir erst werden, wenn sich wenigstens ungefähr ahnen läßt, wo die Gang steckt. Ich fahre allein. Jeder Fehler kann Penny das Leben kosten.«
    »Viel Glück.«
    Ich verließ das Büro und fuhr mit dem Fahrstuhl in die Halle des Hochhauses. Als ich sie durchquerte, achtete ich auf meine Umgebung, konnte aber nichts Verdächtiges entdecken. Ich trat in den Regen und stieg in den Chevrolet. Meine Nerven waren überreizt. Im Wagen roch es nach kaltem Rauch. Mir wurde fast übel. Ich kurbelte die Scheiben herab und fuhr los. Dann schaltete ich die Heizung an, denn ich fror in den nassen Textilien.
    Unterwegs fiel mir etwas ein. Ich hielt vor einer Telefonzelle und rief das FBI-Büro von West Palm Beach an. Dort erfuhr ich, daß man eine stille Fahndung nach Charles Keaton eingeleitet hatte.
    Die von Claar erschossene Frau war der Sittenpolizei bekannt. Sie hieß Liz Hardy. Anscheinend hatte sie — vornehm ausgedrückt — mit Keaton zusammengearbeitet, d. h. ihn finanziell unterstützt.
    Dann fuhr ich weiter. Durch Dania, Hollywood Hallandale, Miami. Ich blieb auf der Georgia State Line Nr. 1 und rollte südwärts in Richtung Key West. Die Straße führte durch flaches Land. Vom Atlantik war nichts zu erkennen. Es regnete noch immer.
    Ich fuhr langsam. Das Radio war eingeschaltet. Ich hörte Musik. Dann Nachrichten. Ich hörte aber nur mit halbem Ohr zu, was der Sprecher von sich gab. Meine Aufmerksamkeit gehörte der Umgebung. Ich beobachtete jeden Wagen. Es waren nur wenige unterwegs. Das Land war flach, sumpfig und sehr grün. Ich passierte kleine Orte, von denen ich hoch nie etwas gehört hatte. Als ich Homestead erreichte, war ich dem Everglades National Park sehr nahe. Dieses mächtige Gebiet, das den ganzen Südzipfel von Florida umschließt, ist unberührt und urwüchsig wie seit Tausenden von Jahren. Die Everglades selbst dehnen sich aus bis zum Lake Okeechobee, der etwa in der Höhe von West Palm Beach liegt.
    In Homestead hielt ich vor einer Imbißstube. Der Jüngling hinter der Theke war schlecht, gelaunt. Er verkaufte mir einen Käse-Sandwich und zwei Tassen Kaffee. Dann fuhr ich weiter. Mit jeder Meile, die ich hinter mich brachte, sank mein Mut. Wahrscheinlich hatte mich Ellwanger per Fernglas beobachtet. Wahrscheinlich wußte er längst, daß ich allein war. Bestimmt wollte er kein Risiko eingehen. Vielleicht ließ er schon seine Wut an Penny aus. Er, der Mörder, der keine Skrupel hatte, der sogar das Mädchen, das ihn geliebt hatte und ihm völlig ergeben war, kaltblütig erstochen hatte.
    Arme kleine Tanja. Ich hatte sie gewarnt. Aber sie war verblendet gewesen.
    Ich überlegte. Gab es noch eine Möglichkeit, Penny zu retten? Konnte ich es allein schaffen?
    Phil war nicht zu erreichen. Er saß in Alaska und sorgte sich um die Sicherheit der dortigen Verteidigungsbasen. Und selbst wenn er mit der nächsten Düsenmaschine hierherkam — was konnte er mir nützen.
    Hinter Homestead wurde das Land immer flacher. Wie eine graue Naht zog sich die Straße durch die grünen Flächen. Nicht mehr weit, und ich hatte das Ende des Festlandes erreicht. Dann gab es nur noch die Fähre, mit der ich auf die lange Inselkette der Straits of Florida übersetzen konnte. Sinn hatte das sicherlich nicht. Denn dort unten gab es für Ellwanger keine Fluchtmöglichkeiten. Ich fuhr mit einer Geschwindigkeit von dreißig Meilen. Wupp! Wupp! arbeiteten die Scheibenwischer. Vor mir war die Straße leer. Aber von hinten näherte sich ein dunkelgrüner Mustang. Ich behielt ihn im Auge. Wer hinter dem Steuer saß, konnte ich nicht sehen, denn meine Heckscheibe war etwas beschlagen und der Außenspiegel blind wie Milchglas.
    Der Mustang fuhr schneller als ich. Ich hielt mich scharf rechts. Das Fenster neben mir war zur Hälfte geöffnet. Ich hatte freie Sicht, als der grüne Achtzylinder
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