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Jerry Cotton - 0529 - Im Golfclub spielt ein Satan mit

Jerry Cotton - 0529 - Im Golfclub spielt ein Satan mit

Titel: Jerry Cotton - 0529 - Im Golfclub spielt ein Satan mit
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überrascht.
    »FBI«, sagte ich. »Special Agent Jerry Cotton. Das ist Special Agent Phil Decker. Wir möchten Mr. Brighton sprechen.«
    »Das… das ist unmöglich. Mr. Brighton schläft bereits. Hat das nicht Zeit bis morgen?«
    »Ich glaube nicht«, sagte Phil mit unbewegtem Gesicht. »Wecken Sie Ihren Herrn!«
    Der Diener wollte die Tür schließen, besann sich aber noch rechtzeitig und ließ uns eintreten.
    Wir kamen in eine weiträumige Diele, die mit zahlreichen antiken Möbelstücken ausgestattet war. Sie schienen echt zu sein, jedenfalls die Löcher, die von den Holzwürmern gebohrt worden waren.
    Der Alte stand etwas zittrig auf den Beinen. Mit fahrigen Bewegungen wies er auf eine Sesselgruppe. »Nehmen Sie bitte Platz. Ich… ich werde versuchen, Mr. Brighton zu wecken.«
    Wir setzten uns.
    Der Diener trippelte davon. Als sich die Tür hinter ihm geschlossen hatte, nahm Phil das Wort: »Was willst du ihm sagen, Jerry?«
    Ich zuckte die Achseln. »Kommt ganz darauf an. Wenn er genauso zittrig ist wie sein Diener, werden wir sehr vorsichtig sein müssen. Wer hört schon gern, daß er am Morgen erschossen werden soll!«
    »Du glaubst also, daß der Anschlag tatsächlich stattfinden wird? Du nimmst den Anruf ernst?«
    Ich nickte. »Was glaubst du, weshalb ich das Gelände von unseren Leuten habe abriegeln lassen! Nur so zum Spaß als Nachtübung bestimmt nicht. Ich wette mit dir um eine Flasche Bourbon, daß Jo Lemmy hinter dem Anschlag steckt.«
    »Und der geheimnisvolle Anruf?«
    »Eben, das ist seine Methode.«
    Phil wollte noch etwas fragen, aber in diesem Augenblick öffnete sich die Tür zu unserer Linken. Ein hochgewachsener Mann mit angegrauten Schläfen betrat die Diele. Er trug einen seidenen Morgenmantel und trat auf wie ein Filmstar, der nur auf seinen Auftritt gewartet hatte.
    Er zog die Augenbrauen hoch. »Sie sind vom FBI?«
    Wir erhoben uns. »Mein Name ist Jerry Cotton, das ist Special Agent Phil Decker. Wir möchten Sie in einer wichtigen Angelegenheit sprechen.«
    »Was wollen Sie?« erkundigte er sich.
    »Mit Ihnen sprechen«, wiederholte ich.
    Er bat uns in sein nebenan liegendes Arbeitszimmer. Es war ebenfalls antik eingerichtet. Die Möbel sahen teuer und gediegen aus.
    Mr. Brighton setzte sich hinter seinen flämischen Schreibtisch, wies auf zwei Sessel, die davor standen, und wartete, was wir ihm zu sagen hatten.
    Ich tat es ohne Umschweife: »Sie sollen ermordet werden, Mr. Brighton. Morgen früh.«
    Sein Gesicht verzog sich. Dann lachte er los. »Sie sind ein Spaßvogel, Mr. Cotton. Wirklich amüsant, was Sie sich da ausgedacht haben. Sie hätten sich nur eine andere Zeit dafür aussuchen müssen. Nachts schlafe ich am liebsten.«
    Phils Miene war undurchdringlich.
    Mir gab Brightons Reaktion zu denken. Als großer Geschäftsmann, der mitten im Leben steht, mußte er sich sagen, daß das FBI andere Sorgen hat, als nachts kleine Späßchen zu veranstalten. Nein, seine Reaktion gefiel mir gar nicht. Entweder war er ein eiskalter Rechner, der seine Angst überspielte, oder er wußte von dem Anschlag und wollte ihn auf seine Weise regeln, ohne das Eingreifen der Polizeibehörden und des FBI.
    »Mr. Brighton«, sagte ich ernst, »vielleicht nehmen Sie meine Warnung ernster, wenn Sie sich an die Ermordung Ihrer Kollegen Gardener und Lawrence erinnern. Wir haben Grund zu der Annahme, daß der geplante Anschlag auf Ihre Person kein Bluff ist.« Brightons Augen verengten sich. Dann stand er auf und kam um den Schreibtisch herum. »So habe ich das noch nicht gesehen«, sagte er langsam und nachdenklich. Sein Blick ging über uns hinweg irgendwo an die Wand. »Sie könnten recht haben.«
    Er ging zu einem kleinen Schrank, holte eine Flasche Whisky hervor und stellte sie zusammen mit drei Gläsern auf den Tisch. Nachdem er wortlos eingeschenkt hatte, sagte er: »Was wollen Sie unternehmen?«
    Sein Sinneswandel kam etwas plötzlich, aber bei solchen Leuten muß man wohl besondere Maßstäbe anlegen.
    »Mr. Decker hat ungefähr Ihre Größe und Ihre Figur. Er wird Ihren Platz einnehmen.«
    »Wo?«
    »Der Anschlag soll morgen früh erfolgen, so gegen sieben Uhr. Was pflegen Sie um diese Zeit zu tun?«
    Er blickte uns an. »Merkwürdig, um sieben Uhr pflege ich meinen Rasen zu mähen. Jeden Morgen ein anderes Stück. Es macht mir Spaß, und ich betrachte es als eine Art Morgengymnastik.«
    »Es ist also bekannt, daß Sie jeden Morgen Ihren Garten betreten?«
    »Aber ja! Jeder weiß es, der in
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