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Jerry Cotton - 0527 - Der Killer mit dem Dekollete

Jerry Cotton - 0527 - Der Killer mit dem Dekollete

Titel: Jerry Cotton - 0527 - Der Killer mit dem Dekollete
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stemmte beide Fäuste auf den Schreibtisch. »Du dreckiger Polizeihund!« Er mußte nach Luft ringen. »Wer mich ’reinlegen will, dem verkaufe ich einen Freifahrschein zur Hölle! Ich besorge es dir und dem Girl eigenhändig, du…«
    Die Wut erstickte seine Stimme. Er schüttelte den Kopf wie ein Hund, dem ein Knochen in der Kehle steckt.
    »So! Duff!« bellte er. »Das Mädchen!« Ich nahm die Hand aus der Tasche. Ich hielt beide »Zigaretten« zwischen Daumen und Zeigefinger. Jeder Nerv meines Körpers vibrierte. Als ich zum Sprechen ansetzte, wußte ich nicht, ob überhaupt ein Laut über meine Lippen dringen würde. Zu meiner eigenen Überraschung klang meine Stimme völlig ruhig. »Ich wußte nicht, daß der Koffer leer war. Laß uns in Ruhe darüber sprechen.«
    »Packt ihn!« heulte Larsom. »Ich werde ihm zeigen, wie teuer sein Girl für ihn bezahlen muß.«
    Es war soweit. Noch hielt keiner eine Waffe in den Händen, aber sie konnten ihre Kanonen in Sekundenbruchteilen ziehen. Janes und mein Schicksal hingen von den Glasröhren in meinen Fingern ab.
    Ich schmetterte die Dinger auf den Fußboden. Gleichzeitig riß ich Jane zurück.
    Die Röhren zerplatzten mit dem scharfen Knall eines Feuerwerkskörpers. Zischend wie aus einer geplatzten Dampfleitung stiegen zwei weiße Rauchsäulen hoch und verbreiteten sich zu einer Rauchwand, die noch undurchsichtiger war wie eine Gardine.
    In langen Sätzen rannten Jane und ich auf den Ausgang zu. Der erste Schuß fiel, als ich durch die Tür hetzte. Jane war einen halben Schritt voraus.
    »Rechts!« schrie ich. »Garage!« Wir rasten durch die Diele. Ich wühlte in der Jackentasche nach den restlichen »CI A-Zigaretten«.
    Vier, fünf Schüsse fielen, aber ich glaube, daß wir uns in diesen Sekunden gar nicht im Schußfeld befanden. Jane erreichte den Durchgang zur Garage. Ich blieb ihr dicht auf den Fersen, sprang die Stufen hinunter, prallte gegen den Ford und warf mich herum.
    Ich feuerte zwei weitere »Zigaretten« in den Durchgang hinein. Die Explosionen hallten wie Böllerschüsse, und der weiße Rauch füllte den Durchlaß schnell.
    Jane rannte am Wagen entlang. Sie warf sich gegen das Garagentor und r üttelte an der Klinke.
    Sie schrie vor Entsetzen laut auf.
    »Verschlossen, Jerry! Es ist verschlossen.«
    »In den Wagen!« brüllte ich und riß den Schlag auf. Ich erinnerte mich genau, daß Sockol den Schlüssel im Zündschloß gelassen hatte.
    Ich sprang hinter das Steuer. Jane kam von der anderen Seite. Sie stürzte so hastig in den Wagen, daß sie vom Sitz rutschte.
    Ich hörte Larsoms Wutgebrüll. »Legt sie um! Legt sie…«
    Das Gebrüll ging in einen Hustenanfall über.
    Ich startete den Ford, hieb den Rückwärtsgang ’rein und trat den Gashebel durch. Der Wagen krachte mit der hinteren Stoßstange gegen das vordere Garagentor, aber er besaß nicht genug Fahrt und Wucht, um es zu sprengen.
    Irgendwo zwischen Sitz und Armaturenbrett zappelte Jane und bemühte sich, hochzukommen.
    »Bleib unten!« rief ich, trat die Kupplung durch und drückte den Vorwärtsgang hinein.
    Sie kamen!
    Wie Schemen tauchten die Gestalten von Larsom, Sockol und Pollog im weißen Rauch auf, der in Schwaden vöm Gang in die Garage wehte. Sie krümmten sich in Hustenanfällen.
    Die Tränen, mit denen ihre Augen auf den scharfen Reiz des Gases reagierten, mußten sie halbblind machen. Aber die Gier nach Rache und Larsoms Wut trieben sie an.
    Ich griff in die Tasche. Alles, was meine Finger erwischten, warf ich ihnen vor die Füße. Zum Glück befand sich die fünfte und letzte CIA-Zigarette darunter.
    Noch einmal knallte es, noch einmal zischte der Rauch hoch, und dieses Mal bekam auch ich meinen Teil mit. Die Tränen schossen mir aus den Augen.
    Ich ließ die Kupplung hochschnellen. Mit einem Satz sprang der Wagen nach vorn.
    Sie feuerten. Ich weiß nicht, wieviel Kugeln in diesen vier oder fünf Sekunden an uns vorbeizischten, während der Ford auf das rückwärtige Garagentor zuraste. Die Schüsse, das Motorengeheul, Larsoms Gebrüll mischten sich zu einem Konzert der Hölle.
    Einer der Gangster sprang aus dem Gang in die Garage. Er streckte beide Arme vor. Als der Ford heranschoß, versuchte der Mann, sich zur Seite zu werfen. Der Kotflügel erwischte ihn. Wie eine große Gliederpuppe wurde er von der Wucht des Anpralls gegen die Wand geschleudert.
    Meine Fäuste umklammerten das Steuerrad. Mein Fuß stand auf dem Gashebel. Die braune Wand des hinteren Garagentors wuchs auf
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