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Jerry Cotton - 0527 - Der Killer mit dem Dekollete

Jerry Cotton - 0527 - Der Killer mit dem Dekollete

Titel: Jerry Cotton - 0527 - Der Killer mit dem Dekollete
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Sie etwa nachzählen?«
    »Dazu habe ich keine Zeit.«
    »Und keine Möglichkeit, Mr. G-man. Die Koffer werden offen angeliefert. Die Schlüssel hält die Bank zurück, deren Eigentum die Behälter sind. Wenn die Schlösser, einmal zugeschnappt sind, kann ich sie nicht mehr öffnen.«
    Ihr Lächeln erlosch. »Ich denke, Ihren Gangsterfreunden wird es keine Schwierigkeit bereiten, einen Geldkoffer zu öffnen.«
    »Selbstverständlich nicht. Vielen Dank für Ihre Hilfe, Miß Harlington.«
    Sie blieb im Büro zurück, als ich den Raum verließ.
    In der Halle hatte sich nichts geändert. Niemand beachtete mich. Ich hielt es für richtiger, eine Begegnung mit Hiram Brighten zu vermeiden. Da eines der Rolltore gerade hochgefahren wurde, benutzte ich diesen Ausgang zum Verlassen der Halle.
    Prompt stoppte mich ein Polizist. »Benutzen Sie den Ausgang für Personen!«
    »Überlassen Sie mir die Wahl meiner Wege, Sergeant!« knurrte ich und zückte den FBI-Ausweis. Er war so mißtrauisch, daß er den Ausweis in die Hand nahm und zwischen den Fingern drehte. Dann gab er ihn zurück, salutierte und sagte: »Entschuldigen Sie, Sir!«
    Ich trug Koffer Und Aktentasche zum Jaguar, warf beides auf den Sitz neben mir und klemmte mich hinter das Steuer. Niemand hielt mich auf. Ich fuhr die Roosevelt- und East River Drive hoch bis zur Triborough Bridge. Ich nahm die Auffahrt und steuerte Queens an.
    Als ich den Astoria Boulevard erreicht hatte, sah ich, daß sie mir im Nacken saßen. Sie folgten mir mit beiden Wagen, dem dunkelgrauen Ford und dem roten Mercury.
    Der Ford überholte mich kurz nach der Abfahrt zum LaGuardia Airfield. Im Überholen bedeutete mir Sockol, der am Steuer saß, daß ich ihm folgen sollte. Der Mercury blieb hinter mir.
    Der kleine Gangster kurvte quer durch Queens. Irgendwo in der Nähe von Meadow Park endete die Fahrt auf einem Schrottplatz.
    Ich biß die Zähne aufeinander. Ein Schrottplatz war genau der richtige Hintergrund für die letzte Szene, und' es sah ganz so aus, als würde sie bald beginnen.
    Sockol stieg aus dem Ford. Seine Hände waren leer. Er kam zu meinem Wagen. »Umsteigen!« knurrte er. Ich stieg aus und nahm den Koffer und die Aktentasche vom Sitz. Ich trug beides in einer Hand — in der linken. Nebeneinander gingen wir zum Ford.
    Sockol wendete den Wagen und fuhr ihn auf die Straße zurück. Hundert Yard weiter stand der Mercury. Als wir uns näherten, blitzten die Scheinwerfer auf. Sockol blinkte zweimal zurück.
    »Sieht so aus, als spieltest du wirklich fair«, knurrte er. »Was solltest du auch machen? Jerome hat alle Trümpfe in der Hand.«
    Während des Restes der Fahrt sprach er kein Wort. Wir erreichten den Bungalow ungefähr um halb neun. Die Straßenlaternen brannten. Der Mercury parkte vor dem Haus.
    Als Sockol den Ford in die Garagenauffahrt steuerte, wurde das Tor von innen geöffnet. Der Wagen glitt an Pollog, dem Boxer, vorbei, der das Tor sofort wieder schloß.
    Vincent Sockol brachte den Ford zum Stehen. Er drehte den Zündschlüssel, zog ihn aber nicht ab. »Aussteigen, G-man!« befahl er.
    Ich stieß die Tür auf und stieg aus. Der letzte Akt begann.
    ***
    Der Kleine stieg nun ebenfalls aus. Sockol schob sich zwischen Kühler und der rückwärtigen Garagentür um den Wagen herum, kam zu mir und streckte die Hand aus. »Die Kanone, G-man!«
    Ich zog die 38er Waffe, faßte sie am Lauf und gab sie ihm. Er steckte meine Kanone in die Jackentasche. Er hatte schon Routine darin.
    Ich nahm die Arme hoch. Sockol tastete mich ab. Auch das war er schon gewohnt, aber er tat es sorgfältig. Er klopfte die Jacke von außen ab. Für einen Sekundenbruchteil stockte er, als er Zigarettenpäckchen und Feuerzeug fühlte, bis er erkannte, daß es sich um harmlose Dinge handelte. Er bückte sich und fingerte an meinen Hosenbeinen abwärts. Dann mußte ich mich umdrehen. Er griff unter die Jacke, senkte eine Hand in die Halfter, um sich zu vergewissern, daß sie wirklich leer war, und beendete die Untersuchung mit einer Inspektion der Gürtelpartie.
    »Ist okay!« brummte er. »Nimm den Koffer!«
    Er ging über die wenigen Stufen durch den kleinen Gang voraus in die Diele des Hauses. Ich trug Koffer und Aktentasche. Duff Pollog hielt sich in meinem Rücken. In dieser Reihenfolge betraten wir den Wohnraum. Die Rolladen waren herabgelassen. Das Licht brannte.
    Jane saß auf der Couch, Jerome Larsom wieder auf dem Schreibtisch.
    Er kam mir entgegen. »Hat es geklappt, G-man?«
    Ich stellte
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