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Jerry Cotton - 0527 - Der Killer mit dem Dekollete

Jerry Cotton - 0527 - Der Killer mit dem Dekollete

Titel: Jerry Cotton - 0527 - Der Killer mit dem Dekollete
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mich zu.
    In meinem Gehirn brannte die Gewißheit, daß Jane und ich erledigt waren, wenn ich das Tor nicht in diesem Anlauf sprengen konnte. Ich zielte mit dem Wagen auf die Mitte, wo die beiden Flügel zusammenstießen. Erst im Augenblick des Aufpralls zog ich den Kopf ein.
    Ich hatte das Gefühl, die Faust eines Riesen stoppe den Wagen. Die Windschutzscheibe prasselte heraus. Die Scheinwerfer zerplatzten knallend. Ich wurde nach vorne geschleudert, aber ich behielt das Steuer in den Fäusten.
    Plötzlich brach die braune Wand des Tores auseinander. Wie von einem gewaltigen Fußtritt getroffen, schwangen die Flügel nach außen. Der Ford schoß nach vorn. Ich wurde in den Sitz gepreßt. Laut schrie ich auf! Vor Freude! Wir hatten es geschafft!
    Aber während wir die Betonpiste entlangrasten, hämmerte hinter uns Larsoms Maschinenpistole.
    Ich glaube, uns rettete nur die Tatsache, daß auch Larsom eine gehörige Portion Tränengas mitbekommen hatte und nahezu nichts sehen konnte. Seine erste Serie lag schlecht.
    Trotzdem muß mindestens eine Kugel den Benzintank durchschlagen haben. Ein Funke aus dem Auspuff genügte. Plötzlich zog der Wagen eine Feuerschlange hinter sich her.
    Wir waren auf dem besten Wege, in die Luft zu fliegen. Phil hat’s mir später erzählt, denn Phil war zu diesem Zeitpunkt schon sehr nahe.
    Ich war mir der Gefahr in diesem Augenblick gar nicht bewußt. Ich dachte nur daran, daß wir aus Larsoms Gewalt und der Reichweite seiner Kugelspritze entkommen mußten.
    Ich hielt den Ford auf der Betonpiste und jagte ihn mit steigender Geschwindigkeit auf den Stacheldrahtverhau zu, der die Piste gegen den Kai begrenzte. Knallend zerrissen zwei, drei Drähte.
    Es schien, als verfinge sich der Wagen im Netz einer riesigen Spinne. Drei, vier Holzpfosten zerbarsten.
    Der Ford kam frei. Zwanzig Yard nach dem Drahtverhau endete die Piste an der Kaimauer.
    Auf einer so kurzen Strecke konnte ich den Wagen nicht mehr zum Stehen bringen, und ich bemühte mich auch nicht. Ich raste nicht zum erstenmal mit einem Auto ins Wasser, und ich weiß, daß es nicht annähernd so gefährlich ist, wie vor einen Baum zu rasen.
    Der Höhenunterschied betrug nur rund ein Dutzend Fuß. Der Schlitten hatte genug Fahrt, um wirklich von der Mauer freizukommen. Er knallte gewissermaßen mit allen vier Rädern gleichzeitig auf die Oberfläche, aber dann fing er natürlich an, sich nach vorn zu neigen, weil der schwere Motor raum schneller absinkt als das nur mit Polstern und Luft gefüllte Heck eines Wagens.
    Insgesamt gesehen säuft ein Auto nicht so schnell ab, wie man vielleicht glaubt. Es dauert einige Minuten, bis es endgültig von der Oberfläche verschwunden ist. Natürlich starb der Motor sofort ab, und auf irgendeine Weise geschah es auch, daß das schon brennende Benzin erlosch. Sofort sprudelte mir das Wasser um die Füße.
    Ich wollte hinaus aus dem Wagen, in dem Larsom uns noch immer zusammenschießen konnte, denn noch ragte das Fahrzeug etwa ein Drittel aus dem Wasser.
    Ich griff nach Jane. Ihr zersäbelter Haarschopf hing schon im hochschießenden Wasser. Sie rührte sich nicht. Ich wußte nicht, ob es nur eine Ohnmacht war, oder ob sie eine Kugel erwischt hatte.
    Ich drückte die Tür auf, faßte Jane unter den Achseln und zog sie aus dem Wagen ins Wasser hinein.
    Die Maschinenpistole begann zu hämmern.
    Ich konnte nicht wegtauchen, solange ich Jane nicht gerettet hatte. Ich erinnere mich genau, daß ich in diesem Augenblick dachte, wie bedauerlich es wäre, jetzt noch erwischt zu werden.
    Phils Stimme hallte über den Kai.
    »Waffen weg und Hände hoch, Larsom!« Neue Feuerstöße — jetzt aber nicht aus einer, sondern aus zwei Maschinenpistolen.
    Ich faßte Janes Kopf, drehte mich auf den Rücken und schwamm mit kräftigen Beinstößen von dem Autowrack weg. Dabei sah ich den Kai und die Betonpiste. Trotz der Dämmerung konnte ich Phil erkennen. Er kauerte hinter einem verrosteten Eisengestell, das früher einmal zu einer Bootswinde gehört haben mochte. Als Deckung taugten die paar Eisenverstrebungen wenig. Phil hatte sie trotzdem gewählt, um Larsom den Weg zu uns abzuschneiden.
    Phil wandte nur einmal den Kopf über die Schulter. »Bist du okay, Jerry?« rief er.
    »Okay!« rief ich zurück.
    Er blickte wieder in Richtung auf das Haus, rief aber:
    »Und das Mädchen?«
    »Keine Ahnung! Ich muß sie an Land bringen!«
    »Schwimm zu den Jachten! Irgend jemand wird ihr dort helfen. Harold und Stephen schneiden
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