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Jerry Cotton - 0520 - Die Lady aus der Rauschgiftbar

Jerry Cotton - 0520 - Die Lady aus der Rauschgiftbar

Titel: Jerry Cotton - 0520 - Die Lady aus der Rauschgiftbar
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Er ging, ohne èinen Laut von sich zu geben, zu Boden.
    Der andere riss den Mund auf, aber ehe er schreien konnte, hatte ich zugeschlagen. Er taumelte rückwärts bis zur Reling. Dort erwartete Michèle ihn mit einem Golf schläger.
    Mit zwei Sätzen war ich an der Brücke und drückte mich an die Wand. Gleich darauf wurde die Tür geöffnet. Der Skipper steckte den Kopf heraus.
    »Was ist passiert?«, rief er.
    Ich ließ meine Faust in seinen Nacken fallen.
    »Das«, murmelte ich.
    Jetzt war der Weg frei. Ich schaffte die bewusstlosen Männer an Land, lief an Bord zurück und startete den Motor. Die Jacht erbebte, als der schwere Diesel loswummerte.
    Lautes Rufen zeigte mir, dass die Gangster an Land sich näherten. Sie hatten eine Meile zu Fuß rennen müssen und waren vermutlich ganz schön außer Atem.
    »Die Leinen sind noch fest«, rief Michèle.
    »Kein Problem«, antwortete ich und erschien mit einem Beil an Deck. Ich hieb die Leinen einfach durch; sie zu lösen, war keine Zeit.
    Jetzt knallte es. Eine Kugel schlug in das Glas der Brücke und surrte mit bösartigem Singen als Querschläger weiter.
    »Gehen Sie nach unten«, rief ich Michèle zu und stellte mich ans Ruder. Der Motor wummerte los; weißer Schaum quoll hinter dem Heck der Jacht empor. Die Yerba Buena, nahm Fahrt auf. Ich steuerte sie dicht am Pier entlang, und als die Reihe der vertäuten Motorboote vor uns lag, gab ich Vollgas. Das Schiff zitterte unter der Beschleunigung. Jetzt hatte sein Bug das erste Boot erreicht; es gab einen harten Schlag, als der messerscharfe Steven mitten hindurchschnitt. Holzteile wirbelten durch das aufgewühlte Wasser. Schon hatten wir das nächste Boot erreicht; ich steuerte es von schräg achtem an und gab ihm einen harten Schlag, der ausreichte, es zu zerstören.
    Das nächste Boot wurde auf die gleiche Weise außer Gefecht gesetzt. Das übernächste steuerte ich wieder frontal an. Es war ein leichtes Plastikboot; wir spürten nicht einmal, als wir es in seine Einzelteile zerlegten.
    So schoren wir an der ganzen Reihe der Motorboote entlang, zerstörten jedes, ließen keines zurück, das noch hätte gebraucht werden können.
    Dann erreichten wir freies Fkhrwasser. Hinter uns verstärkte sich die Knallerei, aber die Gangster hatten nur Handfeuerwaffen, mit denen sie auf diese große Entfernung nichts mehr ausrichten konnten.
    Michèle erschien an Deck. »Ich kann es kaum fassen«, sagte sie, »dass wir es geschafft haben.«
    Ich nickte. »Ich weiß nicht, wie ich Ihnen jemals danken soll. Cloud dürfte jetzt erledigt sein. Er kommt von der Insel nicht herunter, und hier schwimmen die Beweisstücke gegen ihn. Damit ist er fix und fertig. Wir brauchen nur noch die Polizei zu verständigen.«
    »Unten ist ein Funkgerät«, sagte sie. »Ich habe oft gesehen, wie Cloud es bedient hat. Ich will versuchen, einen Notruf durchzugeben.«
    »Tun Sie das. Aber vorher beantworten sie mir eine Frage. Warum haben Sie sich gegen Cloud gestellt?«
    »Die Frage haben Sie mir schon gestern Abend gestellt…«
    »Aber jetzt besteht kein Grund mehr, die Antwort zu verweigern. Als Sie vorhin abdrückten, war meine Lage hoffnungslos - und Ihre nicht minder. Warum taten Sie es?«
    »Weil ich ihn hasse. Ich bin nur noch bei ihm gewesen, weil ich ihn erledigen wollte. Ich hatte die Hoffnung schon aufgegeben - da kamen Sie. Aber ich gab Ihnen keine große Chance. Erst vorhin…«
    »Vorhin war der einzige Augenblick, da ich keine Chance hatte. Und gerade da haben Sie sich auf meine Seite gestellt.«
    »Es war wirklich verrückt, aber ich konnte den Gedanken nicht ertragen, dass Cloud sich wieder einmal durchsetzen sollte. So viele hervorragende Leute sind seinetwegen gestorben.« Sie machte eine Pause.
    Der Wind spielte mit ihrem Haar.
    Sie stand so, dass sie zur Insel zurücksah. Plötzlich wurde ihr Gesicht bleich.
    »Jerry!«, rief sie.
    Ich wirbelte herum.
    Das Flugzeug kam im Tief flug, knapp zwanzig Meter über der Wasserfläche. Die Sonne glänzte auf den Tragflächen. Es hatte die Geschwindigkeit gedrosselt und nahm genau Kurs auf uns. Der Abstand betrug keine zweihundert Yards.
    Cloud hatte noch nicht aufgegeben.
    ***
    Es war eine zweisitzige Sportmaschine. Cloud musste sie sofort flottgemacht haben, nachdem es mir gelungen war, zu entkommen. Daran hätte ich denken können, dass er ein Flugzeug auf der Insel hatte.
    Deutlich konnte ich den Piloten sehen. Hinter ihm saß Cloud. Er hatte das Kabinenfenster geöffnet, und der Lauf
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