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Jerry Cotton - 0520 - Die Lady aus der Rauschgiftbar

Jerry Cotton - 0520 - Die Lady aus der Rauschgiftbar

Titel: Jerry Cotton - 0520 - Die Lady aus der Rauschgiftbar
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konnte zufällig einen solchen Ton erzeugen.
    Lichtsignale? Das war eine Möglichkeit. Systematisch suchte ich ringsum alles ab.
    Es dauerte eine halbe Stunde, dann hatte ich die in der Wand verborgene Fotozelle gefunden. Ich knipste mein Gasfeuerzeug an und hielt die Flamme davor.
    Im nächsten Augenblick glitt die Stahltür lautlos zur Seite.
    Ich trat in den Raum hinein.
    In der Mitte führte ein schmaler Gang hindurch. Zu beiden Seiten waren tiefe Regale eingebaut, die mit Aktenordnern und Plastikschachteln vollgestellt waren.
    Ich war am Ziel.
    Cloud hatte das meiste auf Mikrofilm aufgenommen, um Platz zu sparen. Am Ende des Raumes stand eine Rekordak-Anlage, mit der er jederzeit Kopien hersteilen konnte. Zwischen dem Gang und den Regalen war ein massives engmaschiges Gitter angebracht, das den Zugang verhinderte. Ich trat heran, um es zu untersuchen, und entdeckte bald, dass es mit denselben elektronisch gesteuerten Sperren ausgerüstet war wie die Gitter in modernen Gefängnissen. Cloud hatte seine Buchhaltung wirklich gut abgesichert. Das Gitter war aus einem Spezialstahl, der mit normalen Mitteln weder durchsägt noch geschweißt werden konnte. Es ließ sich nur öffnen, wenn man den Mechanismus der elektronischen Sperre beherrschte.
    Ich sah mir die Sperre näher an ünd entdeckte, dass sie mit einer siebenstelligen Zahlenkombination gekoppelt war.
    Die Kombination musste man kennen, um das Gitter zu öffnen. Vermutlich kannte nur ein Mensch die Kombination, und das war Cloud selbst.
    Man musste den Syndikatsboss dazu bringen, die Kombination zu verraten. Oder ihn in einem Augenblick überraschen, da er das Gitter geöffnet hatte. Man musste…
    »Hände hoch«, sagte eine weibliche Stimme hinter mir. »Und keine falsche Bewegung, oder ich schieße.«
    ***
    Langsam wandte ich mich um. In der offenen Tür stand Michèle Isola. Die Lady aus der Rauschgift-Bar. Sie hielt einen großkalibrigen Revolver in der Hand, mit dem sie auf mich zielte.
    »Oh«, sagte ich, »fast haben Sie mich erschreckt. Wollen Sie nicht das Schießeisen wegtun? Die Dinger gehen manchmal von selbst los.«
    »Das wäre in Ihrem Fall gar nicht so verkehrt«, sagte sie. »Bestimmt läge es in Clouds Interesse.«
    »Aber nicht in Ihrem Interesse«, sagte ich mit einem Versuch zu scherzen. »Denken Sie an die vielen netten Stunden zu zweit, die uns entgehen.«
    »Warum haben Sie am letzten Samstag nicht angerufen?«, fragte sie.
    »Es ging nicht«, sagte ich bedauernd. »Da hatte ich damit zu tun, meine Haut zu retten. Das scheint langsam eine Dauerbeschäftigung zu werden.«
    »Sie hätten es tun sollen.«
    »Warum?«
    »Dann hätte ich Ihnen sagen können, dass Cloud von Anfang an entschlossen war, Sie zu behalten. Es hätte Ihnen viel Aufregung erspart.«
    »Danke«, sagte ich.
    »Sie brauchen nicht zu danken. Ihr Weg war der erfolgreichere. Sie sind jetzt zweiter Mann in der Organisation. Aber Sie sind es nicht mehr, wenn ich Cloud sage, dass Sie hier nachts herumschleichen und versuchen, an seine Bücher zu gelangen.«
    »Werden Sie es ihm sagen?«
    »Ich weiß nicht.«
    »Sie haben doch nichts davon.«
    »Deswegen zögere ich ja.«
    »Michèle, ich will ganz offen zu Ihnen sein. Ich habe das Gefühl, Sie mögen Cloud nicht, ja Sie hassen ihn sogar. Aber aus irgendeinem Grund haben Sie sich an ihn gebunden. Was ist dieser Grund? Geld?«
    Sie sah mich an und ihre Augen weiteten sich.
    »Es hat keinen Sinn, Ihnen das zu verraten, Mr. Dayton. Nicht solange ich nicht wirklich weiß, wer Sie sind. Aber ich will zu Ihnen ebenso offen sein. Ich glaube, Sie sind darauf aus, Cloud zu erledigen.«
    »Und wenn es so wäre?«
    »Dann wäre ich gespannt, ob Sie es schaffen.«
    »Nur gespannt?«
    Sie wandte den Kopf zur Seite.
    - »Sie schaffen es nicht«, sagte sie hart. »Es ist unmöglich. Cloud ist nicht zu besiegen. Diese Unterlagen hier wären der Schlüssel - aber es ist immöglich, an Sie heranzukommen.«
    »Es sollte aber möglich sein.«
    »Sie denken, das einzige Hindernis ist das Gitter. Das ist ein Irrtum. Das Gitter lässt sich nur mit einer Zahlenkombination öffnen. Niemand außer Cloud kennt die Kombination. Sollte aber jemand auf die Idee kommen, Gewalt anzuwenden, so wäre das ein schlechter Einfall. Hier sind überall versteckte Alarmeinrichtungen eingebaut. Wird eine davon im Gang gesetzt, löst sie automatisch eine Sprengladung im Boden des Schiffes aus. Der Raum wird sofort mit Wasser geflutet.«
    »Nun, dann werden die Akten
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