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Jerry Cotton - 0520 - Die Lady aus der Rauschgiftbar

Jerry Cotton - 0520 - Die Lady aus der Rauschgiftbar

Titel: Jerry Cotton - 0520 - Die Lady aus der Rauschgiftbar
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einschnappen. Jetzt lag die Patrone im Lauf. Der Hahn war gespannt. Mit dem Daumen zog Perkins den Sicherungsflügel zurück.
    »Perkins wird Sie persönlich liquidieren«, sagte Cloud strahlend. »Er hat das verdient. Ich wäre beinahe auf Sie hereingefallen. Er hat das verhindert. Perkins, Sie können jetzt abdrücken.«
    Der Gangster hob die Waffe. Die runde Mündung zeigte genau auf mich. Der Abstand betrug fünf Yards. Ich stand wie erstarrt. Es gab keine Rettung, nichts, was ich hätte tun können.
    Aus!
    Der Schuss krachte.
    ***
    Einen Augenblick war alles ringsum erstarrt. Perkins Gesicht veränderte den Ausdruck. Die Finger öffneten sich, die Waffe polterte zu Boden. Dann begann er zu taumeln, ging in die Knie. Ein Ausdruck maßlosen Staunens erschien auf seinem Gesicht. Er brach zusammen, fiel auf den Boden. Er war tot.
    In der offenen Tür hinter Cloud stand Michèle Isola. Die Lady aus der Rauschgift-Bar. Das Mädchen war sehr weiß im Gesicht.
    Ich hechtete über den Tisch, prallte mit jemandem zusammen und stieß ihn zur Seite. Ringsum brach die Hölle los, tausend Hände griffen nach mir, Rufe wurden ausgestoßen, jemand feuerte sinnlos in der Gegend herum. Die Verwirrung war vollkommen.
    Ich kämpfte mich frei, erreichte die Tür, packte einen Sessel und schleuderte ihn gegen die Welle der Angreifer. Dann war ich hindurch und schlug die Tür zu. Das Schloss schnappte ein. Ich drehte zweimal den Schlüssel herum. Die massive Eichenholztür erdröhnte unter schweren Schlägen von der anderen Seite.
    »Danke, Michèle«, sagte ich atemlos. »Sie haben mir das Leben gerettet.«
    »Ich habe alles gesehen«, sagte sie. »Ich konnte es nicht ertragen.«
    Jetzt verstärkten sich die Schläge gegen die Tür. Es konnte nicht mehr lange dauern, bis sie nachgab.
    »Beeilen wir uns«, sagte ich und nahm sie an der, Hand. Wir hasteten den Gang entlang. An der Treppe stand der livrierte Butler. Er hantierte mit einer Schrotflinte. Ich war schneller. Mit einem trockenen Haken beförderte ich ihn die Stufen hinunter.
    Dann hatten wir die Halle erreicht. Draußen stand der Schwarze, der den Golfwagen gefahren hatte. Er war unbewaffnet und ging sofort auf mich los.
    Der Bursche war gut trainiert, und er hatte eine blendende Technik. Aber ich war nicht in der Stimmung, mich aufhalten zu lassen. Ich wehrte seinen Angriff ab und setzte sofort meine Handkante ein.
    Er schrie auf und ging in die Knie. Mit einem kurzen Schwinger hob ich ihn aus den Schuhen.
    »Wir nehmen den Wagen«, rief ich Michèle zu. »Gibt es hier noch andere Fahrzeuge?«
    »Nein«, antwortete sie atemlos.
    Ich kletterte auf das offene Fahrzeug, stellte fest, dass der Zündschlüssel fehlte, und lief zu dem bewusstlosen Fahrer zurück.
    Laute Rufe aus dem Haus zeigten mir, dass die Gangster inzwischen die Tür aufgebrochen hatten. Jetzt ging es um Sekunden. In fliegender Hast durchwühlte ich die Taschen des Bewusstlosen. Da endlich fand ich den Schlüsselbund.
    Ich lief zum Wagen zurück, schwang mich auf den Fahrersitz und startete den Motor. Er heulte auf. Mit einem Ruck startete der leichte Wagen. Kies spritzte unter den Reifen weg.
    Hinter uns knallte es. Die Kugeln pfiffen bedrohlich dicht über uns hinweg.
    Ich drückte das Mädchen auf den Boden des Fahrzeugs und beugte mich tief über das Lenkrad. Rasch näherten wir uns den Bäumen. Die Knallerei hinter uns verstärkte sich, aber jetzt waren wir außer Schussweite.
    Mit der höchsten Geschwindigkeit, die der leichte Wagen hergab, fuhren wir durch den Park. Bis zum Hafen betrug die Entfernung etwa eine Meile. Wir legten sie in knapp zwei Minuten zurück.
    Dann öffneten sich die Bäume vor uns, gaben den Blick auf die Bucht frei. Ich verlangsamte das Tempo, rollte gemächlich auf das Pier.
    Die Besatzungsmitglieder der Yerba Buena, lehnten an der Reling, sahen mir neugierig entgegen.
    »Was ist passiert?«, rief einer. »Da drüben wurde doch geschossen?«
    »Ja«, sagte ich. »Mr. Cloud hat einen Polizeispitzel entlarvt. Der Bursche konnte in letzter Minute fliehen. Er ist jetzt auf dem Weg hierher. Ich soll ihm den Weg abschneiden.«
    »Ein Polizeispitzel? Verdammt, wie ist so etwas möglich?«
    Ich stellte den Motor ab und kletterte an Deck.
    »Dieselbe Frage stellte Mr. Cloud sich auch«, sagte ich und sah mich um. Die beiden Männer standen jetzt vor mir. Vom Skipper war nichts zu sehen.
    Ich holte aus und landete bei dem ersten einen kurzen, trockenen Aufwärtshaken, genau auf den Punkt.
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