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Jerry Cotton - 0519 - Als Praemie einen Todesjob

Jerry Cotton - 0519 - Als Praemie einen Todesjob

Titel: Jerry Cotton - 0519 - Als Praemie einen Todesjob
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nur kommen.
    Aus dem Lautsprecher des Autoradios kam die hektische Stimme des Nachrichtensprechers. »… die Untersuchungen über die Ursachen des Unfalles, der zum tragischen Tod der drei Raumfahrer Gus Grissom, Edward White und Roger Chaffee führte, sind noch nicht abgeschlossen…«
    Was ist schon dabei, dachte der Verbrecher. Drei mehr oder weniger. Leemiller ist mir viel wichtiger. Er bringt mir harte Dollars, wenn er stirbt. Und er muß sterben.
    Hinter der Ladentür sah Cunard eine Bewegung.
    Jetzt, dachte er.
    ***
    Winston Leemiller öffnete die Ladentür.
    »So«, sagte er, »ich muß noch abschließen und das Gitter vorlegen!«
    Er drückte sich an mir vorbei und wollte zum Gitter, das draußen an die Hauswand geklappt war.
    In diesem Moment schnitt es grellweiß durch die Dunkelheit.
    Vier Autoscheinwerfer flammten auf und trafen schmerzend meine Augen. Ich taumelte rückwärts, aber meine Hände faßten noch den alten Mann an den Schultern. Ich stürzte rückwärts und knallte hart auf den Boden des Ladens.
    Leemiller fiel rückwärts über mich gegen einen eisernen Schirmständer in der Nähe der Ladentür.
    Das alles passierte im Bruchteil einer Sekunde.
    Im gleichen Sekundenbruchteil dröhnten drei schnell hintereinanderfolgende Schüsse durch die stille Straße. Fast gleichzeitig barst die große Schaufensterscheibe des Leemiller-Ladens.
    Und nur einen Sekundenbruchteil später heulte die starke Maschine des Wagens auf.
    Mit pfeifenden Reifen raste er vorbei.
    »Hierbleiben!« brüllte ich, damit Leemiller mich verstand, und sprang auf die Beine.
    Ich flog förmlich durch die Ladentür auf die Straße hinaus, stolperte über die Stufe, fing mich, prallte draußen gegen einen Eisenmast, wirbelte wieder herum.
    Der Wagen bog um die Ecke.
    Mit einem olympiareifen Spurt raste ich die achtzig Yard zu meinem Jaguar. Ich hatte ihn vorsorglich günstig geparkt. Das erwies sich jetzt als Pluspunkt.
    Ich weiß nicht mehr, wie ich es schaffte, in Sekundenbruchteilen hinter dem Steuer zu sitzen und den Motor zu starten.
    Mit einem einzigen Handgriff schaltete ich Licht, Sirene und Rötlich ein, warf den Rückwärtsgang hinein, ließ die Kupplung kommen, daß mir mein Jaguar fast im gleichen Moment leid tat, und schoß 'rückwärts in die Fahrbahn.
    Als ich die Straßeneinmündung erreichte, sah ich ihn. Er hatte versucht, nach rechts in die Cooper Street einzubiegen, aber dort stand ein Lastwagen, der jetzt gerade in der Gegenrichtung um die Ecke biegen wollte. Der Wagen mit dem Verbrecher am Steuer machte einen wilden Schlenker. Aber er schaffte es. Er raste geradeaus weiter.
    Der Lastwagen schob sich unaufhaltsam vorwärts.
    Ich weiß, wie schwer es ist, einen schwerbeladenen Lastwagen zum Stehen zu bringen. Der Fahrer konnte nichts dafür, daß er mir den Weg abschnitt. Wertvolle Sekunden vergingen, ehe er sich so weit wieder zurückgeschoben hatte, daß ich in einem riskanten Manöver mit zwei Rädern auf dem Bürgersteig an ihm vorbeikam.
    Mein Gegner hatte schon fast das Ende der Central Street erreicht.
    Aber er hatte keinen Jaguar, kein Rotlicht und keine Sirene.
    Ich kam ihm näher.
    Und als er endlich nach links abbiegen konnte, trennten uns 200 Yard.
    Trotzdem mußte ich noch einmal bremsen — ich konnte nicht mit meinem Höllentempo blind in die Kreuzung fahren. Einen Blick nach rechts, schnelles Blinken mit dem Scheinwerfer.
    Jawohl — ein Wagen kam von rechts. Er bremste, der Fahrer blinkte mir: »Frei!«
    Ich riß den Jaguar in die Kurve.
    Und dann sah ich den Wagen des Verbrechers.
    80 Yard vor mir. Er stand auf dem Bürgersteig. Die linke Tür war offen.
    Ich stieg mit Macht auf die Bremsen.
    Und jetzt sah ich den Mann.
    Es war unglaublich. Er glich tatsächlich einem schweren, schwammigen Nilpferd. Aber er war so behende und gelenkig wie ein durchtrainierter Basketballspieler. Noch bevor ich aus dem Wagen war, hatte er das Kunststück fertiggebracht. Er war mit einem Klimmzug und einem Überschlag über die Mauer des Evergreen-Friedhofs verschwunden.
    Zurück, dachte ich — über Funk Verstärkung anfordern. Abriegeln lassen.
    Nein, sagte ich mir dann. Jede Sekunde Vorsprung bringt ihn weiter in Sicherheit.
    Ich rannte auf die Mauer zu, zog mich hoch, schwang mich darüber.
    An alles hatte ich gedacht. Nur daran nicht, daß sich an dieser Stelle hinter der Friedhofsmauer ein breiter Wassergraben befand.
    Das Wasser spritzte hoch auf, als ich hineinklatschte. Das zweite Freibad an diesem
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