Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jerry Cotton - 0519 - Als Praemie einen Todesjob

Jerry Cotton - 0519 - Als Praemie einen Todesjob

Titel: Jerry Cotton - 0519 - Als Praemie einen Todesjob
Autoren:
Vom Netzwerk:
sie wieder allein waren. »Du mußt mir einen Rat geben. Ich habe heute Stamps gekauft. —Cent-Stamps. 9900 Stück. Das Stück für vier Cent.«
    »Gutes Geschäft«, knurrte der Cop. »Im Post Office kosten sie fünf Cent. Von wem hast du sie gekauft?«
    »Du kannst es dir denken«, murmelte Charly Herman.
    »Nein«, erwiderte der Polizist. »Ich bin nicht im Dienst.«
    »Den Mann, der mir die Marken gebracht hat, kenne ich nicht«, berichtete Herman kurz. »Aber vorher hat einer angerufen und mir das Geschäft vorgeschlagen. Den kenne ich. Er ist Gangster.«
    »Good night, Charly«, sagte Earl Harper leichthin. Heftig qualmend ging er zur Tür. Dort drehte er sich noch einmal um. »Ab morgen früh acht Uhr habe ich wieder Dienst. Die Police Station ist durchgehend geöffnet. Außerdem gibt es hier in Manhattan eine Firma, die nennt sich Federal Bureau of Investigation. FBI. Die ist für den Überfall auf den Postwagen direkt zuständig. Die Telefonnummer ist LE 5-7700. Good night, Charly!«
    »Good night, Earl!«
    Der Cop nickte seinem Freund noch einmal zu. »Schlaf gut. Und träume möglichst nicht davon, daß du vielleicht eines Tages wegen Hehlerei vor Gericht stehst. Ein solcher Traum könnte nämlich verdammt wahr werden!«
    ***
    »Neun Millimeter«, sagte Lieutenant Delroy und deutete auf eines der Geschosse. Es hatte den Körper des einen Toten durchschlagen und im Teppich gesteckt.
    »Das spricht eigentlich dagegen, daß es ich um den gleichen Täter wie heute vormittag handelt«, überlegte ich laut. »Heute vormittag war es ein typischer Würger…«
    »Darf ich Ihnen widersprechen, Jerry«, meinte der Lieutenant. »Wie ich es aus der Fahndungsmeldung kenne, handelte es sich heute vormittag um eine alleinstehende Frau. Hier sind es immerhin vier Männer gewesen.«
    »Das Motiv wäre in beiden Fällen das gleiche«, stellte Sergeant Brooglie fest.
    »Ja und nein«, wandte ich ein. »Wir wissen inzwischen, daß der in Sing-Sing sitzende Frank Ritchell versucht hat, einen gewissen Viccallo zum Mord an Mrs. Barrymore anzustiften. Viccallo, der aus Sing-Sing entlassen wurde, hat diesen Auftrag vermutlich nicht übernommen. Aber vielleicht hat Ritchell einen anderen Verbrecher für den Mord gefunden. Ritchells Rachegedanken gegen Mrs. Barrymore wären verständlich, denn sie hat der Polizei einen entscheidenden Hinweis auf ihn gegeben und dafür eine Belohnung erhalten. Andererseits gibt es jedoch keine Verbindung zwischen Mrs. Barrymore und diesen vier Männern hier. Auch Ritchell hatte mit den Italienern nichts zu tun.«
    »Jetzt geht es den miesen Kreaturen an den Kragen, die für ein paar Dollar Belohnung gepfiffen haben. Wer seinen Mund nicht halten konnte, wird jetzt sterben«, sagte Ben Edwards laut. Er zitierte damit noch einmal die zwei Sätze, die ihm aus dem Telefon entgegengeschallt waren.
    »Das trifft in beiden Fällen zu«, nickte ich. »Sowohl…«
    Und dann traf es mich ganz plötzlich. Wie Schuppen fiel es mir von den Augen.
    Der Lieutenant merkte es. »Eine neue Überlegung, Jerry?«
    »Ja, Franklin. So, wie Ben Edwards es eben gesagt hat…«
    »Nicht ich habe es so gesagt«, betonte Edwards noch einmal, »sondern der Unbekannte hat sich so ausgedrückt.«
    »Ja, eben«, sprach ich weiter. »Vielleicht wurde Ethel Barrymore nicht im Auftrag von Frank Ritchell umgebracht, sondern von einem Mann, der sich gewissermaßen als ›Rächer der Unterwelt‹ berufen fühlt. Von einem Mörder also, der es sich vorgenommen hat, Menschen zu ermorden, die jemals die Polizei in ihrem Kampf gegen die Unterwelt unterstützt haben.«.
    »Das wäre eine Möglichkeit«, stimmte mir der Lieutenant zu.
    »Mehr noch«, spann ich meinen Faden weiter. »Vielleicht handelt es sich sogar um einen Verbrecher, der Mitwisser oder Zeugen einer Tat einschüchtern will.«
    »Wir müßten also prüfen, welche Belohnungen ausgesetzt sind, um…«, warf der Sergeant ein. Doch dann schüttelte er den Kopf. »Nein, geht ja nicht. Die betreffenden Täter sind ja noch unbekannt.«
    »Vielleicht ist die betreffende Tat noch nicht einmal begangen«, schränkte der Lieutenant noch ein.
    Ich fuhr herum und faßte Ben Edwards am Jackenaufschlag. »Ben«, beschwor ich ihn, »Sie allein können mir jetzt helfen. Was ich jetzt von Ihnen verlange, kann möglicherweise ein paar Menschen das Leben retten!«
    »Ich muß meine Story schreiben!« erinnerte er mich. Schon seit meiner Ankunft drängte er, endlich gehen zu dürfen.
    »Nein,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher