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Jerry Cotton - 0502 - Der Tag an dem mein Henker kam

Jerry Cotton - 0502 - Der Tag an dem mein Henker kam

Titel: Jerry Cotton - 0502 - Der Tag an dem mein Henker kam
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Entscheidungen heraufbeschworen worden«, sagte Lawrence unbeirrt. »Du wolltest unbedingt den Supergangster spielen, das ganz große Monster!«
    »Ich könnte ein Supergangster sein, wenn ich die richtigen Leute um mich hätte!« schimpfte Gavetta. »Wer hat denn zuerst versagt? Du und Chuck!« Von draußen ertönte ein dumpfes Geräusch. Kurz darauf hörte man das Klappen der Wagentür. Die Gangster fuhren mit ihrem Stationcar davon. Gavetta riß die Haustür auf. Mitten auf der mit weißem Kies belegten Auffahrt stand eine große schmutzige Kiste.
    »Diese Hunde!« preßte Gavetta durch die Zähne.
    »Sie haben nur das getan, was Thompson ihnen befahl«, sagte Shribbers. »Thompson ist schuld.«
    Gavetta ballte die Fäuste. In seinen Augen glitzerte es kalt. »Den werde ich mir kaufen«, sagte er kaum hörbar.
    ***
    »Augenblick bitte«, sagte Claire Lind-.stroem. »Sobers in Ashville bekommt noch eine Sendung. Hast du dir den Auftrag notiert?«
    Der Mann mit den dicken Brillengläsern nickte. Er hieß Andrew Heftings und war der Leiter des Versandes. Zusammen mit Claire Lindstroem und Itaoul Gavetta leitete er das kleine Zwanzig-Mann-Unternehmen, das sich mit der illegalen Herstellung und dem Vertrieb von kopierten französischen Parfüms befaßte. Claire verbrachte im allgemeinen täglich nur zwei oder drei Stunden in der Firma, auch Raoul Gavetta ließ sich nicht häufiger sehen. Sie konnten sich auf Andrew Heftings verlassen. Unter seiner Regie lief der Betrieb nahezu reibungslos.
    Claire stand auf. Sie griff nach ihrer Handtasche. Das mit Aktenregalen und altmodisch wirkenden Büromöbeln überladene Office machte einen ziemlich heruntergekommenen Eindruck. Es paßte zu dem dunklen Hofgebäude, wo es untergebracht war.
    Am Eingang hing ein Schild mit dem Aufdruck SWOOSH DESINFEKTIONSMITTEL. Seit der Gründung der Firma war hier noch kein einziges Desinfektionsmittel hergestellt worden, die Tarnbezeichnung war eine plausible Erklärung für die vielen Ballonflaschen, die angeliefert wurden, und niemandem war es bislang eingefallen, den kleinen Betrieb zu kontrollieren.
    »Ich gehe«, sagte Claire.
    »Was ist eigentlich los?« fragte Heftings blinzelnd.
    »Was soll los sein?« Claire Lindstroem trat vor den halbblinden Spiegel, um den Sitz ihres kleinen giftgrünen Hütchens zu kontrollieren. »Raoul spielt verrückt. Wenn er so weitermacht, können wir uns nach einem neuen Job umsehen. Raoul hat sich von Thompson einwickeln lassen.«
    »Raoul läßt sich von keinem einwickeln«, sagte Heftings überzeugt. »Wir ; ind im Moment alle ein bißchen nervös, auch ich. Die Geschichte im Central Park war nicht nach meinem Geschmack. Mordaufträge liegen mir nicht. Ich habe zwar mein Bestes getan…«
    »Ihr alle habt euer Bestes getan!« spottete Claire. »Euer Bestes ist nur leider nicht gut genug.«
    »Was wirst du tun?«
    »Verduften«, sagte Claire und ging zur Tür. »Ich lasse mich auszahlen.«
    »Auszahlen?« Heftings machte ein skeptisches Gesicht. »Du glaubst, Raoul geht darauf ein?«
    Claire kam nicht mehr dazu, Heftings Frage zu beantworten. Die Tür öffnete sich. Shribbers und Lawrence kamen herein. Claire war verblüfft. Die beiden hatten sich seit Monaten nicht mehr in der Firma sehen lassen. »Was treibt ihr denn hier?« wollte sie wissen.
    Lawrence setzte sich auf eine Schreibtischecke, während Shribbers sich auf einen Stuhl fallen ließ. »Im Betrieb gibt’s doch einen Säurebehälter, nicht?« fragte Lawrence. Er holte einen Apfel aus der Tasche und biß hinein.
    »Weshalb fragst du?« erkundigte sich Heftings. »Ja, es gibt einen solchen Behälter.«
    »Ist der Pott voll?«
    »Nein.«
    »Du wirst ihn füllen«, sagte Shribbers. »Wir haben Garret mitgebracht.« Heftings verfärbte sich. »Ich verstehe«, murmelte er.
    »Er muß verschwinden, und zwar spurlos«, sagte Lawrence kauend. »Mit Säure ist das doch zu schaffen, oder? Es ist Raouls Idee.«
    »Das kann ich mir denken«, sagte .Heftings bitter.
    »Wo ist Raoul?« fragte Claire. »Unterwegs zum Golfplatz«, sagte Lawrence weiterkauend. »Er will mit Thompson ab rechnen…«
    »Wie stellt er sich das vor?«
    »Ganz einfach. Er wird Thompson erschießen. Das hat er sich jedenfalls vorgenommen. Ich gebe zu, daß das unsere letzte Chance ist, wenn wir von Thompson nicht geschluckt werden wollen. Der Golfplatz ist für Raouls Vorhaben bestens geeignet. Raoul ist ein hervorragender Schütze. Er wird ein Gewehr mit Zielfernrohr benutzen.«
    In
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