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Jerry Cotton - 0502 - Der Tag an dem mein Henker kam

Jerry Cotton - 0502 - Der Tag an dem mein Henker kam

Titel: Jerry Cotton - 0502 - Der Tag an dem mein Henker kam
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ziehen. Der junge Gangster hatte diese Reaktion einkalkuliert. Noch ehe Shribbers dazu kam, die Waffe zu ergreifen, wurde er von einem bestens placierten Karateschlag zu Boden gestreckt.
    Shribbers’ Bewußtsein plätscherte dicht am Rande einer Ohnmacht dahin. Er merkte zwar, daß man ihm die Pistole abnahm, doch fehlte ihm die Kraft, sich dagegen zu wehren. »Komische Type«, knurrte der ältere der Gangster. »Will hier den Helden spielen.«
    In der Halle ertönten Schritte. Rick Lawrence tauchte auf. Er sah seinen Kumpan am Boden liegen und machte schnell kehrt, um Gavetta zu warnen.
    Gavetta saß schweigend im Wohnzimmer an der Terrassentür. Er trank starken schwarzen Tee, rauchte eine Zigarette und versuchte vergeblich, sich einzureden, daß es für die Fortführung der Geschäfte nicht übel sei, die Unterstützung eines einflußreichen Syndikats zu besitzen.
    Thompson hatte ihn mit Hilfe Bert Garrets zu einem Befehlsempfänger degradiert. Aus dem mächtigen, selbständigen Syndikatsboß Gavetta war das Anhängsel eines noch mächtigeren und noch größeren Syndikats geworden.
    »Irgend etwas ist im Gange!« stieß Lawrence hervor. »Da stehen zwei Kerle an der Tür… sie haben Chuck niedergeschlagen!«
    Gavetta zuckte zusammen. Er hatte genug von diesem verdammten Ärger. Ließ ihn denn niemand zur Ruhe kommen? Er schaute über die Schulter. »Was für Kerle?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Dann geh ’raus und…« Gavetta unterbrach sich, da die Wohnzimmertür geöffnet wurde. Die beiden Männer erschienen auf der Schwelle. Der jüngere hielt Shribbers’ Pistole in der Rechten. Dann ließ er sie am Zeigefinger baumeln.
    »Wir bringen eine Kiste«, sagte der ältere.
    Gavetta stand auf. Er hatte plötzlich einen hochroten Kopf. »Soso«, murmelte er. »Eine Kiste. Von wem, wenn ich fragen darf, und was ist darin?«
    »Einer Ihrer Leute, soviel ich weiß«, sagte der ältere von Thompsons Gangstern. »Die Kiste ist verdammt schwer. Jemand muß uns helfen, sie in die Halle zu tragen.«
    »Wer schickt sie?« fragte Gavetta.
    »Mr. Thompson mit besten Empfehlungen.«
    »Augenblick«, sagte Gavetta. Er trat ans Telefon und wählte Thompsons Nummer. Dick Hill, Thompsons rechte Hand, meldete sich. »Gavetta. Ich möchte Thompson sprechen«, sagte Gavetta ärgerlich.
    »Sorry, Mr. Gavetta. Er ist zum Golfspiel gefahren. Kann ich Ihnen irgendwie behilflich sein?« fragte Hill mit öliger Stimme.
    »Ja, das’können Sie!« explodierte Gavetta. »Geben Sie Ihren beiden Affen sofort die Anweisung, aus meinem Haus zu verschwinden! Ich kann den Anblick dieser Attrappen einfach nicht länger ertragen!«
    Hill lachte. »Aber, aber, Mr. Gavetta! Warum denn so gereizt? Jack und Harvey haben keine Anweisung, sich lange bei Ihnen aufzuhalten. Sie werden ganz von alleine gehen, sobald sie die Kiste abgeliefert haben.«
    »Was, zum Henker, ist mit dieser idiotischen Kiste los?« schrie Gavetta wütend.
    »Jack und Harvey bringen Ihnen Bert Garret zurück. Das ist alles.«
    »Das ist alles?« echote Gavetta fassungslos. »Thompson hat mir doch versprochen, den Toten verschwinden zu lassen!«
    »Tatsächlich? Dann wird er es sich anders überlegt haben. Sie müssen zugeben, daß Garret nicht unser Problem ist. Ich verstehe nicht recht, worüber Sie sich aufregen, Raoul.«
    »Ich verweigere die Annahme der Sendung«, sagte Gavetta scharf. Er knallte den Hörer auf die Gabel und schrie die Männer an: »Verschwinden Sie! Los, ’raus mit Ihnen! Und nehmen Sie die verdammte Kiste wieder mit!« Jack Brendan und Harvey Miller, zwei von Thompsons zuverlässigsten Männern, ließen sich von Gavettas Geschrei nicht beeindrucken, machten schweigend kehrt und gingen hinaus. In der Halle mühte sich Shribbers ab, auf die Beine zu kommen. Brendan und Miller gingen an ihm vorbei aus dem Haus.
    Gavetta knallte hinter ihnen die Tür zu. »Ihr habt mir Vorwürfe gemacht!« schrie er Shribbers und Lawrence an. »Ihr habt mir vorgeworfen, das Syndikat verkauft zu haben! Okay… wollt ihr mir jetzt bitte einmal verraten, wie ich es hätte weiterführen sollen? Wo sind denn die Leute, auf die ich mich verlassen kann? Garret wurde zum Verräter, den ich töten mußte, und ihr seid ungefähr so wirkungsvoll wie schlafende Hauskatzen… und genau so gefährlich!« fügte er höhnisch hinzu.
    Lawrence biß sich auf die Lippen. »Darf ich dazu auch mal was sagen?«
    »Nein, das darfst du nicht!« schrie Gavetta.
    »Die Schwierigkeiten sind durch deine
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