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Jenseits des Spiegels

Jenseits des Spiegels

Titel: Jenseits des Spiegels
Autoren: Stefanie Markstoller
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Weg nach Sternheim, um alles Weitere wegen den Verlorenen Wölfen abzuklären. Vielleicht waren sie sogar schon da.
    Am Rande des Schauplatzes entdeckte ich Veith, wie er allein am See stand, und den Blick auf die glatte Oberfläche des Wassers gerichtet hatte. Seit dem das alles passiert war, hatte ich gar nicht mehr richtig  mit ihm sprechen können. Ich gesellte mich an seine Seite, den Blick wie er auf die ruhige Oberfläche gerichtet. „Warum hast du das gemacht?“
    „Was?“
    „Das mit Pal. Warum hast du ihn getreten?“ Erst in meinem vergangenen Halbschlaf war mit die Bedeutung dessen was er getan hatte bewusst geworden. Natürlich wusste ich, dass es auch ein Wunschtraum sein konnte, aber ich konnte ja hoffen und glauben.
    „Weil er simuliert hat.“
    „Das hat er schon die ganze Zeit getan. Aber was mich interessiert, warum hast du erst eingegriffen, als er wollte, dass ich ihn küsse?“ Das war nämlich der Knackpunkt an dieser ganzen Geschichte.
    Er schwieg einen Moment, wägte seine Worte ab. „Weil du es getan hättest …“
    Mein Herz schlug schneller …
    „… und zwar aus den falschen Gründen.“
    … und kam stockend zu stehen. Ich presste die Lippen zu einem dünnen Strich zusammen. „Das war dein einziger Antrieb?“
    „Ja.“
    Die Antwort kam zu schnell, und wieder keimte Hoffnung in mir. „Du solltest mich nicht anlügen.“
    „Ich lüge nicht.“
    „Doch das tust du.“ Ich wandte mich zu ihm um. Jetzt würde ich ihn festnageln. „Du warst eifersüchtig, darum hast du es getan. Die ganze Zeit hat dich seine Show nicht interessiert, vielleicht fandest du sie sogar witzig, obwohl ich wie ein Baby geflennt habe, aber als es dann ernst wurde, hast du eingegriffen.“
    Seine Schultern sackten zusammen, und er seufzte. „Talita, ich weiß, das im Wald, das …“ Er kniff die Lippen zusammen. „Ich mag dich, wirklich, aber nicht so wie …“
    Wie ein Stein fiel mir dieser Satz in den Magen. „Sprich es nicht aus“, quetschte ich zwischen zusammengebissenen Zähnen hindurch. „Wenn du deine Lügenmärchen glaubst, die du dir da zusammenspinnst, weil du Angst hast, okay, aber bilde dir bloß nicht ein, dass ich sie auch glaube. Ich weiß dass da was ist. Ich kann es dir ansehen, ich spüre es.“
    Er sagte nichts, was mir Antwort genug war.
    „Schön, wie du willst.“ Ich strafte die Schultern. „Du kannst dich wieder bei mir melden, wenn du erwachsen geworden bist, und dir über deine eigenen Gefühle Klarheit verschafft hast. Ich werde dir nicht mehr hinterher rennen. Den nächsten Schritt musst du tun.“ Ich drehte mich um und wollte gehen, doch er hielt mich am Arm zurück. Ich wartete auf das was kommt, und wartete noch etwas länger, aber es passierte nichts. Er stand einfach nur da, hielt mich fest, und kniff die Lippen zusammen, als wollte er die Worte die ihm auf der Zunge lagen daran hindern einen Weg ins Freie zu finden. Ich konnte förmlich hören, wie es in seinem Kopf arbeitete. Nur verstand ich nicht, warum er nicht einfach zugab, dass er auch mehr wollte, dass er vielleicht sogar in mich verliebt war. War es für einen Wolf wirklich so schrecklich eine Katze zu mögen?
    Nein,
beschloss ich. Das war ganz allein wieder so eine Veith-Sache. Es war doch echt mal wieder Glück, dass ich mich in den einzigen Werwolf verliebte, der nicht auf der Suche nach der Partnerin fürs Leben war.
    Als immer noch nichts sagte, tat ich das einzige was ich tun konnte. Ich nahm seine Hand von meinem Arm, und sah ihn an. „Auf Wiedersehen, Veith.“ Und dann befahl ich meinen Beinen sich zu bewegen, auch wenn ihnen das überhaupt nicht in den Kram passte.
     
    °°°
     
    „Du kannst erst mal bei uns im Haus wohnen. Aber glaub ja nicht, dass ich auf dem Boden schlafe, mein Bett ist groß genug für uns beide.“
    „Dein Bett ist ein Einmannbett“, rief ich Pal in Erinnerung, und half weiter dabei die Plane des provisorischen Zeltes aufzurollen. Es war an der Zeit die Sachen zusammenzupacken, und sich auf den Heimweg zu machen. Die meisten Rudel waren schon da gewesen, und hatten die Wölfe mit nach Hause genommen, deren Zustand das zuließ. Auch wurden sie bereits von den zukünftigen Plänen in Kenntnis Gesetz. Ich würde mich gleich auf den Weg machen, und zu der Gruppe stoßen, die bereits in Sternheim angekommen war, um alles weitere zu klären – vorher hatte ich aber noch einen kleinen, heimlichen Abstecher geplant – doch bis ich los musste, half ich noch ein
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