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Assassini

Assassini

Titel: Assassini
Autoren: Thomas Gifford
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VORBEMERKUNG DES VERFASSERS
    Neun Jahre an einem Buch zu schreiben und Recherchen anzustellen ist eine außerordentlich entmutigende Aufgabe. Zahlreiche Menschen, sowohl aus kirchlichen Kreisen als auch Laien, haben mir geholfen oder mir Steine in den Weg gelegt. Jeder von ihnen hatte zweifellos gute Gründe, das zu tun, was er oder sie für richtig hielt, mag es auf Selbstlosigkeit oder Mißachtung zurückzuführen sein. Doch für jeden, der die Fertigstellung dieses Buches zu verhindern versucht hat, gab es sehr viele andere, die ihre Zeit, ihre Kraft und ihre Kenntnisse gegeben haben, mir zu helfen. Diese Leute wissen, wer sie sind und was: gleichermaßen Helden und Schurken. Drei Menschen jedoch waren unentbehrlich:
    Charles Hartman, der meine Arbeit in jeder Hinsicht gefördert hat. Ohne ihn wäre dieses Buch nicht erschienen. Er war eine Quelle ständiger Ermutigung; er war unermüdlich, als ich mit meinem Latein am Ende war; in den finstersten Zeiten, als die Hindernisse unüberwindbar schienen, hat er mich nicht im Stich gelassen.
    Kathy Robbins, die sich mit diplomatischem Geschick, Feingefühl und Klugheit den Weg durch einen unglaublich dichten Dschungel aus Emotionen, bürokratischen Hindernissen und sich widersprechenden Zielen und Interessen gebahnt hat. Fast neun Jahre lang erschlug sie einen Drachen nach dem anderen, selbst dann, als die Drachen auf der Siegerstraße zu sein schienen.
    Beverly Lewis schloß sich uns an, als die Schwierigkeiten ihren Höhepunkt erreicht hatten, um mitzuhelfen, sie mit der wachen Intelligenz und Entschlossenheit eines Jesuiten zu bereinigen.
    Ihre Fähigkeiten als Lektorin werden nur von einer Eigenschaft übertroffen, welche die wirklich großen Lektoren vom Rest unterscheidet – ihre Achtung vor den und ihr Verständnis für die Intentionen des Autors.
    Was immer Ihnen an diesem Buch nicht gefallen mag – geben Sie mir die Schuld; was immer Ihnen gefällt, haben Sie diesen dreien und mir zu verdanken.
    Thomas Gifford
    London

PROLOG

Oktober 1982 New York City
    Er sah wie ein großer schwarzer Raubvogel aus, der hinabstößt auf silbern schimmerndes Eis. Es war ein älterer Herr. Er war ein sehr guter Schlittschuhläufer.
    Es bereitete ihm Vergnügen, das Zischen der Kufen zu hören, wenn sie saubere, präzise Muster ins Eis schnitten; er genoß es, die frische herbstliche Brise auf seinem Gesicht zu spüren. Seine Sinne waren außergewöhnlich wach und geschärft, wie immer an so wichtigen Tagen. Die Aufgabe, die vor ihm lag, belebte ihn auf einzigartige Weise: An Tagen wie diesem war er eins mit seiner Bestimmung, eins mit seinem Gott. An solchen Tagen wurde ihm der Sinn der Existenz des Herrn offenbar.
    Und auch der Blick auf das Diesseits wurde klarer. Alles Irdische verlor sein Geheimnis. An solchen Tagen verstand er. Der Morgennebel hatte sich aufgelöst, und die Sonnenstrahlen fielen zwischen den weißen Wolkenbergen hindurch. Die Türme des Rockefeller Center ragten über ihm auf, und der Takt der Musik, die aus den Lautsprechern drang, bestimmte die Geschwindigkeit seines Dahingleitens; er konnte sich vollkommen in die Anmut und Kraft seiner Schritte versinken lassen, konnte mit ihrer Hilfe beinahe durch die Zeit in seine eigene Vergangenheit reisen.
    Das Schlittschuhlaufen hatte er als Junge auf den gefrorenen Grachten Den Haags gelernt. Die tristen Häuser, die verschneiten Parks, der bleierne Himmel mit den schweren dunklen Wolken, der düster und drohend über der alten Stadt und den Deichen und den Windmühlen lastete: All diese Eindrücke hatten sich mit der eigentümlichen Beharrlichkeit, die Kindheitserinnerungen innewohnt, tief in sein Gedächtnis eingegraben; es waren Dinge, die man niemals vergaß. Es spielte keine Rolle, daß in dieser alten niederländischen Stadt die meisten Windmühlen längst schon verschwunden waren. In seiner Erinnerung gab es sie noch und würde es sie immer geben, diese uralten Mühlen, deren Flügel sich langsam im Wind drehten. Das Bild der behäbig rotierenden Windmühlenflügel und das scharfe, zischende Geräusch der Schlittschuhkufen hatten schon von jeher eine beruhigende Wirkung auf ihn ausgeübt. An einem Tag wie heute, wenn eine wichtige Aufgabe vor ihm lag, bereitete er sich immer durch körperliche und geistige Entspannung darauf vor. Eine jüngere Generation mochte es als Meditation bezeichnen, aber es lief im Grunde auf das gleiche hinaus: Man will eine Bewußtseinsebene so tiefer, vollkommener
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