Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Jedes Kind Kann Regeln Lernen

Titel: Jedes Kind Kann Regeln Lernen
Autoren: Annette Kast-Zahn
Vom Netzwerk:
mit den bisher genannten
    Regeln:
    • Wenn ich mich nicht anziehe oder trödele oder nicht aufräume, werde ich angeschrien oder bekomme einen Klaps auf den Po.
    • Wenn ich mich nicht anziehe oder trödele oder nicht aufräume, erklärt mir Mami sehr ausführlich, warum ich es eigentlich doch tun sollte.
    Weitere Möglichkeiten:
    • Auch wenn ich mich nicht fertig angezogen habe: Mami bringt mich trotzdem pünktlich in den Kindergarten.
    • Wenn ich meiner Mama sehr auf die Nerven falle, geht sie raus.
    • Meine Spielsachen muß ich selbst aufräumen.
    Im Kindergarten lernt Ihr Kind nun zusätzlich noch weitere Regeln. Die könnten z.B. so lauten:
    • Im Stuhlkreis bleiben alle Kinder sitzen.
    • Nach dem Frühstück räume ich meinen Teller selbst ab und spüle ihn.
    Nach dem Freispiel ertönt die "Aufräumglocke". Alle Kinder räumen auf. Erst danach gehen wir nach draußen.
    Diese Regeln lernt ein Kind natürlich nur, wenn ihre Einhaltung im Kindergarten auch tatsächlich durchgesetzt wird. Andernfalls lernt es: "Die Kindergartenregeln gelten nur für die anderen Dummköpfe - aber nicht für mich."
Grundschulalter: Vom siebten Lebensjahr an
    Wie stellen Sie sich Ihr "perfektes" Schulkind vor?
    Natürlich kann es den ersten Schultag kaum erwarten. Es ist lernbegierig, hochmotiviert, keineswegs überfordert. Das Lernen fällt ihm leicht, die Hausaufgaben macht es völlig selbständig in kürzester Zeit, um sich dann in seiner Freizeit ausschließlich kreativ oder sportlich zu betätigen... und so weiter.
    Noch einmal: Von so einem Kind können Sie träumen. Sie können es aber nicht nach Bedarf so formen oder "erziehen". Nicht jedes Kind lernt mühelos lesen. Für manches bedeutet das eine enorme Anstrengung - und wenn es schließlich klappt, ist es eine enorme Leistung. Ähnlich ist es z.B. mit dem Schwimmenlernen oder dem Stillsitzen. Wenn Ihre Ansprüche von den Fähigkeiten Ihres Kindes zu stark abweichen, ist der Stress für Eltern und Kind schon vorprogrammiert.
    Vielleicht denken Sie aber auch über ganz andere Dinge nach: Moralische Werte wie Ehrlichkeit, Mut, Treue, Bescheidenheit, Freundlichkeit, Gerechtigkeit, Höflichkeit - um nur einige zu nennen - sind Ihnen wichtig. Sie möchten sie Ihrem Kind nun, im Schulalter, gern näher bringen. Fällt Ihnen auf, wie sehr es aus der Mode gekommen ist, in der Kindererziehung über solche Ziele auch nur zu reden? Erfolg haben, weiterkommen, sich durchsetzen, jedes Schlupfloch im Gesetzestext zum eigenen Vorteil ausnutzen - solche "Werte" sind im Moment eher gefragt.
    In englischer Sprache ist ein Buch von dem amerikanischen Ehepaar Linda und Richard Eyre erschienen mit dem Titel (übersetzt): Wie Sie Ihren Kindern Werte vermitteln können. Die beiden können wirklich aus reicher Erfahrung schöpfen, denn sie haben zusammen neun Kinder - vom Kleinkind bis zum Erwachsenen. Sie nennen insgesamt 12 Werte. Neben den bereits genannten gehören u.a. noch Friedfertigkeit, Sensibilität, Respekt und Liebe dazu. Die beiden empfehlen Eltern, sich jeden Monat ganz gezielt einen Wert "vorzuknöpfen" und mit ihren Kindern einzuüben. Dazu geben sie konkrete Tips, welche Rollenspiele oder auch Gesellschaftsspiele dabei hilfreich sein können. Es spricht viel Liebe zu Kindern und natürlich viel Erfahrung aus ihren Empfehlungen. Ich würde mir wünschen, daß sich viele Eltern über solche Werte Gedanken machen und sie ihren Kindern vorleben. Ihr Beispiel ist hier ganz besonders gefragt. Aber daß man solche moralischen Werte durch eine Art Lernprogramm einüben kann - das halte ich für zweifelhaft.
    In diesem Buch will ich praktische Anregungen und Vorschläge anbieten. Ich werde Regeln wählen, die mit konkretem Verhalten zu tun haben.
    Wieder folgt eine Auswahl mit der Frage an Sie: Welche Regeln finden Sie sinnvoll?
    • Wenn ich morgens lange genug trödele, bringt mich Papa mit dem Auto zur Schule.
    • Wenn ich mich bei den Hausaufgaben dumm genug anstelle, bleibt Mami jeden Tag bis zu 2 Stunden neben mir sitzen und beschäftigt sich mit mir.
    Wenn ich zu Hause nicht fernsehen darf, quengele ich so lange, bis Mama es mir dann doch erlaubt.
    Andere Kinder lernen andere Regeln:
    • Wenn ich morgens trödele, bekomme ich abends Fernsehverbot.
    • Wenn in meinen Hausaufgaben ein Fehler ist, muß ich alles neu schreiben.
    • Wenn meine Mutter mich beim Fernsehen erwischt, werde ich angeschrien und bekomme Hausarrest.
    Oder - im Gegensatz dazu:
    • Wenn ich morgens
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher