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Jeder Kuss ein Treffer

Jeder Kuss ein Treffer

Titel: Jeder Kuss ein Treffer
Autoren: Janet Evanovich
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Irrenhaus gelandet bin.«
    Destiny verschränkte die Arme vor der Brust, was gar nicht so einfach war.
    »Entschuldigung, aber das halte ich für eine äußerst unhöfliche Bemerkung.« Doc tätschelte Wes‘ Schulter. »Mein Junge, ich weiß, dass es hier ein bisschen verrückt aussieht, aber Annie kann wirklich ganz nett sein, wenn sie nicht gerade versucht, jemandem körperlichen Schaden zuzufügen.«
    Annie warf die Hände in die Luft. »Himmel Herrgott! Ich gebe auf.«
    »Also«, begann Doc. »Sie haben da hinten eine ganz schöne Beule, aber das ist gut.« Wes hob fragend die Augenbrauen. Der alte Mann fuhr fort: »Das bedeutet, die Stelle schwillt wahrscheinlich nur nach außen hin an. Es verringert das Risiko einer Hirnprellung.« Aus seiner Tasche holte er ein stiftähnliches Gerät, knipste es an und leuchtete Wes damit in die Augen.
    »Können Sie alles sehen? Oder ist es verschwommen?«
    Wes schaute sich in der bunten Küche mit den großen hohen Schränken, den teilweise vertäfelten Wänden und der grün-weiß karierten Tapete um. »Alles in Ordnung.«
    »Wie stark tut es weh?«
    Wes brummte. »Fühlt sich an, als hätte ich mit einem dicken Brett eins übergebraten bekommen. Vielleicht helfen ein paar Aspirin.«
    »Soll ich nicht besser mit ihm zur Notaufnahme fahren?«, fragte Annie den Arzt.
    »Nur wenn du ihm noch eins überziehen willst.« Dr. Holden griff in seine Tasche und holte ein kleines weißes Tütchen hervor. »Diese Tabletten helfen gegen die Schmerzen. Alle vier bis sechs Stunden können Sie eine nehmen.«
    Wes klopfte sich eine weiße Tablette in die Hand. Theenie ging ein Glas Wasser holen. »Ich muss raus aus diesem Irrenhaus, solange ich noch kann«, sagte er.
    Der Arzt schüttelte den Kopf. »Ich würde Ihnen nicht empfehlen, jetzt zu fahren. Nicht mit so einer Kopfverletzung«, fügte er hinzu. »Und schlafen würde ich lieber auch nicht. Bisher sieht es nicht so aus, als hätten Sie eine Gehirnerschütterung, aber wir wollen kein Risiko eingehen.«
    »Was soll ich denn die ganze Zeit tun, verdammt noch mal?«, fragte Wes.
    Der Arzt zuckte mit den Achseln. »Lassen Sie sich von Annie Frühstück machen. Das ist das Mindeste, was sie nach dem Mordversuch an Ihnen tun kann.«
    Annie gaffte ihn an. »Hallo?«, sagte sie und winkte den anderen zu. »Hat mir überhaupt irgendjemand zugehört? Ich habe nicht versucht, ihn umzubringen!« Als niemand sie beachtete, ließ sie entnervt die Hände sinken. Theenie reichte Wes das Glas Wasser. Mit einem großen Seufzer schob er sich die Tablette in den Mund, aber sie war so groß, dass er mehrmals schlucken musste, um sie herunterzubekommen. Er griff nach dem Portemonnaie in seiner Gesäßtasche. »Was schulde ich Ihnen, Herr Doktor?«
    Schmunzelnd ließ der Arzt die Verschlüsse seiner schwarzen Tasche zuschnappen. »Nichts«, erwiderte er. »Ich habe schon vor langer Zeit mit der Veterinärmedizin aufgehört.«
    Ungläubig schaute Wes auf. »Sie sind Tierarzt?« Er drehte sich zu Annie um. »Sie haben einen Tierarzt gerufen, um mich behandeln zu lassen?«
    »Er wohnt nebenan«, sagte sie abwehrend.
    Ein Gepolter ertönte auf der Treppe, die in die Küche führte. Wes blickte hoch. »Was war das denn?«, fragte er.
    »Ich habe nichts gehört«, versicherte Annie schnell.
    »In diesem Haus spukt es«, sagte Destiny. Theenie stieß einen erschrockenen Laut aus.
    Wes schaute sie sprachlos an.
    Doc Holden schüttelte den Kopf. »Ich mache mal besser mit dem weiter, womit ich angefangen habe«, sagte er und steuerte auf die Tür zu. Annie folgte ihm auf den Fersen. Plötzlich blieb er stehen. »Wenn ich nur wüsste, was ich gerade gemacht habe.« Er zuckte mit den Achseln.
    »Vergessen Sie Ihre Tasche nicht!«, erinnerte ihn Theenie.
    »Hoppala, die brauche ich noch.« Der Arzt griff zu seiner Tasche. »Gar nicht so einfach, alt zu werden«, erklärte er Wes. »Mein Kopf funktioniert nicht mehr so gut wie früher. Passen Sie auf Ihren auf. Nicht, dass ich Sie noch einschläfern muss!« Kichernd ging er nach draußen.
    Annie sah ihm nach. Auf dem Hof klaubte Erdle Zweige auf. Erleichtert seufzte sie.
    »Hoffentlich werde ich nicht so vergesslich wie Dr. Holden, wenn ich alt bin«, sagte Theenie.
    »Sie sind doch alt«, platzte Destiny heraus und hielt sich sofort die Hand vor den Mund, als Theenie sie verletzt ansah. »Das tut mir leid, das wollte ich nicht sagen. Ich habe letzte Nacht nicht gut geschlafen, weil dieses Gespenst die ganze Zeit
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