Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jeder Kuss ein Treffer

Jeder Kuss ein Treffer

Titel: Jeder Kuss ein Treffer
Autoren: Janet Evanovich
Vom Netzwerk:
die Hochzeit zu einer Zirkusvorstellung gemacht haben«, sagte sie, »aber wir haben vor einem großen Publikum gespielt, nicht wahr?« Annie merkte, dass die Gäste immer noch jubelnd nach draußen gingen. »Ist Flohsack verletzt?« Sie musterte den verzagten Hund in Max‘ Armen.
    Max grinste. »Nur sein Stolz.« Er zwinkerte und zog einen Umschlag aus der Tasche, den er Annie reichte. »Wir müssen los, Annie. Müssen Frankie aus dem Knast holen.«
    Jamie gab Annie einen Kuss auf die Wange, dann verschwanden die beiden durch die Haustür.
    Annie war erleichtert, als sie sah, dass die Gäste allmählich gingen. Trotz all der Zwischenfälle hatten sie die Feier sehr genossen, und das Essen war perfekt gewesen, auch wenn alles andere schiefgelaufen war. Jamie hatte sich zwischendurch gemeldet. Max hatte Dee Dees Arzt überzeugen können, Frankie nicht anzuzeigen, aber erst nachdem Frankie sich einverstanden erklärt hatte, nicht den Schlangenbeschwörer mit seiner Boa auf den Arzt zu hetzen, wie er zuvor angedroht hatte. Dee Dee lag immer noch in den Wehen, aber sie hatte keine Schmerzen mehr und amüsierte sich prächtig dabei, im Fernsehen den Home-Shopping-Sender zu sehen und in kürzester Zeit so viel wie möglich zu bestellen.
    Jetzt saß Annie auf der Veranda in der Schaukel und genoss die Nachtluft. Zum ersten Mal seit Wochen entspannte sie sich, obwohl sie sich Sorgen machte. An diesem Tag war einfach zu viel geschehen.
    Erdle hatte den Ring immer noch nicht »geliefert«.
    Nunamaker hatte sich einverstanden erklärt, die Verteidigung von Doc zu übernehmen. Er war sich ziemlich sicher, dass der alte Mann nicht ins Gefängnis musste, nicht nur wegen seines fortgeschrittenen Alters, sondern auch weil Doc aus Mitleid gehandelt hatte, als er Charles‘ Leben beendete.
    Nunamaker hatte sich bereits mit Erdles Rolle in dem Fall befasst, und der Staatsanwalt erwog eine Bewährungsfrist unter der Voraussetzung, dass Erdle sich mit einer Einweisung in eine Suchtklinik zu einem sechsmonatigen Entzug einverstanden erklärte, täglich Treffen der Anonymen Alkoholiker besuchte und sich für unangekündigte Drogen- und Alkoholtests zur Verfügung stellte.
    Kurz nach dem Auftragen der Speisen hatte Danny Annie mit einem Anruf überrascht und ihr die Nummer gegeben, unter der er vorübergehend zu erreichen war. Sie hatten sich gegenseitig geneckt und gelacht wie in alten Zeiten.
    Annie war froh, dass diese Freundschaft überlebt hatte. Das bestärkte sie in ihrem Entschluss, in einigen Tagen Eve Fortenberry zu besuchen und mit ihr Frieden zu schließen.
    Die Fliegentür ging auf, und Wes trat mit einem Teller Hochzeitstorte auf die Veranda. Während der Hochzeitszeremonie war Annie zu angespannt gewesen, um zu bemerken, dass die Kratzer von der Stechpalmenhecke langsam verblassten.
    »Du verpasst die ganzen guten Sachen«, sagte er und setzte sich neben sie.
    Annie stöhnte. »Ich habe so viel gekocht, dass ich kein Essen mehr sehen kann.«
    »Das ist der beste Kuchen, den ich je gegessen habe. Erdle geht es anscheinend besser. Er hat drei riesengroße Stücke gegessen.«
    »Wirklich?«, fragte Annie hoffnungsvoll. Sie hatte Wes noch immer nicht den verlorenen Ring gebeichtet, und alle, die Bescheid wussten, waren einhellig der Meinung, dass es manches gab, das man nicht unbedingt weitererzählen musste.
    Wes aß den Kuchen auf und stellte den leeren Teller auf den Tisch neben sich.
    »Was meinst du, sollen wir diese Torte auch auf unserer Hochzeit servieren?«
    »Vorausgesetzt natürlich, ich heirate dich.«
    »Vorausgesetzt, ich überlege es mir bis Mai nicht anders.«
    »Bis Mai?« Annie blinzelte. »Hast du mit Destiny gesprochen?«
    Wes schüttelte den Kopf. »Die ist mit diesem jungen Senator abgehauen. Sie fand doch, dass er wie Andy Garcia aussieht.«
    »Was ist mit deiner Firma in Columbia?«, fragte Annie.
    Wes zuckte mit den Schultern. »Ich kann mein Büro nach Hilton Head verlegen. Da leben eine Menge reicher Leute. Ehepaare mit Geld betrügen einander häufig, und die können sich die besten Hotels leisten. Ich observiere nicht gerne auf den Parkplätzen von schmuddeligen Motels, weißt du?« Annie zögerte. »Wir müssen wohl mal über Theenie und Lovelle sprechen.«
    Wes grinste. »Hey, ich finde die beiden alten Damen super. Wäre nicht mehr dasselbe, wenn sie ausziehen würden. Schlimm genug, dass Destiny den Geist vertrieben hat.«
    Annie lehnte sich gegen Wes und betrachtete den Pfirsichbaum. Sie
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher